Wir haben in dieser Arbeit die Paraffinschnitte der Leber aus vielen Exemplaren von verschiedenen Wirbeltierklassen (Säugern, Vöogeln, Reptilien, Amphibien und Fischen), die mit LEVIschem Osmiumgemisch fixiert und mit KULIscher oder Azanfärbung gefärbt wurden, studiert, um festzustellen, ob die von ITO in der Blutkapillarenwand der menschlichen Leber entdeckten “Fettspeicherungszellen” (“fat storing cells”) auch in anderen Wirbeltjeren allgemein vorhanden sind. Die wichtigen Resultate werden im folgenden zusammenfassend angegeben.
1. Die Fettspeicherungszellen finden sich in den Lebern von allen untersuchten Wirbeltieren ohne Ausnahme; sie sind in den Läppchen fast gleichmäßig verteilt.
2. Diese Zellen haben ihren Platz in der Leberkapillarenwand und zwar zwischen dem Kapillarenlumen und den Leberzellen eingeschaltet. Sie liegen daher innerhalb des Gitterfasernetzes. Die Beschaffenheit, daß sie von der Kapillarenlichtung durch die Gitterfaser getrennt sind, stellt das wichtigste Unterscheidungsmerkmal dieser Zellen von den KUPFFERschen Sternzellen sowie den Endothelzellen dar.
3. Die meistens ovalen Kerne der Fettspeicherungszellen sind im allgemeinen viel kleiner und sehen dunkler aus als die der Leberzellen. Sie liegen in den Vertiefungen sowohl auf den Oberfläche der einzelnen Leberzellen als auch zwischen denselben. Das Zytoplasma dieser Zellen breitet sich auf den Kapillarenflächen der mehr als zwei Leberzellen aus. Man findet niemals die Zellgrenze zwischen den benachbarten Zellen auf.
4. Diese Zellen enthalten gewöhnlich im Zytoplasma Fettröpfchen, die sich zum größten Teil in der Umgebung des Kerns anhäufen. Die Größe und Zahl der Fettröpfchen sind nach den Tierarten etwas schwankend, aber sie sind in den gleichen Tierarten bestimmt.
5. Bei Warmblütern ist das paraplasmatische Fett der Leber zum größten Teil in Fettspeicherungszellen und zum kleineren in Leberzellen reserviert, bei Kaltblütern ist das Verhältnis gerade umgekehrt. Daher kann man sagen, daß die Verteilung des paraplasmatischen Leberfettes nach den beiden Tierklassen eine scharfe Differenz zeigt.
6. Die Menge der in einzelnen Fettspeicherungszellen enthaltenen Fettröpfchen ist sogar in derselben Leber schwankend, so findet man oft Fettspeicherungszellen, die keine Fettröpfchen besitzen. Ausserdem zeigt die Fettmenge eine individuelle Schwankung. Als funktionelle Bedeutung der Fettspeicherungszellen dürften wir angeben, daß sie das Fett aufspeichern und an dem Fettstoffwechsel der Leber teilnehmen.
7. Im physiologischen Zustand konnten wir in den KUPFFEschen Sternzellen einfache paraplasmatische Fettröpfchen kaum nachweisen.
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