ドイツ文學
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70 巻
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  • 西ドイツ文学特集にあたって
    早崎 守俊
    1983 年 70 巻 p. 1-9
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Zur Erklärung der Entwicklungen in der Literatur Westdeutschlands setze ich Zäsuren für die Jahre 1947, 1952, 1959 und 1968.
    1947 wurde das Nachkriegsdrama "Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert aufgeführt. In diesem Jahr wurde aber auch die Gruppe 47 von Hans Werner Richter und Alfred Andersch gegründet, nachdem ihre Zeitschrift "Der Ruf“ von den Besatzungsmächten verboten worden war. Die Schriftsteller der Gruppe 47 setzten ihre literarischen Bestrebungen für die Überwindung der "Stunde null“ ein und scheuten sich nicht, den "Kahlschlag“ zu thematisieren.
    1952 trat bei der Frühlingstagung der Gruppe 47 in Niendorf eine erste Zäsur ein. Dazu kamen auch der aus Rumänien gebürtige Dichter Paul Celan und die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann und zogen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Die junge österreichische Erzählerin Ilse Aichinger erhielt für ihre "Spiegelgeschichte“ den Preis der Gruppe 47. In den 50er Jahren, in der Zeit des "Wirtschaftswunders“, suchten die jungen Schriftsteller einen "neuen Stil“, unter dem Einfluß des französischen Existentialismus und der Literatur Kafkas.
    1958 las Günter Grass bei der Großholzleutener Tagung zwei Kapitel aus seinem fast vollendeten Roman "Die Blechtrommel“ und erhielt den Preis der Gruppe 47. Nachdem dieser etwa 700 Seiten starke Roman 1959 im Neske-Verlag erschienen war, trat die "Möglichkeit der neuen epischen Literatur“ in ein neues Stadium der Debatte ein. Anschließend führte die ständig wachsende Berühmtheit der Gruppe 47 zu einer starken Fluktuierung ihrer Mitglieder. Sie mußte sich in die soziokulturelle Landschaft der BRD integrieren. Und 1965 gründete Hans Magnus Enzensberger eine Zeitschrift mit dem merkwürdigen Titel "Kursbuch“, die später während der Studentenbewegung oftmals Aufnahme in die Lehrpläne fand. Ferner behauptete Enzensbergers "Kursbuch“ 1968 den "Tod der Literatur“.
    Bei der Tagung, die im Oktober 1967 in dem Landgasthof "Pulvermühle“ stattfand, kamen Erlanger SDS-Studenten, veralberten die Gruppenmitglieder als unpolitische Dichter und forderten sie zur Unterstützung ihrer Anti-Springer-Kampagne auf. Nach diesem Ereignis machte sich Mißtrauen innerhalb der Gruppe 47 breit. Martin Walser schrieb im "Spiegel“: "Es ist interessanter geworden. Es gibt jetzt so etwas wie verschiedene Flügel in der Gruppe. Jetzt komme ich wieder.“ Diese Tagung in der Pulvermühle führte in der Tat zum Ende der Gruppe 47, weil die nächste Tagung, die am 10. September 1968 in Prag stattfinden sollte, durch den Einmarsch der Roten Armee verhindert wurde.
    Seit 1968 mußten die Schriftsteller der Gruppe 47 verschiedene Wege beschreiten. Zum Beispiel versucht Walser in seinen Romanen, die Verzerrung der spätkapitalistischen Gesellschaft kritisch offenbar zu machen. Grass setzt sich politisch für die SPD ein und reflektiert in seinem Schreiben über sich selbst. Enzensberger sucht als Systemgegner konsequent nach möglichen Strategien der Gesellschaftsänderung; Heinrich Böll beschäftigt sich gründlich mit dem Problem des staatlichen Verwaltungswesens und des Terrorismus.
    Aber die meisten jungen Schriftsteller, die nach der Studentenbewegung mit dem Gefühl des Scheiterns zu schreiben anfingen, suchten verzweifelt immer wieder ihre Selbstbestätigung.
  • ハインリヒ•ベルのテーマをめぐる受容美学的分析の試み
    越智 和弘
    1983 年 70 巻 p. 10-20
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Ansatzpunkt dieser Untersuchung waren folgende Fragestellungen:
    1) Worin besteht der eigentliche Grund der äußerst schwachen Rezeption von Böll in Japan?
    2) Ist das Image von Böll als einem Schriftsteller, der aus moralischem Impetus mit einem christlichen Hintergrund den Krieg und die westdeutsche Gesellschaft kritisch darstellt, überhaupt berechtigt?
    Wenn man die Rezeptionsgeschichte von Böll außerhalb der Bundesrepublik überblickt, stößt man auf das Phänomen, daß dieser Schriftsteller im allgemeinen in den osteuropäischen Ländern starken Widerhall findet, während die Aufnahme seiner Werke in Westeuropa einschließlich der USA und Japans eher kühl ist.
    Das Argument, die kritische Haltung den gesellschaftlichen Institutionen der Bundesrepublik gegenüber, die man in Bölls Werken ständig zu spüren bekommt, sei der eigentliche Grund seiner positiven Rezeption in der Sowjetunion zum Beispiel, wäre vielleicht nicht ganz unzutreffend, zumindest im Rahmen der Rezeption auf offizieller Ebene, jedoch scheint mir dies nicht überzeugend genug, um die tatsächlich hohe Auflagenzahl von Bölls Werken (durchschnittlich zwischen 100000 und 300000) und das große Interesse auf den verschiedenen kulturellen Ebenen zu erklären. Ich vermute eher, daß die eigentliche Thematik von Böll, die durchaus einen "provinziellen“ Charakter aufweist, nämlich das "Deutsche“ als etwas, das in der bürgerlich-deutschen Gesellschaft lebt und für ihn unerträglich ist, konkret darzustellen, von den russischen Lesern gut verstanden wird, weil sie doch mehr Gemeinsamkeiten mit den Deutschen im geistig-kulturellen Sinne besitzen als die Westeuropäer im allgemeinen und auch well sie geographisch-politisch von der bundesrepublikanischen Gesellschaft entfernt sind und deshalb dem deutschen Charakter gegenüber Distanz bewahren können.
    Wenn man einen Blick auf die Rezeption Bölls in den USA wirft, wird man in dieser Vermutung nur noch bestärkt. Ähnlich wie in den meisten westlichen Ländern einschließlich Japans wurden Bölls Werke schon früh in Amerika übersetzt und oft sehr positiv in vielen Rezensionen vorgestellt. Trotz all dieser Bemühungen und seines Ruhmes als Nobelpreisträger ist es unverkennbar, daß Böll hier, gewisse Kennerschichten ausgenommen, unbekannt geblieben ist. Es ist bereits von einigen Böll-Forschern die Frage gestellt worden, ob dieser Schriftsteller nicht einen zu "provinziell-deutschen“ Charakter besitze, so daß seine Werke bei den Lesern Vertrautheit mit der deutschen Gesellschaft voraussetzen.
    Schließlich zeigt die Rezeptionsgeschichte von Böll innerhalb der Bundesrepublik auch interessante Erscheinungen. Da ist das in den letzten zwanzig Jahren wachsende Interesse an Böll und seine Beliebtheit bei der allgemeinen Leserschaft und auf der anderen Seite ein ambivalenter und fast verwirrender Charakter der deutschen Literaturkritik. Sie hat fast immer einen zweideutigen Charakter, nämlich Lob für seine Kunst, die gesellschaftlichen Details konkret darzustellen, jedoch starken Zweifel an seiner literarischen Begabung.
    Daß es Böll hauptsächlich darum geht, die unbehagliche Seite der bundesrepublikanischen Gesellschaft möglichst konkret zu beschreiben, wird durch seine Werke, Essays und Interviews immer deutlicher, jedoch war bisher noch nicht ganz klar, woher seine fast instinktive Abneigung dem Deutsch-Bürgerlichen gegenüber stammt,
  • 酒井 日出夫
    1983 年 70 巻 p. 21-30
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    In seiner nachgelassenen Kurzgeschichte, wie er sie nannte, "Der Vater eines Mörders“ steht eine Griechischstunde im Mittelpunkt, die Alfred Andersch als Tertianer an einem Tag im Mai des Jahres 1928 erlebt hat. Hier wird ausführlich geschildert, wie der Direktor des Gymnasiums, Heinrich Himmlers Vater, in dieser Stunde drei Schüler einer unangekündigten Prüfung unterzieht und daraufhin Andersch und einen anderen ohne hinreichenden Grund vom weiteren Besuch der Schule ausschließt. In dieser Schilderung erscheinen klar und deutlich die Unfruchtbarkeit des Lernens in der Schule, die Unmenschlichkeit in der Organisation der Schule, das Wesen des Lehrers als Mörder der Seelen der Schüler, die Schwäche der Schüler, die sich nicht dagegen wehren, daß der Lehrer ihre Seele mordet, und die Qualen des Schülers Andersch, für den die Literatur den letzten Halt bildet, um in so einer unmenschlichen, unfruchtbaren Öde seine Seele zu schützen und sich entfalten zu lassen. Diese Haltung des Schülers Andersch gegenüber der Schule stimmt mit der der modernen Schriftsteller überein, die mit der Literatur als letzter Waffe gegen die moderne Gesellschaft kämpfen, die die Vernichtung von Körper und Geist des Menschen unternimmt. Das unmenschliche System der Schule entspricht genau dem der modernen Gesellschaft, und Andersch hat tatsächlich diese Art von System in allen realen Situationen, die er das ganze Leben hindurch erfuhr, in der Schule, dem kommunistischen Jugendverband, dem Konzentrationslager, dem Dritten Reich, der Armee und der Gesellschaft der Bundesrepublik. Im Grunde handeln auch alle seine Werke von diesem System, und als durchgängiges Thema findet man bei ihm die Flucht des Menschen vor der modernen Gesellschaft, die Körper und Geist des Menschen zu vernichten unternimmt. Dem entsprechend hat Andersch auch in der Schilderung eines Gymnasiums in der Weimarer Republik dieselbe Grundstruktur dargestellt, die man in allen seinen Werken findet, und damit zugleich das unmenschliche System, das es in unterschiedlichen Formen in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und auch in der Bundesrepublik gibt. Auf diese Weise hat er gezeigt, daß die Kräfte der Finsternis, die im Dritten Reich offen zutage traten, auch in der Weimarer Republik und in der Bundesrepublik latent wirksam sired. So etwas wie eine Art Krisenbewußtsein, daß eben diese verborgene Finsternis wieder hervorkommen könnte, dürfte Andersch veranlaßt haben, diese Kurzgeschichte zu schreiben. Schließlich möchte ich noch kurz die letzte Szene bei Familie Andersch erwähnen, als der Junge nach Hause kommt, nachdem man ihn vom Unterricht ausgeschlossen hat. Meiner Meinung nach entspricht diese Szene dem letzten Kapitel "Die Wildnis“ von Anderschs Autobiographie "Die Kirschen der Freiheit“, und auf diese Weise schließt sich der Kreis von Anderschs literarischem Werk. In dieser Wiederkehr öffnet sich der Raum von Anderschs Werk dem Mythischen. Andersch selber erscheint als tragischer Held im mythischen Raum der Literatur, und man kann wohl sagen, daß er zu den heldenhaften Leidensgenossen in unserer Zeit gehört. In seiner letzten, unvollendet gebliebenen autobiographischen Aufzeichnung "Böse Traüme“ heißt es, daß "die Literatur, diese Archäologie der Seele, natürlich auf der Gegenwart der Vergangenheit besteht“. Ich denke, in seiner postum veröffentlichten Kurzgeschichte ist es Andersch gelungen, eine uralte Schicht seiner Seele freizulegen.
  • Notizen zur Gegenwartsliteratur in der Bundesrepublik Deutschland
    THOMAS BECKERMANN
    1983 年 70 巻 p. 31-37
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • 内藤 道雄
    1983 年 70 巻 p. 38-46
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Seit Mitte der 70er Jahre wird über die Lyriker der 68er Generation viel gesprochen, deren heutige Tendenz mit dem plakativen Begriff "Neue Subjektivität“ oder "Neue Sensibilität“ gekennzeichnet wird.
    Betrachtet man diese Tendenz genauer, und zwar im Vergleich sowohl mit der in den 60er Jahren dominierenden Literaturströmung, wo das politische Engagement als ethische Voraussetzung und Kriterium für die Dichtung galt, als auch mit dem metaphysisch ausgerichteten "lyrischen Ich“ in den 50er Jahren, das sich in einer Metaphernkombinatorik im Sinn einer geschlossenen Welt des schönen Scheins gefallen hatte, so kann man heute prinzipiell eine entschiedene Veränderung in der Konstruktion des poetischen Ichs feststellen, die schon Walter Höllerer Mitte der 60er Jahre in seinen "Thesen zum langen Gedicht“ antizipiert hat. Höllerers Thesen wurden bald von Günter Herburger, Nicolas Born und dann noch radikaler von Rolf Dieter Brinkmann als Antithesen zur Politisierung aller Lebensbereiche aufgefaßt.
    Die Politisierung der Literatur war insofern im Recht, als man damit dem "Idealismus“ überhaupt ein Ultimatum stellen wollte, einem Idealismus, der vom metaphysischen Weltbild bis zum Bekenntnis zur inneren Form reichte, wonach der Geist schließlich nur noch das sogenannte innere Gesetz befolgte, das auf die historisch-gesellschaftliche Wirklichkeit keinen realen Bezug mehr hatte. Doch eine politische Perspektive, in der die menschliche Wirklichkeit mehr oder weniger ideologisch aufzufassen ist, ist im wesentlichen nichts anderes als eine objektiv konstruierte Wirklichkeit, unter die eine persönliche Existenz mit all ihrer Kompliziertheit schwerlich subsumiert werden kann. Die Lyriker der 68er Generation wurden sich jetzt auch dessen bewußt. So kehren sie sich von aller Theorie und Ideologie, vom Systemdenken ab und ziehen sich "auf sich selbst zurück“, um sich selbst zu erfahren. Das bedeutet jedoch, wie Jürgen Theobaldy behauptet, keine Rückkehr in die alte Innerlichkeit. Sie sind jetzt intentional auf ihre Subjektivität bezogen, ausschließlich und in jedem Augenblick durch eine dialektische Auseinandersetzung mit dem Zufall ihrer alltäglichen privaten und subjektiven Erfahrungen in einer nicht als geschlossene erfahrbaren historisch-gesellschaftlichen Wirklichkeit.
  • 西谷 頼子
    1983 年 70 巻 p. 47-56
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    In der ersten Hälfte der siebziger Jahre begannen sich die Frauen in der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit dem Kampf um die Abschaffung des §218 in der "Frauenbewegung“ zu organisieren, um auf diese Weise eine Veränderung der Stellung der Frauen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu erreichen. Diese zunächst politisch orientierte und auf die äußeren Bedingungen der Frauen konzentrierte Bewegung begann sich dann in der 2. Hälfte der siebziger Jahre allmählich zu "verinnerlichen“, d.h. die Tendenz nahm zu, sich auf die Suche nach der inneren Welt der Frau, ihren subjektiven Bedingungen zu machen.
    Seit dem Tod von Ingeborg Bachmann 1973 hat im Zuge und auf dem Hintergrund der "Frauenbewegung“ offensichtlich ein Generationswechsel der Autorinnen im Bereich der deutschen Literatur stattgefunden. Die in den vierziger Jahren geborenen jungen Autorinnen drängten sich in den Vordergrund und die "Frauenliteratur“ hat sich in der deutschen Literatur in besonderem Maße entwickelt. Ihre ästhetischen Eigenschaften wurden von allen Seiten zur Debatte gestellt und einerseits heftig kritisiert, andererseits aber im Laufe der Zeit allmählich anerkannt.
    Bei der "Frauenliteratur“ fällt besonderes auf, daß die Autorinnen ihre eigene Identität in einer autobiographischen Form der Literatur darzustellen versuchen: es handelt sich dabei um Beschreibungen ihres Alltagslebens und dessen Umgebung in der patriarchalischen Gesellschaft, eine Kritik vom Standpunkt der Frau an der Gesellschaft, einen Versuch, über die Ästhetik zu einer neuen Definition des "wahren Weiblichen“ und dem, was das Weibliche betrifft, zu kommen. Gleichzeitig versuchen sie auch eine Aufklärung über sich selbst und über ihre Leserinnen, insbesondere anhand der Frage der Identität im Ausgang von der Spannung zwischen den Klassen (z.B. Karin Struck: Klassenliebe), Normen und Trieben im Subjektiven (z.B. Karin Struck: Die Mutter, und Verena Stefan: Häutungen), den Generationen (z.B. Elisabeth Plessen: Mitteilung an den Adel, Brigitte Schwaiger: Wie kommt das Saiz ins Meer?, und Gabriele Wohmann: Ausflug mit der Mutter), und den Geschlechtern. Dabei werden auch Fragen einer neuen Rezeption in Hinblick auf die Geschlechterrollen in der bisherigen Literatur behandelt (z.B. ein neuer Rezeptionsversuch in "Malina“ Bachmanns).
    Die allgemeinen Tendenzen in der "Frauenliteratur“ können wie folgt charakteristiert werden:
    1. Nur weibliche Hauptpersonen werden für den Leser vorstellbar.
    2. Eine Erzählgegenwart steht im Mittelpunkt und auf eine Vergangenheit wird zuweilen zurückgeblickt, deren Welt alltäglich, eng und episodisch auf die eigene Umgebung der Hauptfigur beschränkt ist.
    3. Stil und Wortwahl der Texte folgen den Regein und Konventionen der gesprochenen Alltagssprache.
    4. Der monologische Zug und die Frageform mit Umstandswörtern wie "wahrscheinlich“, "vielleicht“, "wohl“ usw. treten öfters auf und haben offenbar das Ziel, den Leserinnen ein weiches, emotional starkes Gefühl zu vermitteln.
    Gemäß diesen Tendenzen scheinen die Autorinnen zu einer gewissen Maßlosigkeit, Selbstzufriedenheit, Rechthaberei, einem Narzißmus und Exhibitionismus zu neigen, aber es gelingt den Leserinnen dieser Werke zweifellos, ein Solidalitätsgefühl zu entwickeln, ein Wir-Gefühl auszubilden und durch ihre eigene subjektive Sympathie mit den Autorinnen aufgeklärt zu werden.
  • Anmerkungen eines Literarhistorikers aus der DDR
    FRANK WAGNER
    1983 年 70 巻 p. 67-75
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • Parenthese, Ellipse, Anakoluth を中心に
    須沢 通
    1983 年 70 巻 p. 76-88
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Einerseits folgen die deutschen mittelalterlichen Dichter grundsätzlich französischen Vorlagen, anderseits verdanken sie aber nicht wenige Anregungen und Belehrungen der deutschen Literatur ihrer Zeit. Gottfried von Straßburg lobt im "Tristan“ die kristalline Klarheit und Korrektheit des Sprachstils Hartmanns von Aue, wogegen er die trügerisch-dunkle Unverständlichkeit in der Dichtung des ungenannten Antipoden Wolfram von Eschenbach verhöhnt und verwirft. Die epische Dichtung Hartmanns wiederum wirkt als Vorbild der deutschen Epik auf die Werke seiner beiden (in vieler Hinsicht gegeneinander abstechenden) Zeitgenossen ein, den "Parzival“ Wolframs und den "Tristan“ Gottfrieds.
    In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, einige sprachstilistische Erscheinungen der besonderen Satzfügung: Parenthese, Ellipse, Anakoluth usw. bei diesen drei größten Epikern des deutschen Mittelalters zu erforschen, den Unterschied ihres Sprachstils zu erhellen und vor allem in bezug auf diese sprachstilistischen Erscheinungen die Einwirkung Hartmanns auf Wolfram und Gottfried zu untersuchen.
    Dieser Aufsatz gibt zunächst einen Überblick über die Satzbildung in ihren Werken. Hierzu werden fünf Arten von Satzgebilden nach der Satzfügung unterschieden: Setzungen, Einfachsätze, Reihungen, Gefüge und Sätze mit Parenthesen. Aus einer Statistik erklärt sich folgendes. Im "Erec“ betragen die Einfachsätze 29, 6% der Gesamtzahl, die Gefüge 35, 3% und die Reihungen 32, 0%. Im "Iwein“ betragen die Einfachsätze 24, 3% der Gesamtzahl, die Gefüge 37, 1% und die Reihungen 35, 0%. Die aus dem "Parzival“ ermittelten statistischen Werte weichen deutlich von den aus den Werken Hartmanns gewonnenen Ergebnissen ab. Im "Parzival“ beträgt der Anteil an Einfachsätzen 35.3% der Gesamtzahl, der der Gefüge 24, 5% und der der Reihungen 36, 1%, wodurch die Neigung zum Einfachsatz und der Reihung im "Parzival“ deutlich wird. Dieselbe Tendenz zeichnet sich im "Nibelungenlied“ ab. Im "Tristan“ dagegen beträgt der Anteil an Einfachsätzen 30, 8%. der Gesamtzahl, der der Gefüge 32, 5% und der der Reihungen 32, 9%. Was die Satzlange betrifft, machen die Sätze aus 1-4 Versen im "Parzival“ 90, 9% der Gesamtzahl aus, im "Erec“ 80, 2%, im "Iwein“ 75, 0% und im "Tristan“ 68, 7%. In bezug auf die Satzlänge ist der "Parzival“ also ebenfalls dem "Nibelungenlied“ ähnlich.
    Zu jeder der obenerwähnten stilistischen Erscheinungen ist folgendes zu bemerken:
    Parenthese (Einschaltung eines Satzes in einen anderen) erscheint, wenn man die Zahl der Verse in Betracht zieht, so häufig im "Parzival“ (138 Belege), "Erec“ (61 Belege) und "Gregorius“ (39 Belege) wie im "Nibelungenlied“ (69 Belege), verhältnismäßig selten dagegen im "Iwein“ (28 Belege) und im "Tristan“ (17 Belege), in dem sich in den letzten 10000 Versen nur 2 Belege finden.
    Unter Ellipse wird hier Nichtbezeichnung eines pronominalen Subjekts bei Wechsel des Subjekts verstanden. Für diese Erscheinung, die zum Ziel hat, die einfache Satzfügung der Reihung zu meiden, finden sich im "Iwein“ 48 Belege und im "Tristan“ 47 Belege, dagegen im "Erec“ 21 Belege und im "Parzival“ nur 8 Belege. Im "Nibelungenlied“ findet sich eine solche Ellipse nur selten.
  • 「絵画論」をめぐる生活と文学
    嶋屋 節子
    1983 年 70 巻 p. 89-98
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    In den drei Bänden des "Athenäum“ gibt es je ein Stück in Dialogform, und zwar "Die Sprachen. Ein Gespräch über Klopstocks grammatische Gespräche. W.“ (Bd. 1), "Gespräch über die Poesie. Von Friedrich Schlegel.“ (Bd. 3) und "Die Gemählde. Ein Gespräch von W.“ (Bd. 2). In den ersten zwei Stücken werden verschiedene Probleme der romantischen Poesie behandelt, die gegenüber der altklassischen als moderne vorgestellt wird. Im letzten aber werden Kunstwerke der Malerei ganz konkret behandelt, indem Beschreibungen von Eindrücken von Meisterwerken der Renaissance vorgelesen werden.
    Die Brüder Schlegel haben sich zwar seit ihrer Studienzeit viel mit der antiken Kunst beschäftigt, deren Tor durch Winckelmann geöffnet worden war. Aber durch Wackenroders "Klosterbruder“ und Tiecks "Sternbald“ wurden sie stark dazu angeregt, die Gemälde im bezug auf Poesie zu diskutieren. Während Friedrich sich gänzlich für ihre Werke begeisterte, verhielten sich Caroline und Wilhelm gemeinsam mit Goethe ziemlich kritisch. Caroline meinte, daß "Sternbald“ z. B. als Künstlerroman zu wenig mit den Kunstgegenständen zu tun habe und der Aufbau des Romans willkürlich sei. (Brief an Friedrich, 14. 10. 1798).
    Sie wollte ihr negatives Urteil wahrscheinlich mit ihrem eigenen Werk rechtfertigen, in dem sie etwas Alternatives darstellte. Ihre Absicht wurde durch ihren Aufenthalt in Dresden im Sommer 1798 gefördert, und schon im November des Jahres ist das Stück "Die Gemählde“ entstanden. Es handelt sich darin um ein Gespräch über Kunstwerke, das von drei verschiedenen Personen geführt wird. Diese sind Waller (Philologe für Altgriechisch), Louise (Kunstliebhaberin) und Reinhold (Maler).
    Dieses Stück besteht der Konstruktion nach aus vier Teilen. Der erste Teil spielt in der Antikensammlung des "japanischen Palais“, das ursprünglich für die Porzellansammlung Augusts II. da war und nach seinem Tode als Kunstsammlungsstätte benutzt wurde. Hier entwickelt sich ein Dialog zwischen Waller und Louise um die Schönheit der Antikenplastik, doch wird hauptsächlich Wallers "Metaphysik der Kunst“ dargestellt. Der zweite Teil besteht aus der heftigen Auseinandersetzung zwischen Maler und Genießer, und so entfaltet sich von deren Standpunkten aus die Diskussion darüber, worin der Unterschied zwischen "Eigentümlichkeit“ und "Willkürlichkeit“ eines Werkes bestehe. Schließlich kommen alle doch zum Einverständnis, daß ein "eigentliches Werk“ anders als ein "willkürliches“ sei. Louise behauptet dabei, daß für alle Künste "Gemeinschaft und gesellige Wechselberührung“ wichtig sei und dabei die Sprache "das allgemeine Organ der Mitteilung“ sein sollte. Der dritte Teil wird von den Vorlesungen der Beschreibungen von Louise beherrscht, wobei zwischendurch ein Dialog in bezug auf die betrefenden Gemälde geführt wird. Während der Vorlesungen ist Waller auf die Idee gekommen, seinen Eindruck von den Gemälden, die er schon gesehen hat, in Gedichte umzusetzen. Im vierten Teil liest er dann seine Gedichte über die Szenen eines Gemäldes vor. Hier ist "die Verwandlung von Gemälden in Gedichte“ vollzogen, was sich im zweiten Teil Louise schon gewünscht hatte.
    Obwohl jeder Teil ein wichtiges Thema zum Betrachten enthält, ist das ganze Stück aus diesen vier Teilen organisch zusammenhängend aufgebaut. Dabei ist es die Rolle von Louise, das Gespräch lebendig von einem Thema zum anderen weiterzuführen
  • 日常の中の狂気
    河原 俊雄
    1983 年 70 巻 p. 99-108
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Die zwei Gutachten des Hofrats Clarus zum Fall Woyzeck stellen die Zurechnungsfähigkeit des Mörders in Frage. Aber sie geben uns unerwartet die Gelegenheit, einen armen namenlosen Menschen ausführlich kennenzulernen, der damals wirklich gelebt und in einem fürchterlichen Drama die Hauptrolle gespielt hat. Diese zwei Gutachten sind der Stoff zum "Woyzeck“. Heute haben wir leider keine Reinschrift dieses Werkes. Nach W. K. Lehmann gibt es aber drei teilweise voneinander abweichende Handschriften: Erste Fassung Szenengruppe 1, Szenengruppe 2 (plus verstreute Bruchstücke), vorläufige Reinschrift. So ist es ein Problem für die Bühne, aber andrerseits können wir zum Glück damit stufenweise den Prozeß des Schaffens verfolgen. Zuerst folge ich diesen drei Stufen; daraus ersehe ich, daß in der Szenengruppe 1 der Autor die Notwendigkeit des Mordes betont, in der Szenengruppe 2 die Konstruktion des Dramas mit der ersten Szene und dem Auftritt von Hauptmann und Doktor breit gestaltet und dann in der letzten Handschrift alles ganz konkret macht. Daraus kann man Büchners Schaffensweise erkennen: Erstens wählt er aus dem Stoff das Wesentliche, dann führt er kühn die Konstruktion aus, um das klar zu machen, und zuletzt gibt er alles ganz konkret wieder.
    Dann betrachte ich das Thema von "Woyzeck“. In diesem Drama leugnet Büchner die christliche Erlösung und den freien Willen, der auf dem Rationalismus beruht. Was die Erlösung betrifft, hat Gott, der den Menschen aus der Not retten soll, keine Macht. Der Mensch bleibt seinem Leiden überlassen. Besonders verneint die Rede des Handwerkers die Erlösung. Er meint, daß Gott kein Erlöser, sondern selbst die Ursache des elenden Lebens sei. Das Märchen in der ersten Handschrift zeigt kurz und deutlich dieselbe Leugnung der Erlösung. Dort sucht das Kind den Erlöser, findet ihn aber nicht. Es bleibt allein und verloren. Auf der andern Seite zeichnet der Autor den Doktor als "Mitglied von alle gelehrte Societät“, die "eine ganz vernünftige Viehigkeit“ liebt. Der Doktor glaubt fest an den freien Willen des Menschen. Aber komischerweise stürzt Woyzecks Pissen ganz einfach die Überzeugung des Doktors um.
    Im Gegensatz zu dieser Verneinung des Christentums und des Rationalismus steht die Natur. Den Hintergrund des Dramas bildet der Spinozismus, der weder die Erlösung noch den freien Willen anerkennt und Gott als die Natur seibst betrachtet (Deus sive natura). Hier muß man bemerken, daß Woyzeck sowohl die Tugend des Hauptmanns als auch den freien Willen des Doktors stets mit dem Wort "Natur“ widerlegt. Und obgleich Woyzeck nach dem zweiten Gutachten die Stimme "Stich todt“ in der Stadt gehört hat, hört der Held des Dramas sie in freiem Feld. Sogar wird sie als Stimme aus Boden und Wind dramatisiert. Das zeigt, daß diese Stimme die der Natur ist. Diese beiden Tatsachen bedeuten, daß Woyzeck immer nach der Natur handelt, dann durch die Stimme der Natur "Stich todt“ verhetzt wird, und schließlich ohne eigenen Willen wie im Traum seine Frau tötet. Diese Notwendigkeit ist das Thema von "Woyzeck“.
    Diese Thema hat eine enge Beziehung zu "Dantons Tod“ und "Lenz“. Danton und Robespierre werden in dem notwendigen Lauf der Revolution von "unbekannten Gewalten“ gezwungen, viele Menschen hinzurichten. Lenz wird von "einem unwiderstehlichen Drang“ befangen, und in Gedankenlosigkeit begeht er entsetzliche selbstquälerische Taten. Büchner zeichnet in diesen drei Werken Menschen,
  • 若きホフマンスタールの詩法
    村井 翔
    1983 年 70 巻 p. 109-117
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Von diesen berühmten Versen und deren Sprachmagie ist schon häufig gesprochen worden. In einem Brief sagt der Dichter, "Man kann alles, was es gibt, sagen;…Aber man kann nie etwas ganz so sagen wie es ist.“ Wie kann man zwischen dieser Sprachmagie und -skepsis vermitteln? Hofmannsthals literarische Betätigung bewegt sich im Paradox. Diese Abhandlung ist ein Versuch der Darlegung, wie er aus dem Paradox selbst eine neue Poesie ins Leben rief. Dazu muß man folgenden Entwurf seiner Sprach-und Dichtungstheorie überblicken.
    1. Der Dichter läßt die Welt der Worte als eine Scheinwelt gelten. Denn das Wort, dessen Signifikat kein Ding ist, zeigt nur einen Begriff des Dinges. Die Leute gebrauchen aber als "Scheidemünze“ solche Wörter, als ob sie ein reales Ding vertreten könnten. "Jede Darstellung eines Seienden ist schon Indiskretion.“ Der Dichter allein, der die Unvollkommenheit unsrer Sprache genau erkennt, kann "durch eine Gegenwirkung“ auf die Darstellung diese Indiskretion "sühnen.“ Er setzt das Wort in seiner wesentlichen Kraft, den Gegenstand zu entfernen und zu löschen.
    Die Welt der Worte koordiniert durchs "Transponieren“ die Welt der Phänomene. Transponieren: Das Wort, das dem Ding dessen Realität entreißt, stellt dessen Äquivalent her und konstruiert seiner eignen Logik nach "eine Welt für sich allein.“ Wieder-Transponieren: Das Wort, das sich als virtuelles Bild in die Seele eines Adressaten ein-bildet, lehnt aber jede Reduktion aufs reale Ding ab und fordert eben deshalb vom Leser seine Teilnahme am Text. Es wird durch eine schöpferische Interpretation für jeden Leser zum "flimmernd reichen Bilderquell.“
    2. Diese Theorie gibt notwendigerweise die Initiative nicht dem Dichter, sondern den Worten selbst. Das Erlöschen des Dichters als des lyrischen Ichs: dies ist die erste der beiden fundamentalen Bedingungen für diese Poetik. Das Gedicht wird zu einem unpersönlichen Organ für Sinnesrezeption und -transposition, zum reinen Spiegel. Es ist geschaffen, und es ist da, ohne sich mit den Menschen gemein zu machen. Und es "führt den Menschen über sich hinaus-wenn er gesammelt und bereit dazu ist.“ Denn es ist so organisiert, daß sein Signifikant nie zum Signifikat kommt und seine Bedeutung immer unentschieden bleibt.
    Es ist zugleich nicht mehr das in sich geschlossene Gedicht, sondern ein offenes Feld, in dem sich die Doppel-bewegungen (transpositionen) von Autor und Leser gegenseitig durchdringen. Die zweite Bedingung ist, einen Leser als Mitschöpfer zu finden. Er und der Dichter stehen sich beiderseits des Text=Spiegels gegenüber. Der Dichter ist der ewig Antwortende "und ohne die Fragenden ist er ein Schatten.“
    3. Also kann man durch die Transpositionstheorie jene Verse wie folgt paraphrasieren. "Abend“ sagt der Dichter. Das heißt, daß er ein reales Phänomen (Abend) auf dessen Äquivalent (das Wort "Abend“) transponiert hat. Dieses Wort ist schon aus dem alltäglichen Kontext herausgenommen. Auch der Dichter als Adressant, den nur das Pronomen "der“ zeigt, ist schon erloschen. Denn das Gedicht zielt nicht mehr darauf, ein vom Dichter erlebtes, ihm eigenes Phänomen mitzuteilen. Es ist ein Gewebe aus Worten, und diese rufen "einen genau umschriebenen, traumhaft deutlichen, flüchtigen Seelenzustand“ hervor, den wir "Stimmung“ nennen. Zuerst wird die Erinnerung an den einzelnen Abend, die jeder Leser hat, wachgerufen. Aber der Kontext des Gedichts führt den Leser, sein Verständnis verweigernd, vom Gegenstand (Abend) an sich zu dessen Effekt.
  • 『判決』を中心に
    高橋 行徳
    1983 年 70 巻 p. 118-127
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    In der Geschichte der Kafka-Kritik war eins der wichtigsten Ereignisse der Vortrag von Friedrich Beißner über die "Einsinnigkeit“ als integrierendes Erzählprinzip. Das gab Anlaß dazu, verschiedene willkürliche Auslegungen nach und nach auszumerzen. Die Nachfolger Beißners haben diesen Grundansatz ausgebaut und modifiziert. Aber diese Schüler haben so einseitig den Schriftsteller Kafka betont, daß sie allein die literarische Technik in Kafka-Studien erforscht und Kafka als Person ignoriert haben. Obgleich Kafkas Dichtung eine neue Erzählform brachte, ist undenkbar, daß Kafka mit dem Dichten beschäftigt war, um eine neue Methode in der Literatur herauszuarbeiten. Vielmehr schrieb er seine Erzählungen und Romane nur für sich selbst. Konkret gesprochen hatte seine Dichtung die Aufgabe, seinem Vater zu klagen, mit seinem Vater zu streiten und seinem Vater zu entfliehen.
    Warum mußte Kafka seine Werke mit "Einsinnigkeit“ schreiben? Es ist, könnte man sagen, Kafkas Erlebnis des jiddischen Theaters, das die Frage am treffendsten beantworten kann. Kafka besuchte in den Jahren 1910-1912 mit großer Anteilnahme das Café Savoy, wo eine jiddische Schauspieltruppe ihre Stücke aufführte. Die Berührung mit dem ostjüdischen Schauspiel gab Kafka für Motiv und Form entscheidende Impulse. Einmal weckte dieses Erlebnis nicht nur das jüdische Selbstbewußtsein in ihm, sondern auch einen neuen Aspekt seiner Stellung gegen den Vater. Der Vater-Sohn Konflikt, der ein beherrschendes Thema des jiddischen Theaters war, traf mit Kafkas Schwierigkeiten zusammen. Andererseits ist ein starker Einfluß auf seine neue dramatische Darstellungsmethode festzustellen. Die dramatische Darstellungsmethode, die Kafka erst mit "Das Urteil“ in seine literarische Welt aufnahm, enthält viele wichtige Elemente: das Aufstellen einer Kulisse ähnlichen Szene, das Beschreiben von Gesten und anschaulichen Requisiten, die Entwicklung der Handlung durch Überhäufung von Bildern.
    Aber hier sei die oben erwähnte Frage eingeschränkt. Dadurch, daß Kafka als Erzähler seine eigene Meinung zurückhalt und den Leser selbst die Ereignisse beobachten läßt, als ob sie auf einer Bühne abliefen, gelingt es ihm, den Leser in die Lage des Zuschauers zu bringen, der die Bedeutung der Bühnenaktion selbst finden muß. Um bühnenmäßige Unmittelbarkeit zu bekommen, verzichtet Kafka auf das Vorrecht der Erzählform, die Psyche der auftretenden Personen zu erklären. Anders gesagt, verbietet Kafka dem Erzähler, Abstand von den Ereignissen zu halten, und zwingt ihn, die Stellung der Hauptperson einzunehmen.
    Diese Methode ist scheinbar objektiv, weil das Urteil über die Aktion der Personen dem Leser selbst überlassen wird. Aber es handelt sich bei dieser methodischen Technik um einen Betrug am Leser. Der Blick der Hauptperson richtet sich wegen der Vereinigung mit dem Erzähler immer nur darauf, was der Erzähler mitteilen will. Kafkas Literaturwelt wird sehr subjektiv dargestellt. Kafka benützte diese komplizierte Technik, da seine Literatur für einen einzigen Leser geschrieben war. Statt dem Vater Auge in Auge gegenüberzutreten oder ihm Briefe zu schicken, führte Kafka nur eine fingierte, einseitige Korrespondenz.
    Nachdem "Das Urteil“ geschrieben war, las Kafka das Werk gleich mehrmals vor, und zwar seinen Schwestern. Es war sowohl ein Kryptogramm als auch ein offenes Bekenntnis, denn Kafka spielte in der Geschichte auf den Namen Felice und sein Verhältnis zu ihr an. Daraus wird deutlich, daß Kafka seinen Vater mit dem "Urteil“ darum anfleht, ihm gebuhrende Anerkennung zu schenken, wobei es aber unvorstellbar ist,
  • Zu den Namen bei Robert Musil
    WINFRIED PROCHASKA
    1983 年 70 巻 p. 128-135
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
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  • 樋口 忠治, W. MICHEL
    1983 年 70 巻 p. 136-143
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
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  • 高津 春久
    1983 年 70 巻 p. 144-146
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
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  • 大羅 志保子
    1983 年 70 巻 p. 147-149
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
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  • 中田 美喜
    1983 年 70 巻 p. 150-152
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
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  • 猪口 弘之
    1983 年 70 巻 p. 152-155
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
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  • 浜崎 長寿
    1983 年 70 巻 p. 155-157
    発行日: 1983/03/31
    公開日: 2008/03/28
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  • 1983 年 70 巻 p. 229a
    発行日: 1983年
    公開日: 2009/01/30
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  • 1983 年 70 巻 p. 229d
    発行日: 1983年
    公開日: 2009/01/30
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  • 1983 年 70 巻 p. 229c
    発行日: 1983年
    公開日: 2009/01/30
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  • 1983 年 70 巻 p. 229b
    発行日: 1983年
    公開日: 2009/01/30
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