2019 年 27 巻 p. 81-92
Die Besonderheit der “Farbenlehre“ Goethes bestand in der Mischung der Farben und dem Gegensatz von Hell und Dunkel. Hegel, der in seiner „Naturphilosophie“ Goethes “Farbenlehre“ erörtert hat, verlagert später die Diskussion über Farbe zur „Philosophie des Geistes“ und dann zur „Ästhetik“. In der „Ästhetik“ stellt Hegel das Problem folgenderweise dar. „Diese [= Farbe und Colorit] macht erst eigentlich den Maler zum Maler. (...) Die erste ist der Gegensatz von Hell und Dunkel.“ (Ästhetik(1820/21).272f.) Wir können als Hintergrund dieser Darstellung den Einfluss von Goethes „Diderots Versuch über die Malerei“(1799) erkennen. Hegel verlangte von den Malern, das Vergangene und auch das Unsichtbare, das Innere eingeschlossen, darzustellen. Hegel rühmte die Gemälde von Gerard Dou als „der Triumph der Kunst über die Vergänglichkeit“ (Vorlesungen.II,201), weil darin etwas ganz Flüchtiges festgestellt und statarisch gemacht wird. Gerade in den Gemälden von Gerard Dou ist der Gegensatz von Hell und Dunkel auffällig und seine Werke entsprechen also dem Inhalt von Goethes „Diderots Versuch über die Malerei“ und seiner “Farbenlehre“.