The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Beeinflussung des Kohlehydrat=und N=Stoffwechsels im Muskel durch Bluttransfusion bei normalen sowie nierengeschädigten Hunden
Syun Hasimoto
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1942 Volume 43 Issue 3-4 Pages 341-361

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Abstract

Um den Einfluss der Bluttransfusion auf dem im Skelettmuskel sich abspielenden intermediären Eiweiss- und Kohlehydratstoffwechsel zu untersuchen, wurden bei normalen sowie urämischen Hunden vor and nach der Bluttransfusion an dem in den M. gastrocnemius einströ-menden arteriellen und an dem daraus abströmenden venösen Blut bei jedem einzelnen Hund Bestimmungen von Hämoglobin, Zucker, Milch-saure, Gesamt-N und Rest-N vergleichend ausgeführt, was folgendes ergab:
1. Bei gesunden Hunden ist der Hämoglobingehalt des aus dem Muskel ausfliessenden venösen Blutes etwas höher als derdes darein einfliessenden arteriellen Blutes; durch Bluttransfison sind beiderlei Blutwerte gemeinsam erhöht, die prozentische Zunahme ist äusserst spärlich, allerdings überwiegt stets der venöse Blutwert. Durch Bluttransfusion stellt sich also eine wenn auch schwache Bluteindickung ein, welche durch Blutdurchgang durch den. Muskel gewissermassen erheblicher in Erscheinung tritt.
Bei urämischen Hunden zeigt das Hämoglobin im arteriellen sowie im venösen Blut niedrigere Werte als in der Norm, es besteht hier nämlich eine Blutverdünnung und die der Bluttransfusion anschliessend auftretende Konzentrierung des Hämoglobins länger anhält. Sowohl vor wie auch nach der Bluttransfusion ist die Different der Hämoglob-inkonzentration zwischen dem venösen und arteriellen Muskelblute grösser als in der Norm. Also nimmt das Blut, welches den, urämischen Muskel passiert hat, an Hämoglobinkonzentration zu, .d. h. es erfährt eine indickung.
2. Bei gesunden Hunden komm.t es nach Bluttransfusion zur Hyperglykämie und Hypolaktazidämie, wobei aber im Muskel der Zuckerverbrauch sowie die Milchsäurebildung sich vermehrt geltend machen. Bei urämischen Hunden treten nach Bluttransfusion Hyperglykämie und Hypolaktazidämie in geringerem Grad als in der Norm auf und der Zuckerverbrauch im Muskel spielt sich weniger ausgeprägt ab, als in der Norm, dementsprechend ist such die Milchsäurebildung der Norm gegenüber herabgesetzt.
3. Bei gesunden Hunden wird nach stattgehabter Bluttransfu-sion der Eiweisszerfall im Muskel herabgemindert, folglich nimmt der Rest-N im aus dem Muskel abfliessenden Blut ab, während die infun-dierten N-haltigen Substanzen teilweise imMuskel retiniert werden.
In urämischen Zuständen vollzieht sich der Eiweisszerfall im Muskel intensiver als normal, auch die N-Mobilisierung aus demMuskel ist gesteigert.
4. Kurzum, über den Einfluss der Bluttransfusion auf den Kohle-hydrat- und N-Umsatz in der Muskultatur kann folgendes gesagt werden: Unter normalen Verhältnissen wird der Muskel durch die Blut-transfusion in seinem Vermögen, aus dem Blutzucker herauszuschöpfen bzw. diesen zweckmässig zu verbrauchen, gesteigert, es stellt sick zugleich auch eine gesteigerte Milchsäurebildung ein, wobei aber die Eiweisszersetzung im Muskel gehemmt und die N-haltigen Substanzen zum Teil retiniert werden. Der Organismus wird also unter normalen Verhältnissen durch die Bluttransfusion sowohl mit Rücksicht auf den Kohlehydratstoffwechsel wie auch auf den N-Stoffwechsel irgendwie durchaus nicht ungünstig beeinflusst. Ganz anders stellt sich aber these Beziehung bei Urämie dar; in urämischen Zuständen hat der Muskel nämlich erstens hinsichtlich des Kohlehydratumsatzes an dem Vermögen, Zucker in sich aufzunehmen bzw. zu verbrauchen, eingebüsst, infolgedessen wird eine Herabsetzung der Milchsäurebil-dung zutage gefördert. Zweitens, in bezug auf den N-Umsatz vollzieht sick hier der Eiweisszerfall im Muskel in stärkerem Masse, mit lang-dauernder Erhöhung des Rest-N im Blut einhergehend.

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