Abstract
1. Das hydrolysierbare Kohlenhydrat in 1g Trockenkot des normalen Menschen beträgt bei Probediät, als Glukose umgerechnet, weniger als 50mg.
2. Bei normalen Hunden ist es grösser als bei Menschen und schwankt zwischen 80-190mg.
3. Bei Hunden mit unterbundenen und durchschnittenen Pankreasausführungsgängen vermehrt sich das Kohlenhydrat im Kot ein wenig; es beträgt 190-230mg. Bei diesen Fällen findet man mikroskopisch in den Fäzes grosse, scharfkantige Muskelfasern mit deutlicher Streifung und mit Sudan III gut färbbare Neutralfettropfen, aber keine Stärkekörner.
4. Bei Hunden mit angelegter Pankreasdauerfistel und mit frei nach aussen ausströmendem Pankreassaft vermehrt sich das Kohlenhydrat im Kot deutlich; es beträgt 240-500mg. In den Fäzes stellt man reichlich Stärkekörner fest.
5. Bei Hunden mit völlig oder zum grössten Teil exstirpiertem Pankreas beträgt das Kohlenhydrat im Kot etwa 240-330 mg. In den Fäzes bemerkt man immer Stärkekorner.
6. Auf Grund obiger Tierversuche kann man ziemlich sicher vermuten, dass bei mikroskopischer Beobachtung von Stärkekörnern im Kot des Menschen nach Normaldiät, oder sogar auch nach Probediät das Pankreas parenchymatös oder funktionell gestört ist.
7. Dies wird dadurch wahrscheinlich gemacht, dass nach Probediät die Tagesmenge des Trockenkots mehr als 20g wiegt und die hydrolysierbaren Kohlenhydrate in 1g Trockenkot über 50mg betragen.
8. Wenn ferner bei solchem Falle Diarrhöe, Abmagerung, Ernährungsstörung, Tumor im linken Epigastrium und andere den Pankreasleiden entsprechende klinische Symptome vorhanden sind und der Fermentgehalt von Blutserum, Harn und Fäzes subnorm ist, auch der des Duodenalsafts deutlich vermindert ist, so handelt es sich mit Sicherheit um einen Fall von chronischem Pankreasleiden.