ドイツ文學
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88 巻
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  • 植木 迪子
    1992 年 88 巻 p. 1-10
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Der Satz hatte lange Zeit die Position als hierarchisch höchste Kategorie der Grammatik inne. Es gab zwar, wie Rhetorik und Stilistik, Disziplinen, die satzübergreifende sprachliche Phänomene als Ihren Forschungsgegenstand betrachteten, aber die zentrale Rolle des Satzes in der Sprachwissenschaft blieb unerschüttert. Ein bewußtes Gegenüberstellen von z.B. Satz und Text hat erst in den letzten 20 Jahren begonnen. Hinter diesen Umständen sind einmal gesellschaftliche und zum zweiten linguistikinterne Gründe zu sehen.
    Die Textlinguistik hatte sich anfangs hauptsächlich mit Problemen der Kohäsion wie Textphorik, Proformen, Anaphora oder Konjunktion beschäftigt, verlegte abet mit den Jahren ihr Schwergewicht auf Fragen der Kohärenz und Textsorten, nämlich auf Probleme, die mehr die pragmatische Funktion des Textes betreffen. Dies bedeutet, daß der transphrastische Gesichtspunkt sich mit der Zeit vom Quantitativen zum Qualitativen verlagert hat. In Beaugrande/Dressler (1981) wird der Text als "communicative occurrence“ definiert. Typisch für die Zeit der Herausgabe dieser Einführung ist der wiederholte Verweis auf Informationstheorie und kognitive Wissenschaften. Ähnlich wie von dem Gesichtspunkt des Textes aus Sätze, die in der Satzgrammatik als nicht-wohlgeformt gelten, durchaus adäquate Informationen vermitteln, können nun unter der neuen Blickrichtung der Kognition, satzverbindende Elemente wie Konjunktionen oder Proformen wieder als neue Forschungsgegenstände aufgefaßt werden.
    Die Grundeinheit der Gesprächsanalyse ist der Redebeitrag (turn). Er kann sowohl aus einem einzigen Satz wie auch aus mehreren Sätzen bestehen, wohlgeformte Sätze kommen jedoch im Alltagsgespräch nut selten vor. In der Art und Weise des Sprecherwechsels stellen sich intersubjektive Beziehungen und unterschiedliche Einstellungen der Kommunikationsteilnehmer zum Thema des Gesprächs dar.
    Eine Grammatik, die über die Satzgrammatik hinausgeht, muß nicht unbedingt die Satzgrammatik vollkommen ablehnen. Basierend auf Lang (1973), der bewiesen hat, daß sowohl die Forschungsrichtung "vom Satz zum Text“ als auch die "vom Text zum Satz“ berechtigt sei, meint S. J. Schmidt, daß auch in einer Textlinguistik der Satz als Einheit des Sprachsystems "weiterhin zentrales Forschungsthema“ bleibt. Nur muß der Satz dabei "vom Text-in-Funktion her analysiert werden, nicht der Text von der Satzebene aus“ (Schmidt 1972, 152).
    Als Anfang der 80er Jahre die Generative Transformationsgrammatik den Weg von einer Satzgrammatik zu einer Textgrammatik einschlug, wurden dafür die folgenden drei Phänomene genannt. "Phänomene, die sich nicht in eine Satzgrammatik einordnen lassen; Wohlgeformtheit von Sätzen innerhalb eines Textes, die in einer Satzgrammatik als nicht-wohlgeformt gelten; Distribution von Sätzen innerhalb eines Textes“ (Inoue 1983, 40). Dies sind Gesichtspunkte, die die Richtung vom Satz zum "discourse“ aufweisen. Textlinguistik und Gesprächsanalyse, für die die kommunikative Funktion der Sprache und der Kontext konstitutiv sind, gehören eher der Richtung vom Text zum Satz an. Unabhängig davon, ob statt des Satzes der Sprechakt, wie in der Sprechakttheorie, oder der Redebeitrag, wie in der Gesprächsanalyse gesetzt wird, eine Art von Grundeinheit wird weiterhin für das Analyseverfahren nötig sein. Der Schritt über den Satz hinaus soll uns zu einem besseren und umsichtigeren Verstehen der Sprache verhelfen.
  • 幸田 薫
    1992 年 88 巻 p. 11-22
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    In der Literatur werden wenigstens drei Arten der illokutionsbezogenen Verwendung von Partikeln erwähnt: Erstens können sich Konjunktionen auf den Sprechakt des Vorgängersatzes beziehen (=illokutionshinweisende Verwendung); Beispiel: Es hat gefroren, denn die Wasserleitung ist geplatzt. Zweitens beziehen sich Fragesätze und Imperativsätze einleitende Konjunktionen und parenthetisch gebrauchte Konjunktionaladverbien auf den Sprechakt dieser Sätze (=illokutionseinleitende Verwendung); Beispiel: Erstmal will ich mehr über seine Lebensbedingungen wissen. Denn: Warum hat er zum Beispiel nicht seine Familie verständigt? Drittens können sich auch Abtönungspartikeln auf den Sprechakt oder die Sprechhandlung des Vorgängersatzes beziehen (sprechhandlungsbezogene Verwendung); Beispiel: A: Stell bitte die Heizung an! B: Es ist doch so schön warm hier. Aber bisher sind diese Verwendungsarten nicht systematisch behandelt worden, und es ist daher immer noch nicht klar, wie sie sich hinsichtlich ihres Illokutionsbezugs unterscheiden lassen. In der vorliegenden Arbeit wird dieser Frage nachgegangen, indem aus dem Wortfeld der Adversativität aber (Konjunktion), allerdings (Konjunktionaladverb) und doch (Abtönungspartikel) in ihrer Austauschbarkeit und Nichtaustauschbarkeit, wenn auch meist nicht mit derselben Bedeutung, in Kombinationen von Frage-, Befehls- und Aussagesätzen untersucht werden.
    Dabei hat sich ergeben, daß sich aber in der illokutionsbezogenen Verwendung auf illokutionskonstituierende Bedingungen (IB) im Sinne von Searle bezieht, während allerdings sich nicht darauf und doch nicht nur darauf, sondern auch auf die Handlungsebene bezieht. Genauer gesagt: In der illokutionseinleitenden Verwendung von aber steht eine hypothetische oder eine notwendige Voraussetzung aus der Proposition des ersten Konjunktes im Gegensatz zu einer IB des zweiten Konjunktes. Und in der illokutionshinweisenden Verwendung von aber besteht der Gegensatz zwischen einer hypothetischen Voraussetzung aus einer IB des ersten Konjunktes und der Proposition des zweiten Konjunktes.
    Aufgrund dieser Ergebnisse wird dann versucht, die noch ungelöste grammatische Frage zu beantworten, wie man zwischen koordinierender Konjunktion und Konjunktionaladverb unterscheiden kann sowie zwischen Konjunktionaladverb und Abtönungspartikel. Schließlich wird noch auf die besondere Rolle der illokutionsbezogenen Partikeln in der Textkonstitution hingewiesen.
  • 保阪 良子
    1992 年 88 巻 p. 23-34
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Die Konjunktionen scheinen in der bisherigen Forschung als Konnektoren der semantischen bzw. logischen Beziehungen der Sätze betrachtet worden zu sein. Es gibt aber außer den semantischen und propositionellen Gebrauchsweisen verschiedene Verwendungsweisen der Konjunktionen, die nicht mittels nur einer Komponente (z.B. der semantischen) erklärt werden können. In der vorliegenden Arbeit wird versucht zu zeigen, daß es Verwendungsweisen der koordinierenden Konjunktionen aber, oder, und gibt, die erst unter Zurückführung auf die pragmatische Komponente zu erklären sind. In meiner Argumentation wird der sprechaktbezogene Gebrauch im Vordergrund stehen, da bei ihm der Unterschied zwischen semantischen und pragmatischen Verwendungen am auffälligsten ist.
    Während bei (1) die Koordination mit aber auf semantischer Opposition beruht, bei (2) auf negativ-positiver Bewertungsopposition und bei (3) auf Sprecher-Erwartung, läßt sich aber bei (4) nicht semantisch erklären.
    (1) Er ist groß, aber seine Frau ist klein.
    (2) Die Wohnung ist klein, aber sie liegt günstig.
    (3) Die Kollegin ist krank, aber sie arbeitet.
    (4) A: Kannst du mir sagen, wie spät es ist?
    B: Aber du hast doch eine Uhr.
    Aber bei (4) verbindet nicht die Propositionen der zwei Sätze, sondern es geht um die sprachliche Handlung FRAGE, die der Sprecher A vollzieht. Der Hörer B widerspricht der FRAGE von A, indem er mit aber den Grund dafür angibt, daß die FRAGE nicht adäquat vollzogen worden ist, denn A ist in der Lage, die Antwort zu kennen. Nach den Searleschen vier Bedingungen für das Zustandekommen eines Sprechakts verletzt A die Einleitungsregel von FRAGE: Der Sprecher kennt die Antwort nicht oder verfügt nicht über die nötige Information. Bei den folgenden Beispielsätzen (5, 6) prüft der Sprecher selber gemäß der Einleitungsregel, ob seine Sprechhandlung hinsichtlich des Hörers adäquat vollzogen wird, indem er bei (5) in dem zweiten, bei (6) in dem ersten Konjunkt überprüft, ob der Hörer in der Lage ist, die Sprechhandlung des Sprechers zu akzeptieren bzw. zu vollziehen.
    (5) Gehen wir ins Café? Oder hast du etwa keine Zeit?
    (6) Sei bitte so freundlich und reiche mir das Buch.
    Neben den sprechaktbezogenen Bedingungen spielt bei (7) das Gricesche Kooperationsprinzip eine Rolle.
    (7) Sie hat schwarze Haare, aber alle Japanerinnen haben schwarze Haare.
    In der Situation, wo der Sprecher den Hörer über eine Japanerin informiert, verstößt der Sprecher gegen das Gricesche Kooperationsprinzip, und zwar speziell gegen die Maxime der Quantität: Mache deinen Gesprächsbeitrag nicht informativer als nötig. Der Sprecher drückt mit dem aber-Satz aus, daß die Information eigentlich unnötig war, indem er begründet, weshalb sie wenig informativ ist.
    Auf der syntaktischen sowie der phonologischen Beschreibungsebene finden sich die Unterscheidungsmerkmale: Das pragmatische aber ist weder durch während noch durch obwohl zu paraphrasieren, und beim pragmatischen oder/und ist der Umtausch des ersten und zweiten Konjunkts unmöglich, was beim semantischen Gebrauch durchaus möglich ist. In phonologischer Hinsicht wird bei der sprechaktbezogenen Verwendungsweise vor dem durch die Konjunktion eingeleiteten Konjunkt eine deutliche Pause gemacht.
    Es ist wohl festzustellen, daß die konjunktionale Funktion bei dem pragmatischen Gebrauch nicht auf der semantischen Ebene, wo Einheiten von gleichem Status miteinander verbunden werden, verstanden werden kann. Sie besteht vielmehr darin, Einheiten von verschiedenem Status, wie einen Sprechakt und dessen Bedingungen, zu verbinden.
  • 大矢 俊明
    1992 年 88 巻 p. 35-45
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Diese Studie untersucht die Stellungen und Funktionen der adverbialen Nebensätze, die durch die Konjunktionen als/da/damit/obwohl/weil/wenn(=falls) eingeleitet werden.
    Diese adverbialen Nebensätze werden unterschieden in die, die die Verbalphrase des Hauptsatzes modifizieren können (=als-Satz/damit-Satz/weil-Satz), und die, die immer den ganzen Hauptsatz modifizieren (=da-Satz/obwohl-Satz/wenn-Satz). Diejenigen adverbialen Nebensätze, die die Verbalphrase des Hauptsatzes modifizieren, werden immer dem Hauptsatz nachgestellt. In diesem Fall wird zwischen dem Hauptsatz und dem adverbialen Nebensatz keine Pause gemacht, und der adverbiale Nebensatz trägt den Hauptakzent. Adverbiale Nebensätze, die den ganzen Hauptsatz modifizieren, werden im unmarkierten Fall vorangestellt und tragen normalerweise keinen Informationsschwerpunkt des Satzgefüges. Aber ihre Stellung wird auch durch die folgenden informativen Faktoren im Text determiniert; 1) das Prinzip der alten vs. neuen Information, 2) thematische Struktur im Text, 3) Nachtrag (=afterthought).
    1) Das 1. Prinzip lautet: Elemente, die die alte Information ausdrücken, werden den Elementen, die die neue Information ausdrücken, vorangestellt. Wenn der Hauptsatz die alte Information enthält, wird der adverbiale Nebensatz nachgestellt. Hier enthalten die adverbialen Nebensätze den Informationsschwerpunkt. 2) Bei der thematischen Struktur im Text spielen die thematischen Beziehungen in Hauptsätzen eine wichigere Rolle als die in Nebensätzen. Deswegen muß der adverbiale Nebensatz, der im unmarkierten Fall dem Hauptsatz vorangestellt wird, z.B. dann nachgestellt werden, wenn das Thema im Hauptsatz zum Thema im voraufgehenden Satz im Kontrast steht oder das Rhema im voraufgehenden Satz zum Thema im Hauptsatz wird. 3) Außerdem kann der adverbiale Nebensatz auch dann auftreten, wenn der Sprecher nach der Äußerung des Hauptsatzes eine zusätzliche Information dem Hauptsatz hinzufügen will.
    Auch die adverbialen Nebensätze, die die Verbalphrase des Hauptsatzes modifizieren, können vorangestellt werden, aber je enger der adverbiale Nebensatz syntakto-semantisch zum Prädikat des Hauptsatzes steht, desto schwerer wird er vorangestellt. Alle vorangestellten adverbialen Nebensätze beziehen sich immer auf die Sachverhalte, deren Existenz vom Sprecher präsupponiert wird. Deswegen tragen sie nie den Informationsschwerpunkt des Satzgefüges und haben immer die Funktion, je nach der Semantik der Nebensätze den "Rahmen“ zu konstruieren, in dem der Inhalt des Hauptsatzes ausgesagt wird.
  • 吉田 光演
    1992 年 88 巻 p. 46-56
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Anaphorische Pronomina dienen zur Kohärenzbildung im Text. Ihre Referenzobjekte werden jedoch erst in bezug auf ein Antezedens festgelegt. Die vorliegende Arbeit versucht, der Koreferenz zugrundeliegende Interpretationsprinzipien aufzustellen. Sie werden als kognitive Berechnung modular aufgebaut: Bei der Anapherninterpretation wirken sowohl syntaktische, semantische als auch pragmatische Faktoren zusammen.
    Neben der morphologischen Kongruenz zwischen Pronomen und Antezedens gibt es eine syntaktische Beschränkung, die die neuere Generative Syntax (GB) als Bindungsprinzip formuliert. Die Bindung wird mit Hilfe des c-Kommandos und der Koindizierung definiert: α bindet β genau dann, wenn α und β koindiziert sind und α β c-kommandiert. Ein Pronomen darf nicht in seiner regierenden Kategorie (dem lokalen Satzbereich) gebunden sein (das Prinzip B). Der Kontrast von (1) und (2) läßt sich somit dadurch erklären, daß "ihni“ in (1) in der regierenden Kategorie S vom Subjekt gebunden ist, während "ihni“ in (2) im eingebetteten Satz nicht gebunden ist:
    (1) *[s Peteri hat ihni gelobt.]
    (2) Peteri glaubt, daß [s Hansj ihni gelobt hat.]
    Aber Satzgrammatik sagt nicht viel über wohlgeformte Interpretationen, weil sie zwar unmögliche Koreferenzbezüge ausschließt, aber keine positives Kriterien für den geeignetesten Bezug eines Pronomens liefert:
    (3) Klausi arbeitet fleißig. [s Peterj lobt ihnk]. Dieses Beispiel verletzt das Prinzip B nicht. Da jedoch keine NP mit dem Pronomen koindiziert ist, wird ihm kein semantischer Wert zugewiesen, was sicherlich inkohärent ist. Die Aufgabe, positive Interpretationen dafür zu geben, gehört also zur Semantik und Pragmatik.
    Eine semantische Bedingung für die Koreferenz ist, daß ihr Antezedens ein Objekt in den Text einführt. Das Objekt muß nicht unbedingt in der realen Welt vorhanden sein. Es genügt, wenn es auf derselben mentalen Repräsentation im Sinne der Diskursrepräsentationstheorie von Kamp (1984) vorhanden ist: Ein anaphorisches Pronomen α kann koreferentiellen Bezug auf β nehmen genau dann, wenn β in demselben mentalen Raum, in dem α vorkommt, ein Referenzobjekt eingeführt hat:
    (4) Dui sollst ihrj einen Briefk schreiben. *Erk ist sehr lang.
    Wenn eine indefinite NP im Bereich des deontischen Modalverbs liegt wie in (4), kann sie nicht als Antezedens des Pronomens fungieren, das außerhalb dieses Bereichs steht.
    Auf der pragmatischen Ebene geht es um die Inferenz für die kohärente Sinnkonstruktion im Text. So wird z.B. die Verarbeitung belastet, wenn das Antezedens weit vom Pronomen entfernt vorkommt. Die Parallelität der thematischen Rollen von Antezedens und Pronomen spielt auch eine wichtige Rolle: wenn ein Pronomen das Agens eines Handlungsverbs ist, kommt eine NP mit derselben thematischen Rolle als Antezedens in Frage. Das Hintergrundwissen trägt auch dazu bei:
    (5) Peter1 hat gesehen, daß Hans2 plötzlich die Treppe hinuntergefallen ist. Er1 hat schnell einen Ant gerufen.
    Hier ist es ausgeschlossen, die NP "Hans“ als Antezedens des Pronomens zu wählen. Aus unserem Hintergrundwissen folgern wir, daß sich das Pronomen "er“ auf dcn Beobachter des Unfalls bezieht: Wenn x cinen Unfall beobachtet, ruft x einen Arzt. Beim Inferenzprozeß geht es also darum, welche Eigenschaft dem Antezedens zugewiesen wird und ob sie mit der Eigenschaft, die das mögliche Referenzobjekt eines Pronomens hat, konsistent ist.
  • フライブルガーコルプス解析の試み
    副島 博彦
    1992 年 88 巻 p. 57-65
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Die vorliegende Arbeit versucht zuerst die gewöhnliche Satzlänge der gesprochenen Sprache anhand des "Freiburger Korpus“ quantitativ fest-zustellen. Jeder abhängige Satz des Korpus wird 1. pro Wort und 2. pro Einheit gegliedert. Diese Einheiten werden prinzipiell nach dem Satzglied getrennt. Und die Anzahl von beiden wird in jedem Satz festgestellt. Wie die Verbreitungstabelle der Anzahl der Wörter und der oben eingeführten Einheit [Tabelle 1, 2 und Graphik 1, 2] und deren statistische Zahlenwerte zeigen, ist diese Einheit geeignet, die Grenze der Akzeptabilität der Satzlänge quantitativ darzustellen. Danach kann man 10 Einheiten als die Grenze der Akzeptabilität der gewöhnlichen Satzlänge annehmen.
    Im folgenden wird diese Grenze im Zusammenhang mit dem Kurzzeitgedächtnis in Betracht gezogen. Nach der Kognitionspsychologie wird die Oberflächenstruktur des Satzes zuerst im Kurzzeitgedächtnis als "chunk“ verarbeitet, d.h. als einheitlicher Block. Und die Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses ist beschränkt auf ca. 7 "chunks“, die man "Millers magical number 7±2“ nennt. Dabei-wie die Kognitionspsychologie annimmt-stimme die Oberflächlichenstruktur mit der Konstituente des Satzes überein. Aber wegen der sogenannten Rahmenkonstruktion kann man bei deutschen Sätzen nicht voraussetzen, daß die Konstituente besonders zur Verbalphrase durch den Verarbeitungsprozeß des akzipierten Satzes von Anfang an zu erreichen ist. Die Einheit, die prinzipiell aufgrund des Satzgliedes konzipiert ist, verbreitet sich innerhalb der Grenze der Kapazität des Kurzgedächtnisses. Daher ist anzunehmen, daß im deutschen Satz das Satzglied in etwa dem "chunk“ entspricht.
  • ヨハネス•パウリの Schimpf-Exempel 試論
    高橋 由美子
    1992 年 88 巻 p. 66-76
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Das lateinische Wort exemplum wird seit Aristoteles als Kunstausdruck der antiken Rhetorik verwendet und bedeutet "eingelegte Geschichte als Beleg“.
    Das Exempel gehört von Anfang an zu den literarischen Kleinformen der Narration. Dem Mittelalter dienen die exempla allgemein als Muster-beispiele menschlicher Vorzüge und Schwächen, mit denen Prediger bzw. Schriftsteller ihre religiösen und moralischen Lehren zu erhellen, zu stützen und zu verdichten suchten. Solche Exempelerzählungen sind nicht national gebunden; zunächst vorwiegend lateinisch verfaßt, wurden sie überall benutzt und teilweise in andere Kulturkreise übertragen.
    Johannes Paulis Schimpf und Ernst (gedruckt 1522), die erste Sammlung deutscher Kurzprosa, steht in dieser europäischen Exempeltradition der unterhaltenden und erbaulichen Lektüre, die seit dem Mittelalter in ganz Europa sehr verbreitet war. Angeregt von Johann Geiler von Kaysersberg sammelte Pauli als Predigtmaterialien 639 international bekannte Erzählungen aus mehr als 40 Quellen, von denen über zwei Drittel, d.h. alle 457 mit "von schimpff“ betitelten Predigtexempel, schwankhaften Charakter aufweisen. Im Rahmen der vorliegenden Abhandlung werden ausschließlich nur diese Schimpf-Exempel aufgegriffen und ihre Erzählstruktur vom Standpunkt der Erzählforschung aus untersucht.
    Ausgangspunkt der neueren strukturalen Erzähltextanalyse ist die Märchenforschung des russischen Volkskundlers Vladimir Propp, die unter dem Titel Morfologija skazki (Morphologie des Märchens) erstmals 1928 in Leningrad erschien. Die vorliegende Untersuchung basiert theoretisch wie methodisch auf der Erzählanalyse Propps und versucht, das Gesamtkorpus in möglichst große Gruppen aufzugliedern und daraus Varianten abzuleiten. Als Kriterien für die Bestimmung der Haupttypen werden zunächst im Anschluß an Propp und seinen amerikanischen Nachfolger Alan Dundes die folgenden drei Arten der "Komplikation“ auf kommunikativ-pragmatischer Ebene hypothetisch abgeleitet:
    1. Plan-Typus
    2. Aufforderungs-Typus
    3. Anregungs-Typus
    Aus der Bearbeitung des Gesamtkorpus ergibt sich, daß diese drei hypothetisch angenommenen narrativen Typen in allen 457 Schimpf-Exempeln Geltung haben. Darunter erscheint der Plan-Typus am häufigsten; ca. 180 Schimpf-Exempel, das sind 40% des Gesamtkorpus, gehören zu diesem narrativen Typus, bei dem Betrügerei und Überbietung, die beliebtesten Schwankstoffe, eine große Rolle spielen. Das zweithäufigste Muster der narrativen Struktur, d.h. 30% der Schimpf-Exempel, wird vom Anregungs-Typus gebildet. Dieser Typus gliedert sich je nach Art der Komplikation in mehr als 20 Untertypen; relevante Kategorien sind sprachliche Reize wie Lobworte oder Schmähworte. Der Aufforderungs-Typus ist im Vergleich zu anderen in geringerem Umfang zu verifizieren; ungefähr 100 Schimpf-Exempel, d.h. 20% des Gesamtkorpus, gehören zu diesem Typus, dessen größter Untertypus die Frage-als Aufforderung zur Antwort-ist. Ferner gehören etwa 50 Schimpf-Exempel, das sind 10% des Gesamtkorpus, zum gemischten Typus, bei dem zwei unterschiedliche narrative Typen in einer Erzählung vorkommen.
    Aus der geringen Anzahl von Exempeln des gemischten Typus ist zu schließen, daß die Schimpf-Exempel von Johannes Pauli gemäß der lateinischen Exempeltradition prinzipiell klar und einfach strukturiert sind. So können auch breitere Leser- bzw. Zuhörerschichten angesprochen werden. Der Schwerpunkt liegt sehr oft in der Schlußevaluation oder in der Schlußmoral des Autors. Die Exempelerzählungen dienen bei Pauli wörtlich "als Beleg“ für
  • 鈴木 康志
    1992 年 88 巻 p. 77-88
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    In der Erlebten Rede (ER) werden Gedanken und Äußerungen u.a. einer (Roman) person in der Berichtform des Erzählers dargestellt. Deshalb wird oft behauptet, daß die ER sich grammatisch nicht vom Bericht des Erzählers unterscheidet. Aber wie E. Herdin (1905) und G. Steinberg (1971) ausdrücklich erwähnen, gibt es in der ER formale Kriterien (Signale) der Redewiedergabe im Unterschied zum Bericht des Erzählers. Das Mißverständnis der ER besteht, so scheint mir, im Fehlen dieser Kenntnisse. In diesem Aufsatz wird versucht, nochmals zu bekräftigen, daß die ER sich meistens durch formale Kriterien vom Bericht des Erzählers unterscheidet.
    Die ER ist vom Kontext abhängig. Ohne Kontext kann man normalerweise die ER nicht identifizieren. Deshalb muß man bei der Betrachtung der ER zuerst auf die Kontexte eingehen, in denen die ER vorkommt.
    G. Steinberg charakterisiert die ER als von der "voraussetzbaren“ Direkten Rede (DR) unterschieden durch Transposition der Tempora und Personenangaben, z.B:
    DR: Tonio dachte, "Wie gut wir einander verstehen!“
    ER: ø Wie gut sie einander verstanden!
    Die übrigen (Wörter, Satzbau u. Zeitdeixis usw.) werden von der DR in die ER übernommen. Die Tempora werden von der DR in die ER wie folgt transponiert (od. übernommen):
    Tempera der DR Tempora der ER
    Präsens →Präteritum
    Perfekt →Plusquamperfekt
    Präteritum →Präteritum (od. Plusquamperfekt)
    Futur →würde+Infinitiv
    Irrealis →unverändert (od. umgesetzt)
    Gnomische Tempora →unverändert (od. umgesetzt)
    … →…
    Die Beziehung zwischen dem Kontext, in dem die ER vorkommt, und den transponierten (od. übernommenen) Formen der Tempora ist für die Identifizierung der ER oft wichtig.
    Betrachten wir kurz einzelne Signale.
    (1) würde+Infinitiv (These von E. Herdin): Diese Form als Futur des Präteritums kann vom Erzähler nicht auktorial verwendet werden und bildet ein formales Kriterium der ER. (Beispiel 1).
    (2) Übernommener Konjunktiv II: Im Kontext von Erzähltempora kann Konjunktiv II Präsens vom Erzähler nicht auktorial verwendet Werden und bildet ein formales Kriterium. (Beispiel 2).
    (3) Realis (wean+…Präteritum): Wenn diese Form sich auf die Zukunft od. Gegenwart bezieht und die Realisierbarkeit meint, kann sie als Rededarstellung angesehen werden. (Beispiel 3).
    (4) Deixis: Die Verbindung der Adverbien (morgen/gestern) mit dem Präteritum/Plusquamperfekt beschränkt sich auf die Rededarstellung und bildet ein Kriterium der ER. Auch Ortsdeixis (hier) kann oft eine derartige Hilfe sein. (Beispiele 4, 5, 6).
    (5) Syntaktische Struktur (Fragesätze, Aufrufe, Infinitivsätze usw.) und Figurensprache (Dialekt, Jargon, Abtönungspartikel usw.) können auf die Rededarstellung aufmerksam machen. Vor allem sind sie in "personaler Erzählsituation (F. Stanzel)“ sichere Signale. (Beispiele 7, 8).
    (6) Redeeinleitung und Reflexionskennzeichnung: Dies sind keine Signale der ER selbst. Aber sie geben oft explizite Hinweise auf die Rededarstellung. (Beispiel 9).
    (7) Transponierte Gnomen usw.: Gnomen werden in die ER übernommen. Wenn sie im Gegenteil temporal transponiert werden, bilden sie ein Kriterium der ER. Der Vor- und Nachkontext od. die Intonation beim Lesen können auch oft Hilfen für die Identifizierung sein. (Beispiele 10, 11, 12).
    Aus diesen Signalen kann man die ER meistens identifizieren. Diese Identifizierung der ER gibt japanischen Germanisten jedoch Fragen auf, denn bei der Übersetzung eines Werkes handelt es sich oft um einen Text mit ER.
  • 丸井 一郎
    1992 年 88 巻 p. 89-100
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Die Bezeichnung "Gespräch“ ist hier in einem sehr weiten Sinne gefafßt. Nach der Einleitung werden einige neuere Arbeiten zur Problematik der Konzeption des sprachlichen Handelns (Hermanns 1987 und Ehlich 1987) bzw. des Sprechakts (Burkhardt 1986) vorgestellt, deren zentrale Problem-bereiche Handlungs- und Kooperationsbegriffe sind. Von diesen Problem-darstellungen ausgehend werden im dritten Teil folgende Themen behandelt, um die oben erwähnten Ansätze zu erweitern:
    - Möglichkeit eines möglichst umfassenden, flexiblen Konzepts von sprachlicher Handlung und Interaktion im Allgemeinen; dabei orientieren wir uns an einer "ökologischen“ Sichtweise im Sinne von Hermanns;
    -Grundlagen der Sprachhandlung des Gesprächs als einer verbalen Form der Interaktion, die durch eine elementare Kooperativität gekennzeichnet ist;
    -Bedeutung der Institution bei der Spezifizierung der Interaktion in Richtung gesellschaftlich etablierter Gesprächsformen;
    -Aspekte der Kooperationsformen, besonders Erscheinungsformen der formalen Kooperation im Sinne von Ehlich; hier wird diskutiert, wie solche Erscheinungen, wie z.B. nicht gesprochene Stellen in/zwischen (?: an sich ein großes Problem) Redebeiträgen, Hörersignale o.ä. aus einer neuen Sicht erfaßt werden können.
    Zum Schluß wird die Notwendigkeit der Integration von "ökologisch“ bzw. institutionalistisch konzipierten Betrachtungsweisen in sprachlichen Handlungen und Interaktionen betont. Dies kann nach der Auffassung des Verfassers durch Beobachtungen von Erscheinungen v.a. aus dem Bereich der Gesprächsorganisation gefördert werden. Interkulturelle Kontrastierungen können zur ganzen Problematik und einzelnen Teilproblemen Daten und Erkenntnisse liefern, die durch monokulturelle Betrachtungen wohl nur schwer zu gewinnen sind.
  • In Kontrastierung mit dem Japanischen
    RUDOLF REINELT
    1992 年 88 巻 p. 101-110
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • 大浜 るい子
    1992 年 88 巻 p. 111-123
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    In diesem Papier betrachten wir einen Gesprächsausschnitt, in dem die Schwierigkeiten zwischen den Gesprächspartnern nicht aus mangelnden Sprachkenntnissen der Beteiligten, sondern aus kulturellen Unterschieden in den Sprachsystemen resultieren.
    Das Diskussionsrundengespräch zwischen neun Japanern und einer deutschen Teilnehmerin (1) bei einem Sommerseminar (2) scheint an der Oberfläche reibungslos zu verlaufen und nicht sehr problematisch zu sein. Obwohl die Aufgaben verteilt (Protokoll und Leiter) und das Thema fest-gelegt zu sein scheinen (3), sieht es für die Deutsche so aus, als ob die japanischen Teilnehmer längere Zeit in einer sinnlosen Debatte über die Auswahl des Themas sprechen und für die Japaner ist es unverständlich, warum die Deutsche wiederholt rückfragt (4).
    Unsere Erklärung der Verständnisschwierigkeiten, besonders der Beziehung zwischen einzelnen Äußerungen und Sprechakten geht davon aus, daß in jeder Situation menschliche und so auch sprachliche Handlungen in zweierlei Weise zielgerichtet organisiert sind, zum einen ausgerichtet auf ein außersprachliches Ziel, zum anderen aber auf das diese Handlung selbst konstituierende Zusammensein der Teilnehmer. Letzteres ist in verschiedenen Gesellschaften unterschiedlich organisiert, z.B. in Kooperationsprinzipien und deren Strategien wie die Studentenmitteilungen an den Lehrer als Teil von Yoroshiku-Handlung (5).
    In unserem Beispiel haben die Gesprächspartner ein unterschiedliches Situationsverständnis: Deutsche=Diskussionsrunde, Form unbestimmt; Japaner=unterrichtsähnliche Situation. Die japanischen Teilnehmer verhalten sich entsprechend der "Kooperation im Unterricht“. Vor diesem Hintergrund kann man Kriterien für zwei Typen von Besprechungen unterscheiden (wer spricht was, wie lange, worüber und mit welchen Sprechakten)(6).
    Wir haben an diesem Beispiel gezeigt, daß die Miß- und Unverständnisse, die zur interkulturellen Kommunikation gehören, unter dem Aspekt des Zusammenseins systematisch erklärt werden können (7).
  • ゴットフリートの『トリスタン』について
    石井 正人
    1992 年 88 巻 p. 124-134
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Ausgehend von der Fragestellung und Diskussion H. Herzmanns (1975) und basierend auf dem kritischen Überblick über die Forschungsgeschichte W. Haugs (1985) wird im vorliegenden Aufsatz die Liebesthematik im "Tristan“ Gottfrieds von Straßburg untersucht.
    Mit einer auf den ersten Blick primitiven Fragestellung: Warum verlassen Tristan und Isolde die Minnehöhle? behauptet Herzmann, vom erzähltechnischen Standpunkt her überzeugend, daß die Rückkehr des Liebespaares aus der Minnegrotte in die Hofwelt zwar kein positives Zugeständnis an die höfischen und christlichen Werte sein sollte, aber als ein Abfall von der idealen Welt, als ein Versagen des Liebespaares durch ihre Unreife zu verstehen ist. Bei Gottfried werden die Zentralbegriffe des höfischen Denkens wie minne, fröude, tugent, êre in doppeldeutiger Weise verwendet, wodurch eben die unangemessen polarisierten Ansichten, die Haug kritisch zusammenfassend "sexuellen Sündenfall oder erotische Utopie“ nennt, in der Forschungsgeschichte entstanden sind. Um diese Unzugänglichkeit des Romans zu überwinden, gibt die mystische Thematik der ewigen minne nach dem Tod eine glückliche Interpretationsmöglichkeit, aber diese Deutungsrichtung braucht dabei gerade die Voraussetzung, daß die Liebe von Tristan und Isolde an sich nicht unmittelbar als die wahre Liebe verstanden werden sollte, wie Herzmann in der Minnegrotte-Szene untersucht hat.
    Im vorliegenden Aufsatz wird diese Problematik in der Liebesthematik über den Anfang der Liebe von Tristan und Isolde untersucht. Ihre Liebe besteht im Konflikt zwischen der vom Minnetrank verursachten absoluten erotischen Verbindung, also einem möglichen Weg zu der wahren Liebe in der wirklichen Welt einerseits und ihrer Unreife andererseits, die das Liebespaar bei dem Versuch der wahren Liebe versagen läßt. Schon aus der Vorgeschichte ihrer Liebe zu entnehmen ist diese Unreife bzw. die Unzulänglichkeit, die das Verlassen der Minnegrotte, den inneren Zerfall des Liebesparadieses vorbereitet.
    Aber die Unmöglichkeit der wahren Liebe in dieser Welt selbst ist nicht Gottfrieds Motiv, sondern seine Liebesthematik wendet sich vielmehr an die unreifen Menschen, die sich nach der absoluten Verwirklichung der wahren Liebe sehnend in der wirklichen unvollkommenen Liebe irren. Den Realitäten dieser Menschen entspricht die Doppeldeutigkeit der Begriffe Gottfrieds, und deswegen ist größeres Augenmerk zu lenken auf den irrenden Weg zur Katastrophe als auf den inneren Zerfall des Liebesparadieses selbst, um den Roman Gottfrieds produktiver interpretieren zu koönnen.
  • バッハマンの長編『マーリナ』における二通りの語り方の確執について
    山本 浩司
    1992 年 88 巻 p. 135-146
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Ingeborg Bachmann bemerkt, daß in ihrem Roman, Malina‘ die "fragwürdige Erzählperspektive“ der "subjektiven“ Ich-Erzählerin am Ende verschwinden müsse. Es sei hier versucht, herauszufinden, ob diese Erzählweise wirklich so "fragwürdig“ ist und, sollte es der Fall sein, Gründe dafür ansugeben. Dabei ist von folgender Grundkonstellation der Erzählund Strukturmomente auszugehen: Die Vision des Liebesidylls und die äußere Wirklichkeit liegen im Widerstreit. Der Kampf zwischen beiden "Welten“ endet mit dem völligen Sieg der letzteren. Von Anfang an versucht das weibliche Ich immer erneut, die "verschwiegene“ Erinnerung durch Verdrängung der störenden "andren Erinnerung“ zurückzurufen. Nur dann kann es nämlich "erzählen“.
    Ganz ihrer Leidenschaft hingegeben, beurteilt sie alles danach, ob es mit Ivan, dem vergötterten Geliebten, in Verbindung steht oder nicht. So kann sie eine miserable Gasse zu einem utopischen Ort verklären, wo das durch "Zivilisierung“ verlorengegangene Ganze, ein androgynes Einssein, in der vorherbestimmten Begegnung der Liebenden wiedergewonnen werde. Im Gegensatz dazu erfaßt der nüchterne Blick, den das Identitätsprinzip lenkt, eine "gespaltene“ Welt. Der Leser kann also nicht ohne weiteres für, real‘ halten, was ihm die Erzählerin mitteilt. Aber solange sie sich auf die archaische Überlieferung der Liebe beruft, bleibt sie nicht einfach "subjektiv“ befangen. Die "subjektive“ und die "objektive“ Perspektive sind sich, theoretisch gesehen, also zunächst ebenbürtig; kompromißlos weisen sie in entgegengesetzte Richtungen. Die Weichen kann man nur so oder so stellen. Um überhaupt erzählen, also auch anderen den Blick für ihre "neue“ Sehweise öffnen zu können, muß sie sich zunächst einmal vor der nüchternen Welt der "Zivilisierung“ und jener "andren Erinnerung“ schützen, die dieser verhaftet bleibt.
    Sie sieht in Ivan das präexistent absolute Schöne, das sie "sprachlos“ macht. Die Sprache mit ihrem Logos des Identifizierens taugt hier nicht dazu, auszudrücken, was schön und was Erfahrung des Schönen bedeuten. Darum sucht sie nach einer neuen Sprache, einer Sprache, die nicht etwa durch Zerstörung ihrer gegebenen Formen, sondern gerade mit Hilfe ihrer Vieldeutigkeit gewonnen wird. Jedes Wort soll eine andre Bedeutung als seine alltägliche tragen, wie etwa "das ganze Leben“ nicht als "gesamte Lebensdauer“, sondern als "Qualität Lebensganzheit“ in jedem Moment genommen wird. Dabei schafft ihre Einbildungskraft keineswegs willkürlich, sondern gründet im Bereich des Imaginären, der den Liebenden gemeinsam ist. Das weibliche Ich will den wörtlichen oder ursprünglichen Sinn des Wortes wiedergewinnen, den die Sprache, sofern sie bloß als Mittel der Kommunikation verwendet wird, verloren hat. Das ekstatische Erlebnis der Vereinigung mit dem Geliebten kann sie sogar nur mit Oxymora benennen. Wenn die Erzählerin alles, was sie subjektiv erlebt, in ihrem "schönen Buch“ erzählen könnte, würde eine andere Wirklichkeit entstehen: auch die anderen würden ganz ihrer Liebe leben. Die Sehweise der Erzählerin wäre nicht "fragwürdig“, sondern authentisch.
    Aber immer, wenn die Ich-Figur auf die Vergangenheit zurückblickt, muß sie sich mit jener "andren Erinnerung“ auseinandersetzen. Es ist ihr gar nicht möglich,
  • S. レンツの『郷土博物館』
    水内 透
    1992 年 88 巻 p. 147-157
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    "Nein, es war kein Unglück. Ich babe das Feuer gelegt...“. Mit diesem Geständnis des Erzählers, der mit Brandwunden infolge der Zerstörung seines Heimatmuseums im Krankenhaus liegt, fängt der Roman, Heimatmuseum‘ (1978) von S. Lenz an. Der Leser bekommt also selbstverständ-lich den Eindruck, daß sich hier eine folgerichtige Selbstrechtfertigung der zerstörcrischen Freveltat entwickelt. Doch geht das lange and monologische Erzählen nicht direkt vonstatten. Es werden weit ausholend Erinnerungen von verschiedenen Personen beziehungsweise Eigenart, Brauchtum und Sprache der Heimat Masuren so stark in den Vordergrund gerückt, daß es für den Leser nicht leicht ist, die Brandstiftung des Erzählers auf bestimmte Begründungen zurückzuführen. Der Roman bietet also den Anschein eines Heimatmuseums in Worten. So kann man wohl mit Recht schließen: Der Erzähler, dem der Versuch, das Bild seiner Heimat in einem Museum aufzubewahren, mißlungen ist, versucht es noch einmal, dieses Mal mit einem sprachlichen Museum. Wie ist er auf diesen Gedanken gekommen? Worauf kommt es denn dem Autor bei dieser Form an?
    Ein Ansatz zur Lösung dieser Fragen ist wohl, daß das Bild seiner Heimat aus Erinnerungen zusammengesetzt ist. Ohne Gedenken kann es keine Heimat geben. Es lassen sich Romaninhalt und Formfiktion nicht voneinander trennen. An dieser Betrachtung orientiert, versuche ich hier den Roman zu analysieren und dessen zentrales Thema zu suchen.
    Zuerst fällt der Erzählstil durch seine Präzision, Ausführlichkeit und Konkretheit in Bezug auf Personen, Handlungen, Dinge und Landschaften auf. Im Stil drückt sich stark die Zuneigung des Autors zu seiner Heimat aus, und in dieser Beziehung ist der Roman dem Geschichtenzyklus, So zärtlich war Suleyken‘ sehr ähnlich. Im Gegensatz dazu ist jedoch die Welt des Romans nicht idyllisch oder in sich geschlossen wie dort, sondern realistisch und stark politisch. Offensichtlich beschäftigt sich der Erzähler mit seinem Heimatbild sehr kritisch.
    Man kann diesen Roman auch als eine Art Lebensgeschichte des Erzählers ansehen. So überlagern sich hier in seiner Denkweise Vergangenheit und Gegenwart: Einerseits hat er das Museum aus Respekt vor der Vergangenheit seiner Heimat entwickelt, andererseits hat er inzwischen durch verschiedene Erlebnisse vor und während des Krieges und auch danach langsam den Sinn der Heimat relativiert. Der Text, so kann man sagen, wird demnach als Gewebe dargestellt. Als Kind erfährt der Erzähler von einem russischen Offizier, daß alles vergänglich ist. Und jetzt als Fünfzigjähriger äußert er seinen Gedanken: "Heimat ist eine Erfindung der Melancholia. Herausgefordert durch Vergänglichkeit, versuchen wir, den Zeugnissen unseres Vorhandenseins überschaubare Dauer zu verschaffen, und das kann nur an begrenztem Ort geschehen, in der Heimat.“ Heimat besteht also im Widerstand gegen die Vergänglichkeit. So eine Heimat kann nichts als ein Bild sein, das immer von Verwandlung bedroht ist. Schließlich stellt der Roman den Prozeß dar, wie der Erzähler diesen Grundgedanken erlebt: Einmal, nach der Machtergreifung der Nazis, will der Heimatverein die Sammlung des Museums entsprechend dieser Ideologie durchforsten lassen. Dieser Zumutung verweigert sich der Erzähler durch die Schließung des Museums. Ein andermal, als nach dem Krieg in Westdeutschland ein neues Heimatmuseum vom Erzähler begründet und ihm wieder vom Heimatverein zugemutet wird, alles Polnische zu beseitigen. Die Leute vom Heimatverein wollen nichts anderes gezeigt sehen als Dokumente, die von ihrem Heimatrecht zeugen.
    Wegen ihrer Heimatliebe haben diese Leute ganz vergessen, was sie vor dem Krieg gemacht haben,
  • 道籏 泰三
    1992 年 88 巻 p. 158-161
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • 高橋 宗五
    1992 年 88 巻 p. 161-163
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • 山口 知三
    1992 年 88 巻 p. 164-166
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • 内村 博信
    1992 年 88 巻 p. 166-169
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • ERWIN KOLLER
    1992 年 88 巻 p. 169-171
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • 野口 薫
    1992 年 88 巻 p. 171-174
    発行日: 1992/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
  • 1992 年 88 巻 p. 268
    発行日: 1992年
    公開日: 2009/01/30
    ジャーナル フリー
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