オーストリア文学
Online ISSN : 2189-7514
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21 巻
選択された号の論文の18件中1~18を表示しています
  • 原稿種別: 表紙
    2005 年 21 巻 p. Cover1-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 目次
    2005 年 21 巻 p. Toc1-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 川島 隆
    原稿種別: 本文
    2005 年 21 巻 p. 1-9
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
    Iwan Turgenevs Уездный лекарь (Der Landarzt 1848), eine kleine Erzahlung aus den Aufzeichnungen eines Jagers, schildert die missliche Situation der Titelfigur: Der Protagonist ist ein alterer Junggeselle, der trotz grosser Erwartungen der Familie die junge Patientin nicht retten kann. -Fast genau so verlauft das gleichnamige Prosastuck Franz Kafkas (1916/17). Die bisherige Forschung hat daruberhinaus noch viele weitere Ahnlichkeiten zwischen den beiden Texten nachgewiesen (Lainoff 1962; Struc 1965; Loewen 1974). Obwohl es bedauerlicherweise nicht zu belegen ist, dass Kafka das Werk des beruhmten russischen Autors wirklich gelesen hat, gibt es kaum einen Zweifel daran, dass er Turgenevs Geschichte als Hauptquelle fur seine Landarzt-Erzahlung benutzte. Die tragisch ausgehende Liebesgeschichte eines Landarztes ist auch sonst ein beliebter Stoff in der Literatur, so z.B. in Balzacs Roman Le Medecin de campagne (1833), Flauberts Madame Bovary (1857), Anton Tschechows Arzt-Erzahlungen wie Ионыч (1898) und Hans Carossas Die Schicksale Doktor Burgers (1913-30). Diesen literarischen Topos hat Kafka radikal dekonstruiert, indem er die sterbende Kranke bei Turgenev durch ein mannliches Wesen, einen "Jungen" ersetzte. Durch diese Veranderung wurde die heterosexuelle Liebesgeschichte Turgenevs in eine homoerotisch nuancierte Darstellung der Beziehung zwischen Arzt and Patient transformiert. Bei dieser Adaption spielte Kafkas Russlandbild eine grosse Rolle. Fur ihn war Russland eigentlich ein Land der "fur Europa aussersten" Einsamkeit: In den Tagebuchern und in Geschichten wie Das Urteil (1912) oder Die Erinnerung an die Kaldabahn (1914) verknupft er wiederholt das Land mit der Einsamkeit, v.a. des Junggesellentums. Diese Vorstellung beeinfluBte unter anderem seine Lekture der Erinnerungen (dt. 1907) des russischen Revolutionars Alexander Herzen, der in diesem Buch die burgerliche Sexualordnung, die an der christlichen "Sunden" -moral orientiert ist und eine dauerhafte Ehe postuliert, heftig attackierte. Auch das von seinem Freund Jizchak Lowy vermittelte Bild des traditionellen Lebens der Ostjuden, wo die Frauen immer vom Mittelpunkt des Lebens ausgeschlossen bleiben sollen, findet seine Widerspiegelung in den Russland-Geschichten Kafkas, nicht zuletzt in seinem Landarzt. Kafkas inneres "Russland" ist meines Erachtens ein Ort, an dem die herrschenden Sexualnormen der europaischen Gesellschaft subversiert werden sollen. Erst hier gelingt es ihm, die heterosexuelle Konstellation der herkommlichen Literatur zu problematisieren und zugleich die Thematik der Befreiung aus der burgerlichen Respektabilitat, die sich in Turgenevs Landarzt-Erzahlung bereits im Ansatz findet, fortzusetzen.
  • 松村 國隆
    原稿種別: 本文
    2005 年 21 巻 p. 10-13
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
    Im Jahr 2005 jahrt sich der Geburtstag Adalbert Stifters zum 200. Mal. In Osterreich, Deutschland und Tschechien bereitet man sich auf verschiedene Vortrage und Lesungen, Symposien und Kolloquien vor. Es ware wunschenswert, wenn diese Veranstaltungen moglichst vielfach zu neuer Stifter-Lekture anregen konnten. Obwohl bei uns in Japan weiterhin vor allem seine Erzahlungen gelesen werden, so lasst sich doch nicht leugnen, dass diese Leseerlebnisse wegen der rapiden Entwicklung der Medien im Abnehmen sind. Es ist aber erfreulich, dass uns die Nachsommer-Ubersetzung, die Herr Hiroshi Fujimura, der erste Prasident der Gesellschaft fur die Erforschung der osterreichischen Literatur, vorgelegt hat, als Taschenbuch (Chikuma Verlag 2004) nun viel besser zuganglich geworden ist. Bei dieser Gelegenheit mochte ich Ihnen einige Informationen uber das Adalbert-Stifter-Institut anbieten. Das Institut wurde im Jahre 1950 gegrundet, hat also schon uber 50 Jahre hinter sich. Der erste Leiter des Institutes, Aldemar Schiffkorn, bemuhte sich 17 Jahre lang um die Schaffung der Grundlagen. Nach zwei Jahren erschien bereits der erste Jahrgang der Vierteljahresschrift. Im Jahre 1967 ubernahm Alois Grossschopf das Amt des Leiters, der seit 1957 als Chefredakteur der Vierteljahresschrift tatig war, wodurch der wissenschaftliche Austausch mit Stifterforschern nach innen und aussen aktiver gemacht wurde. Im Jahre 1968 veranstaltete Grossschopf das Symposium zum Gedenken an den 100. Todestag Adalbert Stifters. Unter seinem Nachfolger, Johann Lachinger, bekam das Institut ein vollig neues Gesicht. Das Stifterhaus wurde von 1988 bis 1993 ganzlich renoviert und im Jahre 1993 fing es aufs neue mit seiner Tatigkeit an. Es versteht sich nicht nur als Organ fur die Forscher, sondem auch als literarisches Forum, wo Autoren ihr Werk prasentieren konnen. Jedenfalls kann man verstehen, dass das Institut sich zwar fest an das Land Oberosterreich gebunden fuhlt, aber danach strebt, als ein literarischer und kultureller Ort zu funktionieren, der fur Forscher und Studierende im In- und Ausland offen ist. Uber die Vierteljahresschrift sei noch kurz Bericht erstattet. Zuerst schien diese Zeitschrift eine Art von Broschure zu sein. In der fruhen Zeit fallen uns daher positivistische Studien, bibliographische Berichte sowie die Bekanntmachung neu-entdeckter Briefe von und an Stifter auf. Zuerst schrieben sog. Stifterfreunde Beitrage, dann die Stifterforscher im In- und Ausland. Jene Vierteljahresschrift, Jg. 17 (1968), F. 3/4, die zum 100. Todestag Stifters erschien, brachte die entscheidende Wende. Ab 1978 ubernahm Johann Lachinger die Chefredaktion der Zeitschrift. Die Grundhaltung der Redaktion hatte sich bis 1993 nicht verandert. Im Jahre 1994 ist die Vierteljahresschrift zum Jahrbuch geworden. Der erste Band veroffentlichte die gesammelten Referate des Internationalen Kolloquiums, das 1993 in Antwerpen zusammen mit der Stifter-Ausstellung stattfand. Ausserdem gibt das Institut die "Schriftenreihe" heraus, die bereits 41 Bande zahlt. Zum Schluss mochte ich Ihnen einen Besuch des Institutes empfehlen. Das Institut besteht aus zwei Bereichen: Bibliothek und Galerie. Das offene Magazin steht Ihnen ganz frei zur Verfugung. Die Tur des Institutes an der Donau steht immer offen, nicht nur den Stifterforschern, sondern auch denjenigen, die sich fur osterreichische Kultur und Literatur, bes. fur die osterreichische Gegenwartsliteratur interessieren.
  • 大羅 志保子
    原稿種別: 本文
    2005 年 21 巻 p. 14-22
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
    Viele Osterreicher waren uberrascht, am Tag der Verkundung des Literatur-Nobelpreistragers den Namen Elfriede Jelinek zu horen. Denn einen Tag vorher war noch berichtet worden, dass die Osterreicherin Friederike Mayrocker Mitfavoritin sei, dass man in Stockholm mit einer Frau als Preistragerin rechne. Letzteres traf dann auch zu. Es wurde aber eine Autorin mit dem Preis gekront, die hierzulande als "Nestbeschmutzerin", "radikale Feministin" usw. bekannt ist. Nachdem sich die erste Uberraschung gelegt hatte, teilte rich die offentliche Meinung in zwei Lager. Kein Nobelpreis war bisher so ausfuhrlich und kontroversiell im Netz diskutiert worden. Uberraschung herrschte aber auch in Deutschland und vielen anderen, nicht nur europaischen Landern. Der im Aufsatztitel zitierte Satz von Margit Schreiner, die uber das masslose Erstaunen der Besucher der Frankfurter Buchmesse berichtet, deutet auf die international eher geringe Popularitat von Jelinek hin. Fur die Deutschen hingegen, denen Jelinek bekannt genug ist, und zwar als "grosse Regionalschriftstellerin", war schwer zu verstehen, warum gerade eine durch und durch osterreichische Autorin mit dem Nobelpreis gekront wird. Elfriede Jelinek kennt in Osterreich jeder. Fur ihre Gegner ist sie die "Nestbeschmutzerin" Nummer eins. Mit diesem Ausdruck werden in der Regel so genannte Staatskunstler bezeichnet, die sich wahrend der Ara sozialdemokratischer Regierungsbeteiligung vermeintlich dafur bezahlen liessen, das Land und seine Bewohner wegen deren unbe-waltigter Nazi-Vergangenheit zu geisseln und gleichzeitig jede Veranderung der politischen Machtverhaltnisse prophylaktisch als potenziellen Ruckfall in die faschistische Barbarei zu brandmarken. Jelinek, deren Familienmitglieder Nazi-Opfer waren, fuhlte sich verpflichtet, Vergangenheitsbewaltigung rigoros einzufordern und in diesem Prozess auch gleich mit dem Patriarchat aufzuraumen. Das ist ein Grund dafur, warum sie die abstrakt-avantgardistische Form des Engagements der Wiener Gruppe, deren sprachkritischem Aspekt sie sich zugehorig erklart, nicht teilt und sich direkt an die politische Front stellt. Im Jahr 2005 feiert Osterreich mehrere Jubilaen gleichzeitig, u.a. 60 Jahre Kriegsende und 50 Jahre Staatsvertrag. Die von der Volkspartei dominierte Regierung strebt danach, die Euphorie der Zeit des Wiederaufbaus erneut aufkommen zu lassen und unter den Burgern eine Art Heimatliebe zu wecken. Angesichts dieser Bestrebungen hat die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Jelinek, die weder "Patriotin" noch "Blume im Knopfloch Austrias" sein will, ihr Vater-Land in Entsetzen versetzt und die allgemeine Freude gedampft. Auch Jelinek selbst verspurt trotz des hohen Preisgeldes "mehr Verzweiflung als Freude". In ihrer Nobelpreisrede sprach sie von der Existenz des Schriftstellers am Rand der Gesellschaft, allein gelassen mit der Sprache. Der Germanist W. Schmidt-Dengler kommentierte daraufhin, fur Jelinek sei das Thema Osterreich erledigt, es liege nun an den Osterreichern, ihre Bucher richtig zu lesen. Ob jener osterreichische Konflikt: "Nestbeschmutzer" versus "latente Faschisten" anlasslich der Vergabe des Literatur-Nobelpreises an Jelinek endlich gelost werden wird, das wird in Zukunft von Interesse sein.
  • 高辻 知義
    原稿種別: 本文
    2005 年 21 巻 p. 23-25
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
    Die Salzburger Festspiele und die Bayreuther Festspiele sind die zwei reprasentativsten Festspiele des Sommers. Aber es ist nicht so bekannt, dass es neben den Festspielen auch ein wissenschaftliches Symposion gibt, das die breiten Genres der Festspiele selber zum Gegenstand der Diskussion hat. Die Leitung dieses Symposions besteht aus bekannten Journalisten und Wissenschaftlern. Federfuhrend dabei ist Peter Csobadi von der Internationalen Salzburg Association. Neben den Professoren aus Wien und Siegen, Gernot Gruber und Jurgen Kuhnel sind es zwei Salzburger Professoren, welche am eifrigsten das Symposion betreuen: Ulrich Muller und Oswald Panagl. Beide Germanisten sind auch am Musikalischen und Theatralischen interessiert und dass sie jedes Jahr furs Bayreuther Programmheft wichtige quellenkundliche Informationen zu den Wagnerschen Musikdramen von der Antike bis zur mittelalterlichen Dichtung geliefert haben, ist ziemlich bekannt. Das Symposion hat im Jahr 1989 begonnen, also nach dem Weggang Karajans aus der Salzburger Szene. Einige der bisherigen Themen waren: "Antike Mythen im Musiktheater des 20. Jahrhunderts" (1989), "Das Phanomen Mozart im 20. Jahrhundert" (1990), "Politische Mythen und nationale Identitaten im (Musik)-Theater" (2001), "Musiktheater in Diktatur and Exil" (2003) und "Traum und Wirklichkeit in Theater und Musiktheater" (2004). Das Symposion findet jedes Jahr in der ersten Augusthalfte, also zur Festspielzeit, in den Salen der Internationalen Salzburg Association (ISA) in der Sigmund-Haffner Gasse in der Nahe vom Grossen Festspielhaus statt. Im Jahr 2004 begann es mit den Festansprachen des Vertreters der ISA, Herrn Schausberger und der Prasidentin der Festspiele Frau Rabl-Stadler. Daran anschliessend hielt Martin Stern (Basel) den Plenarvortrag: "Vom Traum im Spiel zum Traumspiel. Dramaturgie des Traums zwischen Aischylos und Brecht". Danach teilen sich die Teilnehmer in zwei Salen auf und begannen mit den diversen Sektionsarbeiten. Im vorletzten Jahr beteiligte ich mit dem Vortrag: "Hidemaro Konoe- Ein japanischer Dirigent im nationalsozialistischen Deutschland", was bei den alteren Zu-horern Interesse hervorrief. Im letzten Jahr war mein Thema: "Der Traum im No-Theater". Diesmal hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, in der begrenzten Sprechzeit von 30 Minuten zuerst was Wesentliches uber das No-Theater zu erklaren, um dann an das Thema des ganzen Symposions anzuknupfen. Die Teilnahme an dem Symposion ist kostenlos; eine Anmeldung zum Symposion ist nicht erforderlich - solange eben die Platze ausreichen. Wer sich dafur interessiert, melde sich bei der Adresse_ulrich.mueller@sbg.ac.at
  • 原稿種別: 付録等
    2005 年 21 巻 p. 26-29
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 付録等
    2005 年 21 巻 p. 30-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 付録等
    2005 年 21 巻 p. 31-33
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 付録等
    2005 年 21 巻 p. 34-35
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 付録等
    2005 年 21 巻 p. 36-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 付録等
    2005 年 21 巻 p. 36-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 付録等
    2005 年 21 巻 p. 37-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • Kyoko TOKUNAGA
    原稿種別: 本文
    2005 年 21 巻 p. A1-A10
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
    Der Roman "Malina" und der Erzahlband "Simultan" verliehen Bachmann das Image einer Wienerin, da sie dort ausfuhrlich Wiener Stadtbild und Mentalitat beschreibt. Sie ist jedoch Karntnerin und wuchs in Klagenfurt auf. Mit neunzehn suchte sie rich aus Studiengrunden immer wieder neue Wohnsitze. Nach jeweils einem Semester in Innsbruck und Graz landete sie endlich in ihrer "Traumstadt Wien". Der Weg von Klagenfurt nach Wien war ihr vielleicht sehr lang, so wie der Semmeringtunnel der mannlichen Hauptfigur in "Der Fall Franza" "als der langste der Welt erschienen war". Trotz der sechs Wiener Jahre ist aus ihr keine "echte Wienerin" geworden, sie zog weiter in andere Stadte -wie die aus Klagenfurt stammende Protagonistin in "Drei Wege zum See", die mit "Fernfieber" "abfuhr, reiste und immer weiter reiste". Es gibt viele Stellen in den Werken der reisenden Autorin Bachmann, die sowohl von "Heimweh" als auch von "Femweh" stark gepragt sind. Im ersten Kapitel werden die Selbstaussagen Bachmanns uber ihre Heimat vorgestellt, in denen ihre Hassliebe klar zum Ausdruck kommt. Im zweiten Kapitel wird gezeigt, wie oft sie ihre Wohnorte gewechselt hat, so oft, dass sie sich selbst wie eine "Exilierte" empfindet. Weiters wird die Frage gestellt, ob es legitim ist, die freiwillig "Exilierte" Bachmann mit echten Exilierten zu vergleichen. Im dritten Kapitel werden die literarischen Orte ins Zentrum geruckt, die in Hinblick auf U-topoi besprochen werden.
  • Risa TAMARU
    原稿種別: 本文
    2005 年 21 巻 p. A11-A19
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
    Den ersten Eindruck, den wir von einem Buch erhalten, verdanken wir ublicherweise seinem Titel. Im Fall von "Haus, Frauen, Sex" durfte sich dieser wohl auf den ersten Blick allzu direkt und banal ausnehmen oder konnte mit der Frauenliteratur in den 70er oder 80er Jahren assoziiert werden. Deshalb kam mir zuerst das Stereotyp eines feministischen Romans in dem Sinn, in dem eine Frau, die sich endlich ihrer Situation bewusst geworden ist, die Manner anklagt, sie auf eine ihnen genehme weibliche Rolle festlegen zu wollen. Dieser erste Eindruck wird nicht nur vom Titel dieses Romans, sondern auch von den Titeln ihrer anderen Werke, wie z.B. "Die Unterdruckung der Frau, die Virilitat der Manner, der Katholizismus und der Dreck" (1995) oder "Nackte Vater" (1997), hervorgerufen. Aber gerade deswegen macht das Buch die Leser schon vor der Lekture neugierig, denn sie konnen bei diesem Titel eine bestimmte Absicht der Autorin dahinter vermuten. Das Buch wurde nicht in den 70er Jahren, sondern 2001 veroffentlicht. Warum nannte die Autorin ausgerechnet jetzt ihr Buch "Haus, Frauen, Sex"? Dazu schreibt Schreiner in dem Essay "Frauen verstehen keinen Spass", der nach dem Erscheinen von "Haus, Frauen, Sex" veroffentlicht wurde und der von der neuen weiblichen Literatur handelt, wie folgt: "[…] Frauenliteratur hab ich sowieso nie gemocht. Ebenso wie ,Arbeiterliteratur'. Beides war aber ein Muss der linken Frau in den siebziger Jahren." Die vom Titel ausgehende Provokation fuhrt uns m. E. dazu, zu uberlegen, was durch these banal wirkende Ausdrucksweise angedeutet werden konnte. Ihr Essay "Frauen verstehen keinen Spass" vermag uns hier einen Hinweis zu geben. Margit Schreiner charakterisiert darin die grosse, neue, weibliche Literatur durch deren Schamlosigkeit, als deren Meisterinnen sie einige Autorinnen wie z.B. Marguerite Duras, Jane Bowles, Simone de Beauvoir, Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek.usw. nennt. Nach Schreiner "esteht die Schamlosigkeit darin, Dinge, Menschen und Ver-haltnisse beim Namen zu nennen. "Der Titel Haus, Frauen, Sex" weist auf eine bestimmte Vorstellung von der Ehe, oder vielmehr der Frauen Uberhaupt, aus der Sicht eines Mannes hin; es handelt sich also nicht direkt um eine Denunziation der Manner aus weiblicher Sicht. Die GrenzUberschreitung, die darin besteht, als Frau einen mannlichen Ich-Erzahler darzustellen and dann noch den Roman Haus, Frauen, Sex" zu nennen, driickt moglicherweise aus, dass die Autorin eine Art eigener Schamlosigkeit wagen will
  • 原稿種別: 文献目録等
    2005 年 21 巻 p. A20-A24
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 目次
    2005 年 21 巻 p. Toc2-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
  • 原稿種別: 表紙
    2005 年 21 巻 p. Cover2-
    発行日: 2005/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー
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