In der vormarzlichen Zeit zielte der junge Musikkritiker E. Hanslick darauf, durch seine kunstlerischen Tatigkeiten zu politischen Volkerbewegungen von der praktischen Seite her beizutragen. Damals hielt er die sozial-politischen Einwirkungen verschiedener Opernstoffe auf die Massen fur wichtig. Angesichts des Scheiterns der Wiener Marzrevolution gab er diesen opernbezogenen praktischen Standpunkt auf, und begann nun als Kritiker, sich darum zu bemuhen, "burgerliche Offentlichkeit" im Konzertsaal zu verwirklichen. Seinen Ideen wie "Konzertwesen" und "Publikum", die er in Geschichte des Concertwesens in Wien voll entwickelte, lasst sich deutlich entnehmen, dass seiner angeblich "autonomen" Musikasthetik in Wahrheit eine bestimmte sozial-politische Motivation zugrundelag. Lebenslang versuchte er, den damaligen Konzertbesuchern ideale Bedingungen zu schaffen. Das ideale "Publikum" stellt seiner Ansicht nach ein "offentlicher" Kreis derjenigen Burger dar, die mit eigenem Geld und nach eigenem Geschmack selbstandig am Konzertwesen teilnehmen. Demnach begeben sich Privatpersonen in einen offentlichen Lebensraum, in dem der reale Klassen- und Herkunftsunterschied keine Rolle mehr spielt. Im offentlichen Konzertwesen, in welchem "absolute" Instrumentalmusik vorgetragen wird, organisieren sie sich, so Hanslick, zu einer autonom-asthetischen Gemeinschaft.
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