Japanese Journal of Health and Human Ecology
Online ISSN : 1882-868X
Print ISSN : 0368-9395
ISSN-L : 0368-9395
Psychiatrische Indikation der eugenischen Sterilisierung.
Shufu Yoshimasu
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

1934 Volume 3 Issue 4-5 Pages 279-288,en7

Details
Abstract

Das Problem der Sterilisation habe ich schon mehrmals besprochen. Nach dem Erscheinen des Reichsgesetzesz ur Verhütunge rbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 wurde dasselbe auch in unserern Lando vielfach erörtert.
Wir haben es hier mit der rein eugenischen Sterilisierung zu tun. Also handelt es sich weder urn Sterilisatioa aus medizinischen Gründen, noch um diejenigea us sozial-wirtschaftfichenG Gruünden. W as die Grundlage füidie eugenische Sterilisierung gibt, ist die Erbbiologie. Und weil die zu sterilisierendenI ndividueng grösstenteilss eelisch abnorm sind, ist vor allem die Psychiatrie der wichtigste Wegweiser.
Vom psychiatrischenS tandpunkt aus sind die folgendenz weiH auptprobleme zu beantworten.
1. Welche Geistesstörungens ind erblich?
2. Für welche Art and welchen Grad solcher Störungen ist die Sterilisation zu vollziehen?
Die Psychiatriei st gewhönt, ihr Gebiet einfachsterweisei n 3 Gruppen einzuteilen:
1. Psychosen im engeren Sinne;
2. Schwichsinn;
3. Psychopathien psychopathische Persönlichkeiten, psychopathische Kontitutionen.
1. Zunächst sind die erblichen Psychosen zu erwähnen. In der Erbp-sychiatrie gibt es nur 2 Krankheiten, nämlich die Huntingtonsche Chorea und die Myoklonusepilepsie, deren Erbgänge eindeutig nach dem Mendelschen Gesetz Mar gemacht worden sind. In der Erbbiologie des Menschen haban wir grosse Schwierigkeiten und manches bleibt noch unklar. Aber für manche Psychosen sind die sogenannten empirischen Erbprognosen von Ernst Rüdin bestimmt worden. Diese empirische Erbprognose ist die Berechnung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens elms erblichen Merkmals bei einern Individuum durch direkte Feststellung der Häufigkeit in einem statistischen Material, und sie ist fur die Eugenik von fundamentaier Bedeutunc-, da sie ohne Kenntnis des Erbganges einer Belastung gestellt werden kann. Es ist jedoch zu bemerkdn, dass wir nocll nicbt sicher zu sagen vermögen, oh die Schizophrenie eine Krankheit ist oder aus mehreren Krankheiten besteht. Tatsächlich kennen wir verschiedene Verlaufsarten dieser als Schizophrenie diagrostilorten Krankheit. Bleuler geht in seiner Auffassung über die Schizophrenie so weit, dass er auch die sogenannte schizophrene Reaktionsform wie z. B. die Haftpsychose in seinen Schizophrenie-Begriff aufgenommen hat. Aber diese schizophrenieartige Haftreaktion ist meist von der eigentlichen Schizophrenie zu unterscheiden. Ausserdem sind Querulantenwahn, präsenile paranoide Geistesstörungen und Senile Demenz im Erbgang als der Schizophrenie analog betrachtet, aber in Einzelheiten ist die Frage noch nicht eingthend durchforscht. Nach Rüdin gilt das gleiche für die gemnine Epilepsie wie fur die Schizophrenie. Beim Bestiramen der Indikation zur Sterilisierung eines Manisch-depressivm darf man ihn eindeutig beurteilen, sondern man muss ihn immer individuell . beurteilen, weil diese Krankheit heilbar ist und sehr mannigfaltige Stärke-grade zeigt, sowie ausserdern manche Flochbegabte in der Familie vorkommen können.
Wir haben jedoch nicht nur erkrankte Personen zu sterilisieren, sondern beim Kinde des Huntingtonschen Choreatikers oder beim eineFgen Zwillingspartner des Schizophrenikers, wie Luxenburgerbsagt, können wir mit gleicher Berechtigung auch nichtkranke Personen sterilisieren.

Content from these authors
© The Japanese Society of Health and Human Ecology
Previous article Next article
feedback
Top