Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Myeloarchitektonische Felder des menschlichen Stirnlappens
T. Ookuma
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1928 Volume 40 Issue 5 Pages 927-953

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Abstract

Aus den Untersuchungen von 5 mitteljährigen Japaner-Gehirnen ergibt sich folgendes.
1. Am menschlichen Stirnlappen lassen sich 16 myeloarchitektonische Felder unter-scheiden. (Abb. 3. a und b, Abb. 4, 5, 6, 7.).
I. Die Regio frontalis.
A) Die Subregio frontalis posterior.
1. Die Area frontalis superior posterior. (Fsp).
2. Die Area frontalis superior media. (Fsm).
3. Die Area frontalis media posterior. (Fmp).
4. Die Area frontalis intermedia. (Fim).
5. Die Area frontalis inferior. (Fi).
6. Die Area frontoorbitalis. (Fio).
B) Die Subregio frontalis media.
7. Die Area frontalis superior anterior. (Fsa).
8. Die Area frontalis media anterior. (Fma).
9. Die Area frontopolaris. (Fp).
C) Die Subregio frontalis anterior.
10. Die Area praefrontalis prima (Fpr 1).
11. Die Area praefrontalis secunda (Fpr 2).
12. Die Area praefrontalis tertia. (Fpr 3).
13. Die Area praefrontalis quarta. (Fpr 4).
D) Die Subregio frontolimbica.
14. Die Area frontolimbica polaris, anterior, media und posterior. (FL).
II. Die Regio limbica.
15. Die Area limbica anterior. (La 1, La 2, La 3).
16. Die Area parolfactoria. (P1, P2a, P2b, P2c.).
Als Hauptunterschiedsmerkmale sind dabei die Horizontalfasern, insbesondere die beiden Baillargerschen Streifen ausgewählt, die die regionäre Variation sowie den Differenzierungsgrad irgend eines Rindenbezirks am deutlichsten zeigen müssen.
2. Im Stirnhirn ist der kaudale, obere Teil (Subregio frontalis posterior) der höchstdifferenzierte. Dort sind alle Markscheidenelemente, nämlich Horizontal-, Radiär- und Schrägfasern an Zahl sehr reichhaltig, die dann nach Allocortex Vogts hin immer Schwächer werden.
3. Die Entwicklungsstufe eines Feldes Kennzeichnet sich dürch den Bau der Furchenwand. Während die Areae an tiefen Furchen wie Fp oder Fi überall ganz gleichartig aufgebaut sind, also da betreffs der Struktur zwischen Kuppe und Tal sich kein Unterschied aufweist, ist die eigentliche Rindenformation eines schwachentwickelten Feldes wie Subregio frontalis anterior an Ausdehnung so sehr kurz, dass sie sich ausschliesslich auf der Windungskuppe erstreckt.
4. Dass die Rindenfeldergrenzen sich nicht immer mit den natürlichen Furchen decken können, ist richtig. Es ist doch auch nicht richtig, wenn man mit Vogt sagen Will, dass überhaupt keine Beziehung zwischen den beiden bestehe; denn meine Untersuchung kann zeigen, dass die ontogenetisch alte, relativ konstant vorkommende Furche manchmal irgend einen Einfluss über den Markscheidenbau ausüben kann.
5. Die ganze Oberfläche meiner Regio frontalis und Regio limbica (anterior) beträgt ungefähr 284 cm2, wovon 134 cm2 auf die freie Oberfläche, der Rest (150 cm2) ins Furchental fällt. So kann man leicht einsehen, dass die nur auf der freien Oberfläche bezeichnete Hirnkarte nicht hinreicht, um die wahre Grösse einzelner Area daraus beurteilen zuzulassen; neben der üblichen Hirnkarte muss also noch eine andere gesucht werden, wie ich in der Abb. 9 dargestellt habe.
6. Individuell ändern sich myeloarchitektonische Felder nur geringfügig. Es lässt sich doch noch besonders deutlich auf dem bistriären Gebiete des Stirnlappens erkennen, eine Erscheinung, die man auf die starke individuelle Variation der Windungsbildung zurückführen muss.

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