Die verschiedenen Bindegewebszellen in der Schleimhaut der Paukenhöhle und ihrer Nebenhöhlen wurden an Föten von 3.5, 4, 4.5, 5.5, 7, 9 und 10 Monaten und am Erwachsenen cytologisch und histometrisch untersucht.
Bei der statischen Beobachtung wurden die ganzen Bindegewebszellen einfachheitshalber in 3 Hauptgruppen eingeteilt, in Fibro-, Histio- und Monocyten. Man ließ dabei die Fibrocyten die Mesenchymzellen einschließen, die Histiocyten die Fibrohistiocyten (Übergangsformen zwischen den Fibro- und Histiocyten) und die Monohistiocyten (Übergangsformen zwischen den Mono- und Histiocyten) einschließen und die Monocyten die Lymphocyten und Lymphomonocyten (Übergangsformen zwischen Lympho- und Monocyten) einschließen. Die so definierten Fibrocyten, Histiocyten und Monocyten in der Schleimhaut der gangen Paukenhöhlenbezirke zählen im 3.5. Monate 92%, 7% bzw. 1%, im 4. Monate 89%, 10% bzw. 1%, im 4.5. Monate 77%, 20.3% bzw. 2.7%, im 5. Monate 74%, 24.5% bzw. 1.5%, im 7. Monate 70%, 27.8% bzw. 2.2%, im 9. Monate 58%, 38.9% bzw. 3.1% und im 10. Monate 61%, 86.4% bzw. 2.6% und beim Erwachsenen 73.7%, 24.8% bzw. 1.5%. Die Histiocyten und Fibrohistiocyten sind in der Umgebung des Tubeneinganges und der Fossula fenestrae vestibuli am zahlreichsten, aber in dem Epitympanum, dem Antrum mastoideum und den Cellulae mastoideae am wenigsten vorhanden, tatsachen, die vielleicht für eine Erkrankung und ihren Verlauf eine Bedeutung haben.
Das Zurücktreten der Gallertsubstanz im Bindegewbe der Paukenhöhle beginnt erst im 4. bis 4.5 Monate im Boden der Höhle und schreitet allmählich in andere Teile fort. Im 7. Monate bleibt die Gallertsubstanz noch reichlich in der Umgebung der Fossula fenestrae vestibuli, in der lateralen Wande des Epitympanums und im Antrum mastoideum, um endlich erst im 9. Monate das Bindegewebe im Antrum mastoideum fibrillär zu werden. Zu bemerken ist, daß in der Zeit des Beginns der Verminderung der Gallertsubstanz die prozentuale Zahl der Histiocyten diejenige des Erwachsenen übertrifft.
Die Mesenchymzelle wandelt sich entweder durch die Mesenchymohistiocyten oder Fibrohistiocyten oder aber durch die Monocyten in die Histiocyten, andererseits wandelt sie sich durch die Lymphocyten und Monocyten in die Histiocyten.
Die Erweiterung der Paukenhöhle in der späteren Fetalzit beruht auf der Verminderung der Gallertsubstanz, sowie dem Verschwinden der Knochenwand.
In der Schleimhaut der fetalen Paukenhöhle sieht man nirgends ein entzündliches Bild. Die Vermehrung der Histiocyten wäre hauptsächlich auf die Zunahme der Stoffwechchselprodukte beim Verschwinden der Gallertsubstanz und Knochenwand zurückzuführen.
View full abstract