抄録
Im Anschluss an die 6. Mitteilung, worin die Wirkung der in der Überschrift genannten Immunsera in vivo beschrieben wurde, versucht der Verfasser in dieser Arbeit, die Cutantoxicität dieser Immunsera klarzustellen und die gewonnenen Resultaten mit denea beim Cutanversuch mit nephrotoxischen Immunsera zu vergleichen (siehe V. Mitteilung).
Zu diesern Zwecke injizierte der Verfasser intrakutan dem Kaninchen 0.2 0.5 ccm Immunpräcipitin (gegen Kaninchenserum gerichtetes Entenimmunserum) und Immunhämolysin (gegon KaninchenErythrozyten gerichtetes Entenimmunserum) und beobachtete die daraufhin auftretende Hautreaktion. Die Untersuchungsmethodik war dieselbe wie in der V. Mitteilung. Als Immunpräcipitin kamen SP6, SP8, SP9, SP10, und SP11, und als Immunhämolysin SH1, SH3, SH4, SH5, und SH6 in Verwendung.
Die Hautreaktion wurde an insgesam t an 13 Kaninchen untersucht.
Die Arbeitsergebnisse lassen sich kurz wie folgt zusammenfassen :
1) Bei der intrakutanen Einspritzung von Immunpräcipitin und Immunhämolysin in einer Menge von 0, 2-0, 5 ccm entwickelt sich sofort nach d. Injektion eine leichte, flache, der Injektionsdosis entsprechende Hautanschwellung. Diese Hautanschwellung ist bei der Injektion des Immunhämolysins etwas ausgeprägter, aber sie tritt in ihrer Stärke und Ausbreitung deutlich hinter der Hautreaktion mit Immunnephrotoxin zurück. Von den untersuchten 5 hämolytischen Immunsera zeigte nur eins (SH3) eine ziemlich starke Cutantoxicität im Sinne der 1. Phase (siehe V. Mitteilung). Dieses SE3 erzente bei 2 Kaninchen starke Anschwellung der lokalen Haut, und kleine Blutung in deren Zentrum.
2) Bei der intrakutanen Injektion des Immunpräcipitins und des Immunhämolysins kommt es bei keinnem Falle zu der späteren II. Phase der Hautreaktion, welche bei.der Verwendung des nephrotoxischen Immunserums ca 4-11 Tage nach der Injektion beobachtet wurde and welche sich durch Hautinduration, Nekrose and Blutung Ikennzeichnet. Demnach spielten zur Entwicklung der II. Phase der Hautreaktion Immunpräcipitin und Immunhämolysin keine Rolle. Mit anderen Worten : die gegen die Blutbestandteile (Blutserum und Erythrozyten) des Kaninchens gerichteten Antikörper haben zumindest mit der Entwicklung der II. Phase der Hautreaktion nichts zu tun.
3) Im histologischen Bild zeigt die durch Immunpräcipitin und Immunhämolysin hervorgerufene Hautreaktion eine ihrer Beschaffenheit nach gleiche Gewebsreaktion wie die durch intrakutane Injektion der Normalentensera, ist jedoch in ihrer intensität etwas stärker. Mit der I. Phase der Hautreaktion durch Immunnephrotoxin verbglichen tritt sie in Intensität weit hinter dieser zurück. Dern äusserlichen Befund, wobei keine II. Phase der Hautreaktion beobachtet wurde, entsprechend, konnte der Verfasser bei der. Hautreaktion durch Immunpräcipitin und Immunhämolysin keine elektive Aktivierung des Adventitia-Fibroblastensystems der Hautarteriolen in der Zeitperiode, wo sich die II. Phase der Hautreaktion durch Immunnephrotoxin zu entwickeln pflegt, nachweisen.
4) Aus den in 1) und 3) erwähnten Gründen darf geschlossen werden, dass sich bei Kaninchenhaut keine nennenswerte Hautreaktion im Sinne der Allergie entwickelt, wenn einem nicht sensibilisierten Tiere ein gegen die Blutbestandteile des Kaninchens gerichteter Antikörper in die Haut eingespritzt wird. Im aligemeinen erzeugen bei Kaninchen nur die organcytotoxischen Immunsera (nephrotoxisehes Immunserum, hepatotoxisches Immunserum, pneumotoxisches Immunserum usw.) bei intrakutaner. Injektion eine heftige Hautreaktion.