1940 Volume 11 Issue 1 Pages 93-116
Durch Lebendbeobachtungen wurde die Einwirkung des Colchicins auf die Mitose der Staubfadenhaarzellen von Tradescantia untersucht, wobei das Verhalten der Spindelfigur nicht nur an ihrer Morphologie, sondern auch an der Veränderung ihrer Kolloidzustände kontinuierlich verfolgt wird.
Das Colchicin wirkt unter verschiedenen Teilungselementen allein auf das Atraktoplasma eigenartig, aber auf andere and weiter auf die Lebensfähigkeit der Zelle kaum ein.
Bei dem Verhalten des Atraktoplasmas in der Colchicinlösung ist angenommen, daß das Colchicin in der sich teilenden Zelle als oberflächenaktive Substanz wirkt and die Grenzflächenspannung des Atraktoplasmas herabsetzt. Verschiedene Veränderungen bei der C-Mitose können als Resultat der Herabsetzung der Grenzflächenspannung des Atraktoplasmas and als ihre Begleiterscheinungen erklärt weraen.
Unter der Colchicinlösung setzt bei dem sich teilenden Kerne schon in der späten Prophase die Chromosomenverdoppelung ein, welche ohne Eintritt in die Metaphase vor sich geht.
Ungeachtet der Veränderung des Atraktosoms bei der C-Mitose unterscheiden sich das Atraktoplasma and auch die Phragmoplast-Substanz durch eine Grenzfläche vor Zytoplasma and das erstere umgibt die zerstreuten Chromosomen. Der Abbau des Atraktoplasmas setzt parallel mit der Chromonematisierung der Chromosomen ein and das Atraktoplasma zytoplasmatisiert sich.
Bei der Zytoplasmatisierung verflüssigt sich das Atraktoplasma, entwickelt sich schließlich zur granulenreichen, flüssigen Plasmamasse and fließt mit dem Zytoplasma der Mutterzelle zusammen.
Zum Schluß spreche ich der Japanischen Gesellschaft zur Förderung der Zytologie für die finanzielle Unterstützung dieser Arbeit meinen besten Dank aus.