ドイツ文學
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17世紀における文学の規範と文学への要求
轡田 収
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1973 年 50 巻 p. 27-40

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抄録

Um das literarische Leben einer Epoche zu erkennen, das nicht nur in der Produktion der literarischen Werke, sondern auch in ihrer Rezeption besteht, darf man wohl zuerst auf die Frage zielen, was man in dieser Epoche unter der Literatur versteht und von ihr erwartet (vgl. Vodicka 1942). Die Frage bezieht sich einerseits auf die literarische Norm und die Anforderungen an die mögliche Literatur, andererseits auf die Dauer der in Frage kommenden Periode. Von dieser vorläufigen Bemerkung wird eine erste Stufe der Auseinandersetzung mit dem Epochenbegriff des sogenannten Barock ausgehen, die zugleich mit einer literarhistorischen Betrachtung zur "Fragestellung zu Methodenproblemen der Literaturgeschichte“ (Hirai 1972, DOITSU-BUNGAKU 48) eine Antwort zu geben versucht.
Wenn man die literarische Wirklichkeit des 17. Jhdts im Umriß erfassen will, muß es in erster Linie um Träger und Publikum der Literatur gehen. Vorausgesetzt wird von allen Dingen die "Gelehrtheit“ (Opitz), die sich mit der Beherrschung des Lateinischen und der damit erworbenen Poly-historie gleichsetzt. Ein solcher gelehrter Poet, der sich ausschließlich nach dem Interesse der Kongenialen, zumal der Höherstehenden-"Erbahren, Verständigen und Vornehmen Leute“ (Buchner)-richtet, kommt meistens aus dem Bürgerstand; mit dem gebürtigen Adel balanciert er erst geistig in der auf Kunst und Wissenschaft sich gründenden "höheren Poesie“, die vom "gemeinen Pöbel“, der zu den gelehrten Sachen keinen Zugang findet, von vornherein ferngehalten bleibt; infolgedessen dient die Dichtung der Zeit der Erhaltung der vorgegebenen Ordnung und Konstellation der Welt. Was man nun für die "höhere Poesie“ am wichtigsten schätzt, liegt, von der Verschiedenheit der Aussagen abgesehen, in der "Erfindung“, inventio, die ursprünglich der zweite Teil der Rhetorik ist, und deren Lehre das gewichtigste Stüuck bildet. Die "Erfindung“, die Hofmannswaldau z.B. "der Poesie Seele“ nennt, ist "nichts anders als eine sinnreiche faßung aller sachen die wir vns einbilden können“ (Opitz). Es kommt also, wie bei J. G. Neukirch ausdrücklich erwähnt, auf die Fähigkeit an, mittels der Gelehrsamkeit bzw. Erudition in den alten und ausländischen Schriften, die an sich mit der Pragmatik der Topoi eng verbunden ist, eine sachgemäße Rede zu entfalten, die an das "Gemüth“ des Publikums möglichst wirksam appellieren kann. Daß es sich für den literarischen Sinn dieser Zeit nicht um die individuelle Einbildungs- bzw. Schöpfungskraft, sondern vielmehr um die Beeinflussung oder Wirkung auf den Leser handelt, ergibt sich aus der hierarchischen Auffassung der poetischen Ausdrucksweisen in der Barockpoetik. Die Einstellung, wie sie z.B. Neumark von "der Poeterey gemeiner Abtheilung“ über drei Stufen von der Prosa- über die "musikalische“ zur "Versicht“-Form erklärt, entspricht m.E. der Affektenlehre der Rhetorik, deren Aufgaben in der "Glaubmachung“ besteht. Wo sich die Dichtung die Wirkung auf den Leser zur Hauptaufgabe macht, tendiert auch der sprachliche Ausdruck nicht auf die organische Bedeutung z.B. des Allgemein-Menschlichen oder des Verhältnisses des Einzelnen zum Allgemeinen. Er hat vielmehr, auch vom Standpunkt des Lesers aus, in der Erzeugung der Glaubwürdigkeit zum Zweck der Nütz- und Ergötzbarkeit sowie der Willensbemächtigung sein Gewicht. Der Sachverhalt, wie leidenschaftlich sich der Produzent der Literatur durch die Handhabung allerlei Wissensstoffes um den Ausbau der tiefsinnig-prächtigen Werke bemüht, läßt sich auch im Hinblick

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