1. Es wurde die Existenz der Elementarfibrillen im Sehnengewebe des jungen Meerschweinchens unter dem Elektronenmikroskop bestätigt. Sie sind eine singuläre Kette aus kugelig erscheinenden Molekülen von etwa 7-8mμ Diameter. Um die Art und Weise der Entstehung der Molekülketten und der Zusammenlagerung der letzteren zu Bündel aufzuklären, wurde eine Reihe von Modellversuchen unternommen.
2. Die im stark elektrischen Felde induzierten Karminteilchen lagern sich kettenartig aneinander. Die entstandenen Ketten ziehen sich auch in querer Richtung einader an.
3. Die Aneinanderreihung der Moleküle in der Elementarfibrille erfolgt vielleicht, wie bei den induzierten Karminteilchen, durch den Richteffekt der Molekülendipole, selbst wenn letzten Endes die Verbindung der Moleküle durch ihre Hauptvalenzen zur Geltung kommt Die Zusammenlagerung der Monomolekülketten zu Bündeln ist verständlich, wenn man annimmt, daß die Pole einer Molekülkette sich mit den entgegengesetzt geladenen Polen einer anderen Molekülkette verbinden.
4. Die periodische Verdichtung der Mikrofibrille scheint unter der eventuellen Energieverausgabung aus den Molekülen, der Zunahme ihres elektrischen Momentes und der davon veranlassenen Verschiebung der Moleküle stattzufinden, eine Veränderung, die in Längsrichtung mit einem gewissen Periode wellenartig wiederkehrt. Die Struturperiode muß bei der aus dipolstärkeren Molekülen bestehenden Mikrofibrille größer sein.
5. Wenn die periodisch strukturierten Fibrillen oder Fäserchen seitlich die umgebenden Moleküle induziert und diese senkrecht zu sich richten, so werden sie vielleicht die Bildung neuer Molekülketten in diesser Richtung veranlassen.
6. Je mehr die Mikrofibrillen des Kollagens sich auf Kosten der Grund-substanz entwickeln oder zumal durch ihre Zusammenlagerung verdicken, desto weiter werden die interfibrillären Räume.
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