1. Der Eiweissstoffwechsel bei Kaninchen wird durch die Injektion von Gallensäuren, die in Menschengalle nicht weniger vorkommen, beeinflusst, and zwar mit Bezug auf den gesamten Eiweissstoffwechsel hemmend and auf den Purinstoffwechsel
befördernd.
2. Diese Beeinflussung des Eiweissstoffwechsels ist je nach der Art der Gallensäuren gan z verschieden, and zwar ist die hemmende Wirkung auf den gesamten Eiweissstoffwechsel und die befördernde Wirkung auf den Purinstoffwechsel der Cholsäure and Desoxycholsäure derjenigen der Stearincholeinsäure sehrüberlegen.
3. Durch diese Tatsache ist völlig erwiesen, dass der postmortale Eiweissstoffwechsel der Organe bei Anwesenheit der Gallensäurc mit dem vitalen ganz übereinstimmend vor sick geht, and es ist klar geworden, dass die starke Vermehrung der Harnsäure bei Stauungsikterus nicht nur lurch Absprengung des Ausscheidenen durch die Galle, sondern dass auch die Cho-Iämie durch Gallensäurediffusion in Gewebe and Organen bewirkt werde.
4. Daraus dass die Gallensäure den Purinhaushalt stark befordert, kann man wohl schliessen, dass die bekannte degenerative Veränderung der Organzellen bei Stauungsikterus der toxischen Wirkung der Gallenbestandteile bzw. der Gallensäure zuzuschrieben ist.
5. Die Choleinsaure beeinflusst im Verhältnis zur Desoxycholsäure den Eiweissstoffwechsel bzw. Purinstoffwechsel viel weniger als es bei postmortaler C rganautolyse, auch bei vitaler der Fall ist. Durch diese Tatsache ist es klar, dass die Choleinsäurebildung der Desoxycholsäure, die natürlich in der Leber stattfindet, nicht nur die günstige Resorption der Fettsäuren im Darm gestattet, sondern auch den Zweck hat, um die Giftigkeit der Desoxycholsäure herabzusetzen, da nämlich die Choleinsäurebildung eine Dntgiftungserscheinung der Desoxycholsäure ist.
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