Beitraege zur oesterreichischen Literatur
Online ISSN : 2189-7514
Print ISSN : 0912-3539
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Volume 13
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  • Article type: Cover
    1997 Volume 13 Pages Cover1-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Index
    1997 Volume 13 Pages Toc1-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Kazuo HOSAKA
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages 1-8
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Im Roman: Landlaufiger Tod geht es zuerst um den Tod. Er zahlt mit Gewalt, Wahnsinn und Tater-Opfer-Motiv zu den Hauptthemen in diesem Werk von Roth. Aber die Tode, die man da trifft, beschreiben nicht das naturliche Sterben des Menschen, sondern sie verbergen - als Mord, als das gewalttatige Toten durch den Tater am Opfer - geschichtlich-gesellschaftliche Verhaltnisse hinter sich. Die Moglichkeit, Morder zu werden, ist jedem Menschen angeboren und wird jeden Augenblick zur Wirklichkeit,wenn ein Anlass wie z.B. Kriege dazu gegeben wird. Der Tod ist landlich (auf dem ganzen Land) und gelaufig, also landlaufig. Der Tod beherrscht das Land mit der Stille und zwingt es zum Schweigen, das das Geschehene, etwa die Verbrechen und Morde in der Nazi-Zeit, ungeschehen machen soll. Es ist deshalb sehr schwierig, gegen den Tod und die Stille zu kampfen, und der Selbstmord des Arztes Ascher ist die symbolische Niederlage der osterreichischen Intellektuellen in diesen Kampf. Der Roman ist in diesem Sinn Roths Anzeige nicht nur gegen die zahlreichen Mordtaten, sondern vor allem gegen des Schweigen Osterreichs uber die eigene verbrecherische Vergangenheit. Um das Gerumstreichen und Herrschen des Todes zu bekampfen aber benutzt Roth einen nicht-realistischen Stil. Fur ihn gibt es Wirklichkeit keine Handlung, und Realitat ist etwas Atomisiertes. Die Hinweise auf eine mogliche offene Form, die die offene Realitat dazustellen ermoglicht, hat er in Melvilles Romantechnik bei "Moby Dick" und im Bienenwesen gefunden, das er zufallig kennenlernte. Aus der Erkenntnis, dass die Bienen in einem Magazin zuammen einen Korper bilden, hat er versucht, mit frei beweglichen Geschichten innerhalb einer Gedankenstruktur einen lose zusammenhangenden Geschichtskorper zu bilden. Dadurch, dass er einen stummen Imkersohn als Protagonisten wahlte, ist es ihm gegluckt, einen Entsicklungsroman ohne Entwicklung, einen Bildungsroman im offenen Stil eines Anti-Romans zu schreiben. Aber die Absicht, die handlungslose Realitat in einer offenen Form darzustellen und zugleich diese Geschichte zu einem Roman zu bilden, ist in sich widerspruchit. Am Ende des Romans tritt der Protagonist Franz Lindner im Zirkus als Bienenmensch auf die Buhne und sagt zum erstenmal mit klarer Stimme: "Nein". Dises "Nein" bedeutet nicht nur seine Verweigerung der Identifikation mit sich selbst in der Wirklichkeit, sondern es ermoglicht dem unendlichen Roman, hier vorlaufig zu Ende zu kommen, um die offene Realitat noch offen bleiben zu lassen.
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  • Akiko YAMATO
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages 9-16
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Leo Perutz (1882-1957) wurde als Sohn einer judischen Familie in Prag geboren. Als er 17 Jahre alt war, zog die Familie nach Wien. Zwischen 1918 und 1936 war er einer der popularsten Autoren in Deutschland und Osterreich, aber aufgrund des Verbots judischer Autoren erlosch sein Ruhm. Nach dem 1938 von Hitler vollzogenen "Anschluss" ging er ins Exil nach Palastina. Der Roman "Nachts unter der steinernen Brucke" erschien 1953 als letztes Werk zu seinen Lebzeiten. Die Entstehungsgeschichte dieses Werks erstreckt sich von 1924 bis 1951,von der Zwischenkriegszeit uber den Faschismus und den Zweiten Weltkrieg bis in die Nachknegszeit. Dieser Roman entnimmt seinen Stoff zwar der Geschichte, den judischen Sagen und Legenden des alten Prag, aber Perutz will nicht nur ein phantastisches Bild der alten Stadt uberliefern, sondern auch die ideale Welt schildern, die er sich als Jude in seinen schwierigen Lebenslagen vorgestellt hat. Jakob Meisl, ein Hauslehrer, erzahlte dem "Ich", seinem Schuler, die Geschichten seiner Vorfahren zur Zeit der Assanierung des Prager Jundenviertels (1896-1902), bei der alle Gebaude und Hauser der alten Judenstadt zerstort wurden, von denen manche von Moldechai Meisl, einem Vorfahren des Erzahlers erbaut worden waren. Die Assanierung konnte fur die Jden die Vernichtung ihrer historischen Tradition bedeutet haben, wie der Holocaust in unserer Zeit. Das "Ich" schrieb diese Geschichten erst funfzig Jahre spater nieder, gerade nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, als nach der Vernichtung des Prager Judentums dessen Geschichte und Kultur insgesamt in Vergessenheit zu geraten drohten. Der doppelte Zeitenabstand deutet den Zusammenhang zwischen Erinnerung und Vergesslichkeit an, den Perutz in seinen Werken auf vielfaltige Weise behandelt. Dieser Roman besteht aus den von Jakob Meisl erzahlten und vom "Ich" niedergeschriebenen 15 Prager Geschichen. Sie sehen als Novellen selbstandig aus und liegen nicht in zeitlicher Reihenfolge der Ereignisse. Aber sie gestalten eine eigentlich ziemlich straffe Romanhandlung, die die Leser erst am Ende des Romans erkennen konnen. Perutz lehnt es ab, die Geschichten des verfolgten, heimatlosen Judentums in den allgemeinen Lauf der Weltgeschichte aufzulosen. Er verweist hier auch auf den judischen Gedanken, dass alle Ereignisse der Welt, obwohl sie an verschiedenen Orten und Zeiten geschehen, in einem geheimnisvollen Zusammenhang stehen und nach einem einheitlichen Plan Gottes verlaufen. Der Roman, in dem Rabbi Low, Kaiser Rudolf II., Moldechai Meisl und seine Frau die Hauptpersonsn darstellen, spielt in zwei getrennten Teilen der Stadt Prag um 1600, in der Judenstadt und auf der Burg Rudolfs II., die das Gedl, die Kunst und die Liebe verbinden. Der Kaiser kauft mit dem Geld des Juden Meisl christliche Kunstwerke. Diese Beziehung scheint auf die Abhangigkeit der christlichen Welt von der judischen Finanz anzuspielen. In der Geschichte "Sarabande" werden die Christen durch die Offenbarung judischen Leidens im vom Rabbi gemachten Bild des Ecce Homo aus ihrer Selbstvergessenheri gerettet. Dieses Kapitel schrieb Perutz gerade im Jahre 1943, als die Vernichtung der Juden eine Hohapunkt erreichte. Man konnte sie fur eine sehr kuhne literarische Anklage halten. Auf seinen Lebenserfahrungen fussend, schul Perutz "neue Sagen" aus den alten Prager Geschichten.
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  • Yumiko KAMINO
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages 17-24
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Der steirische Heimatdichter Peter Rosegger bcharrt sei n ganzes Lebcn lang in seinen Schriften auf der Notwendjgkeit der Volks- und insbcsondere der Bauernerziehung. Um die Offentlichkeit davon zu uberzeugen, beschreibt er in seinem Roman "Die Schriften des Waldschulmeistets" die Bildung der Gemeinde als ldeal, und in "Jakob der Letzte" die Auflosung der Gemeinde als Tatsache. Was in "Die Schriften des Waldschulmeisters" am wichtigsten ist, wie Rosegger sagt, ist nicht die Hauptfigur, sondern die Cemeinde als Erziehungsraum. Das Wesen der indalen Erziehung liegt darin, die Dorfleute von schadlichen Vorurteilen zu befreien. Sie glauben an die alten germanischen Sagen und Sitten und fuhlen sich von Jesus Christus verlassen und verzweifeln. Ausserdem geht es auch um die Bildung des Charakters, um die naturlichen Fahigkeiten und den Beruf eines Menschen. Um solch eine ideale Erziehung zu erlangen, versucht der Verfasser in diesem Roman, eine Gemeinde mit Kerche und Schule zu bilden und sie zu etwas Gemeinsamen, d.h., als Heimat fur die Dorfleute zu machen. Die Gemeinde ist weder nur ein kirchlicher Bezirk, noch nur eine Gemeinschaft fur die Selbstverwaltung, sondern ein Raum fur das Zusammenleben des Menschen. Im Roman "Jakob der Letzte" wifd dagegen die Auflosung der Gemeinde durch die Abwanderung ihrer Mitglieder geschildert. Die Mitglieder, d.h. die Dorfleute, mussen aus verschiedenen wirtschaftlichen Grunden das Dork verlassen und gehen in der Stadt als Proletarier unter. Der Roman spiegelt die damalige Krise der Bauernschaft. Die unkluge Agrapolitik und die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert versetzen der Bauernschaft einen heftigen, wirtschaftlichen Schlag: Verschuldung durch die Bauernbefreiung, Konkurrenz durch auslandische landwirtschaftliche Produkte, Wiederaufnahme der Wehrpflicht fur bauerliche Erben, Industrialisierung und als ein direkter Grund die vom Staat geforderte Jagd, die den Ausverkauf der Bauernhofe an Grossunternehmer zur Folge hat. Rosegger betrachtet aber vor allem den Mangel an Bildung und Erziehung der Bauern als einen wesentlichen Grund fur diese MIssstande. So beschreibt Rosegger in den beiden Romanen die ideale Volkserziehung und deren Notwendigkeit im Rahmen der Bildung und Auflosung der Gemeinde.
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  • Motoko TANABE
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages 25-32
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Dieser Novelle des jungen osterreichischen Autclrs Norbert Gstrein liegt eine historische Tatsache zugrunde: Ein Physiker fuhrt mit seinem Assistenten im Jahr 1931 ein Luftballonexperiment durch und stellt dadurch einen neuen Hohenrekord auf. Soweit eine einfache Geschichte. Aber der Autor hat nicht die Absicht, seine Novelle als eine gewohnliche "Forschergeschichte" darzustellen. Die wechselnden Erzahler aus verschiedenen sozialen Schichten erzahlen den Tag, an dem das Experiment gemacht wurde, aber ohne das Ereignis selbst zu beschreiben. Eine der Hauptpersonen im Ballon, der Professor, fangt plotzlich an, einen Zeitungsartikel uber den Bergunfall eines Kuraten laut zu lesen und erzahlt dazwischen ohne Anlas seinen nicht erzahlenswerten Ehebruch. Die anderen Personen entfernen sich mit ihrer Erzahlung so weit von den Tatsachen, dess ihr Reden als Unsinn entlarvt wird. Die durch mehrere isolierte Stimmenstrukturierte Erzahlung dient der alle Deutung abweisenden Sinnlosigkeit, nicht dem Ballonexperiment. Was den Lesern hier auffallen soll, ist die Erzahlform. Wiederholungen wie "Bissen um Bissen", "Einstellung um Einstellung", oder "Satz um Satz" sind imer wieder in die langen Perioden eingefugt, ein Mittel, die Aufmerksamkeit von Inhalt weg auf das sprachliche Phanomen zu lenken. Der standige Wechsel der Erzahlperspektive tut ein ubriges, um die scheinbar dargestellte Wirklichkeit zuruckzunehmen. Gstrein sagt in einem Interview: "Ich wurde fur einen gelungenen Satz die Wirklichkeit verleugnen." Auch in diesem Werk ist die "Wirklichkeit" eine, "verleugnete". Mit der Sprache Wirklichkeit auszudrucken, ist hier mit Absicht misslungen. Worauf zielt der Autor in seinem Schreiben? Die Rede des Professors im Ballon ist eine defromierte Beichte seine Ehebruchs, angeregt durch den Zeitungsartikel uber den Kuraten, der uber seine Schuld an dem Unfall nachdenkt. Der Artikel beginnt mit dem Satz: "Ich habe Busse getan." In der Novelle taucht dieses Element, "Beichte" oder "Busse", implizit auf. Gstrein stellt es gegen "das blosse Erzahlen". Seine "Beichte" ist von dem nach dem Kausalgesetz geformten Erzahlen definiert, aber Gstrein ist gegen die Sprache, die der logischen Entwicklung in einer Geschichte untertan ist. Am Beispiel des Kuraten zaigt er, dass er ein Ereignis nur erzahlen will, ohne Frage nach Grund oder Deutungn unter irgendeinem Begriff, wie auch der Kurat "Gerechtigkeit" ablehnt und ungeordnet nur erzahlen will. Gstrein versucht, die linear geformte Handlung von der Erzahlung zu trannen, damit das Ereignis an sich bleibt. Sprache dient dann nicht mehr dem "Geschichte-machen", alle "Hlden" werden gleicherweise entmythologisiert und die Geschichte inhaltlich nicht mehr "deutbar". Sprache erzahlt sich selber. In seinem Versuch, die Sprache von der konventonellen Bedeutung zu befreien -das erreicht er durch Sprache- etabliert Gstrein eine "Gegen-Sprache". Die neus Sprache ist in der Novelle in bezug auf das O_2 und daran anschliessend auf das Leben konzipiert. Die "Verschwendung" des O_2 beim Sprechen wird hier betont durch das Bild des Professors, der durch seinen endlosen Monolog das lebenswichtige O_2 verschwendet. Die Vorgange im Ballon werden mit dem Geburtsprozess verglichen. Der Ballon ist niedergekommen, die beiden Wissenschaftler machen die Luken auf, atmen O_2 ein und schreien danach ihre "Geburtsschreie". Die neue Sprache hier ist genau wie der Geburtsschrei nur durch Einatmen des O_2 moglich. Mit der Geburts-Sprache beginnt das neue Leben.
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  • Shuichi INOUE
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages 33-34
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Yasuo ARIIZUMI
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages 35-36
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Takumi MARUYAMA
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages 37-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1997 Volume 13 Pages 38-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1997 Volume 13 Pages 39-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1997 Volume 13 Pages 39-40
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1997 Volume 13 Pages 40-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Renate GIACOMUZZI-PUTZ
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages A18-A29
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Shin'ichi SUZUKI
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages A10-A17
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Kenji HARA
    Article type: Article
    1997 Volume 13 Pages A1-A9
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Bibliography
    1997 Volume 13 Pages A30-A34
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Cover
    1997 Volume 13 Pages Cover2-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Index
    1997 Volume 13 Pages Toc2-
    Published: March 31, 1997
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
    JOURNAL FREE ACCESS
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