2021 年 162 巻 p. 87-104
Japanische Studierende, die Deutsch als zweite Fremdsprache lernen,
wollen im Unterricht mündliche Kommunikationsfähigkeit und Wissen über
Kultur und Gesellschaft des deutschsprachigen Raums vermittelt bekommen.
Ihr Hauptmotiv für die Belegung eines Deutschkurses ist das Interesse am
deutschsprachigen Raum, dessen Kultur und Gesellschaft (藤原 2010, 2019;
JGG 2015). Kulturelles Interesse als Lerngrund der Zielsprache in Bezug auf
Motivation erinnert uns an die Integrativität (integrativeness) im sozialpädagogischen
Modell von Gardner (1985, 2001), das lange in der Motivationsforschung im
Bereich der Fremd- bzw. Zweitsprachen dominierend war. Das Gardnersche
Konzept der Integrativität erweiterte Dörnyei um das Selbstkonzept und entwickelte
das L2 motivational self system (Dörnyei 2005). Nach diesem Modell gibt es
drei Komponenten, die die fremdsprachliche Lernmotivation beeinflussen:
das Ideal-Selbst (wie möchte ich sein?), das Soll-Selbst (wie soll ich sein?) und die
bisherigen Zielsprachenlernerfahrungen. Die zwei Selbstbilder in diesem Modell
funktionieren „als Wegweiser in Richtung Zukunft“ (Schaaf 2018: 38) und
besonders das Ideal-Selbst stellt eine große Antriebskraft zum Erlernen der
Zielsprache dar, „da es den Wunsch mit sich bringt, die Diskrepanz zwischen
dem Real-Selbst und dem Ideal-Selbst zu verringern.“ (Schaaf 2018: 39).
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