Abstract
Es wurden die Mischungs- und Entmischungsmöglichkeiten der plasmatischen Erbträger im Modellversuch bestimmt und theoretisch unter der Voraussetzung berechnet, daß bei der Vermehrung der plasmatischen Erbträger ihre Zahl je Zelle konstant bleibt und daß die Erbträger bei der Zellteilung zufallsgemäß auf die Tochterzellen verteilt werden.
Aus den erarbeiteten Zahlen ergeben sich wichtige Hinweise über die Gesetzmäßigkeiten der intraindividuellen Plasmon-Umkombination, über die Entmischungsgeschwindigkeit, über die Plasmonzusammensetzung vor, während und nach der Umkombination und über die Bedingungen, unter denen Plasmonmutationen aufgefunden werden können.
Da die Entmischungsgeschwindigkeit der plasmatischen Erbträger nach Mutation oder Plasmamischung während der Befruchtung wesentlich von der Zahl der plasmatischen Erbträger bestimmt wird, so läßt sich aus der Art eines genetischen Musters die Zahl der maßgeblichen Erbträger je Zelle bestimmen. Damit wird die Lokalisation einzelner Plasmafaktoren möglich.
Im Falle einiger mütterlich vererbter albomaculata-Schecken ließ sich durch Fehlen von Mischzellen und aus dem verspäteten Auftreten der Schekkungen nachweisen, daß diese albomaculata nicht durch die Erbträger der Plastiden bedingt sind sondern durch Erbträger, die in wesentlich größeren Zahlen je Zelle vorkommen. Es wird eine Vererbung durch die Sphaerosomen vermutet.