Bei 14 Kaninchen (Körpergewicht 1490-1620g) wurde der Hungerzustand herbeigeführt, indem 7 Tage lang nur ein mangelhaftes Futter (täglich auf 50 Kalorien beschränkt) dargereicht worden war. Am 7ten Tage wurden von einzelnen Hungerkaninchen kleine Probestücke operativ herausgeschnitten, am 8ten Tage wurde diesen Hungerkaninchen plötzlich reichliches Futter gegeben, dann wurden sie je nach 2, 4, 6, 12 und 24 Stunden getötet und ihre Leber zusammen mit den Probestücken zytologisch und histologisch untersucht, um hauptsächlich die Veränderungen der Leberzellen und der Fettspeicherungszellen von ITO zu studieren. Die wichtige Ergebnisse werden im folgenden zusammengefaßt dargestellt.
1. Durch die 7tägige Fütterung mit dem Mangel- oder Hungerfutter nahm das Körpergewicht der Kaninchen um 260-420g ab, doch nahm es durch die einmalige Darreichung des reichlichen Futters am 8ten Tage merklich zu (Tabelle 1) und zeigte nach 24 Stunden eine Zunahme von 20-40g.
2. Aus den mikroskopischen Beobachtungen der Probestücke ergab es sich, daß an den Lebern der 7 Tage lang mit dem Hungerfutter ernährten Hungerkaninchen keine nennenswerten pathologischen Veränderungen bemerkt wurden. Dagegen traten die folgenden leichten Verändeungen auf, nämlich leichte Atrophie der Leberzellen, eine auf letztere zurückgehende Erweiterung des Sinusoids, eine leichte Hämosiderinablagerung in den Leberzellen, das Verschwinden des Glykogens von Leberzellen und die Verkleinerung und Gruppierung der Mitochondrien der Leberzellen, welche bei den Hungerkaninchen vorwiegend stäbchenförmig gestaltet waren. Diese Veränderungen überschritten aber die Grenze der normalen Befunde nicht.
In der 2ten Stunde nach der reichlichen Fütterung zeigten der Zelleib und der Zellkern der Leberzellen plötzlich hochgradige Anschwellung, welche von der peripheren Zone der Leberläppchen nach der zentralen allmählich fortschritt, während sie aber schon in der 6ten Stunde nach der Fütterung beträchtlich abgeschwächt war.
3. Durch die 7tägige Fütterung mit dem mangelhaften Futter verschwand das Glykogen von den Leberzellen fast vollständig, doch nahm es in der 2ten Stunde nach der 1maligen Darreichung des reichlichen Futters erstaunlich zu und erreichte in der 4ten Stunde das Maximum. Von der 6ten Stunde an begann es, abzunehmen und schließlich in der 24sten Stunde nahezu vollkommen zu verschwinden (Tabelle 3-7). Von diesen Verhältnissen der Glykogensynthese in Leberzellen gesehen, dürfte die Leberzellentätigkeit an der 2ten bis 4ten Stunde nach der Fütterung am höchsten sein, während sie von der 6ten Stunde an nach und nach abzusteigen scheint.
4. Nach der 1maligen Darreichung des reichlichen Futters schwollen die Mitochondrien der Leberzellen im allgemeinen plötzlich sehr stark an, so daß sie in der 2ten und 4ten Stunde nach der Fütterung zum größten Teil grob granuläre Formen darstellten, die angeschwollene dicke Stäbchen beigemengt hatten, von der 6ten Stunde an kamen außer diesen grob granulären Mitochondrien ausgezeichnet große kuglige Riesengranula und unregelmäßig geformte Riesenkörperchen vor, welch beide wahrscheinlich durch Zusammenfließen der grob granulären Mitochondrien gebildet worden waren. In der 12ten Stunde nahmen die grob granulären Mitochondrien an Zahl ab, zugleich schwanden die kugligen Riesengranula und unregelmäßig geformten Riesenkörperchen, indem sie sich wieder in einzelne Mitochondrien ablösten, so daß die Mitochondrien der Leberzellen sich allmählich dem normalen Zustand näherten. In der 24sten Stunde kehrten die Mitochondrien nahezu zu dem Zustand zurück
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