Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Über die Affinität der Histiozyten für die verschiedenen Organe und Gewebe
(IV. Mitteilung.) Experimentelle Untersuchungen mittels der “Karminzellen” Injektion in subcutanes Bindegewebe
Y. HamazakiM. Gabe
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1930 Volume 42 Issue 7 Pages 1622-1637

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Abstract

Durch Züchtungsversuche bekamen Maximow u. Bloom Fibroblasten od. fibroblastenähnliche Zellen aus Lymphozyten, Carrel u. Ebeling, Fischer, Hirschfeld u. s. solche auch aus Monozyten.
v. Mollendorff und seine Schüler betonten, dasz bei akuten Entzündungen die Fibrozyten von dem Fibrozytennetz aus als histiozytäre Wanderzellen frei würden, und supponierten ferner, dass in der Regenerationszeit der Entzündung die Histiozyten wieder zu Fibrozyten werden könnten.
Neuerdings unternahm Bauer eine Nachprüfung und sprach sich für die Fibrozytentheorie Möllendorffs aus.
Die intravaskulär eingebrachten Karminzellen wandern, wie wir in der ersten Mitteilung berichteten, immer wieder in das interstitielle Bindegewebe gewisser Organe aus, jedoch in das subcutane Bindegewebe nur ausnahmsweise.
Nun untersuchten wir die Affinität der ins subcutane Binde Gewebe injizierten Karminzellen für die Bindegewebe. Hinsichtlich der Versuchsmethode möchten wir besonders die Aufmerksamkeit darauf lenken, dasz man die Injektionsmenge der Karmin-zellensuspension möglichst beschränken, ferner auch die Injektiensflüssigkeit möglichst diffus verteilen muss.
Wir injizierten 0.2cc der Karminzellensuspension, die in 1cm etwa 900 Karminzellen enthält. Als kontrolle benutzten wir eine gleiche Menge der Suspension von abgetöteten Karminzellen.
Bei der mikroskopischen Untersuchung zeigten die injizierten Karminzellen 24 St. nach der Injektion keine Besonderheiten. 2 bis 3 Tage nach der injektion stellen sie einen Karmingranulafreien schmalen Protoplasmasaum dar, von werchem aus sich häufig einige sehr zarte Fortsätze entfalten. Die Fortsätze werden allmählich mächtig und kommen 4 bis 5 Tage nach der Injektion mit den Fortsätzen der Fibrozyten in Verbindung, um sich nun dem fibrozyten netz einzufügen. DerZelleibe und die Fortsätze solcher Karminzellen breiten sich membranös aus.
Ihre kerne vergröszern sich rundlich oder oval und zeigen eine diffuse Chromatinsubstanz.
Nun ist es wohl unmöglich, solche Karminzellen von den Fibrozyten streng zu differenzierèn, menn wann die vorher vitalgespeicberten Karmingranula nicht in Betracht zieht.
Die subcutan applizierten Karminzellen scheinen ungefähr 8 Tage lebensfähig zu sein. Aber 6 Tage nach der Injektion geraten die Karminzellen mehr und mehr in Zerfall und dann werden reichliche Karmingranula frei. Die Zellelemente des Ortsgewebes nehmen die freien Karmingranula so reichlich auf, dasz die echten Karminzellen sich nicht mehr streng von den Karmingranulaphagozyten differenzieren lessen.
Aus den obigen Befunden wollen wir schlieszen, dosz die histiozytären Wanderzellen im Bindegewebe sich nach der Milieuveränderung in fixierte Zellformen, die sich von den Fibrozyten morphologisch nicht differenzieren lassen, umwandeln können.

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