Wir bearbeiteten statistisch die klinischen Befunde und den Einfluss der Jahreszeiten auf dieselben an den im Laufe der letzten 17 2/3 Jahre ins Krankenhaus der Kaiserlichen Universität zu Kyoto in Japan (Direktor Prof. Dr. K. Tsuji) aufgenommenen 190 Fällen von Magen- bzw. Duodenalgeschwür.
Bei diesen statistischen Untersuchungen ergab sich folgendes :
1) Unter 190 Fällen fand sich Magengeschwür bei 134, Duodenalgeschwür bei 53, multiple Geschwüre bei 3. Das Verhältnis zwischen Magen- u. Duodenalgeschwür war 2.5 : 1.
2) Alter der Kranken bei der Aufnahme : Das Magen- u. Duodenalgeschwür wurde relativ häufig im Alter von 20 bis 50 gefunden, und zwar betrafen die meisten Fälle das Alter von 30-40 (beim Magengeschwür zu 33.6%, beim Duodenalgeschwür zu 29.1%). Das Duodenalgeschwür fand sich, verglichen mit dem Magengeschwür, relativ häufiger in jüngeren Jahren vor.
3) Geschlecht : Das Magen- u. Duodenalgeschwür wurde häufiger bei Männern als bei Frauen angetroffen (3.9 : 1), indem bei dem Magengeschwür das Verhältnis zwischen Männern und Frauen 3.6 : 1 und beim Duodenalgeschwür 4.9 : 1 betrug.
4) Hauptklagen : Bei beiden Geschwüren wurde am häufigsten über Bauchschmerzen geklagt. Beim Magengeschwür fanden sich Bauchschmerzen bei 64.2%, Übelkeit u. Erbrechen bei 11.9%, Haematemesis bei 8.2%, Vollgefühl in der Epigastrialgegend bei 7.4% und teerartige Stühle bei 4.5 % der Fälle, beim Duodenalgeschwür Bauchschmerzen bei 67.9%, teerartige Stühle bei 11.3 % und Vollgefühl in der Epigastrialgegend bei 5.7%.
5) Vorgeschichte : Wir haben gefunden, dass sich das Magengeschwür öfters bei den Potatoren und Rauchern als bei anderen Personen einstellt.
6) Komplikationen : Als Komplikationen des Magen- oder Duodenalgeschwürs fand sich am häufigsten Pylorusstenose und in geringen Prozentsätzen Lungentuberkulose, Ulcus callosum und Tabes dorsalis.
7) Das zeitliehe Verhältnis zwischen der Mahlzeit und den Bauchschmerzen : Beim Magengeschwür wurde Frühschmerz (innerhalb 1 Stunde nach der Mahlzeit) bei 37.2%, Spätschmerz (1-4 Stunden nach der Mahlzeit) bei 29.1 % der Fälle gefunden. Beim Duodenalgeschwür wurde über Frühschmerz von 7.9 % und über Spätschinerz von 52.6 % der _Fälle geklagt.
8) Hereditäre Belastung : In der Aszendenz zeigten 22.5% sämtlicher Fälle Verdauungskrankheiten, 15.5% Apoplexie, 15.0% Tuberkulose, 13.9 % Karzinom und 4.8 % Bronchialasthma.
9) Die Beziehung zwischen der hereditären Belastung und der okkulten Blutung im Stuhl : Bei dem Magen- und dem Duodenalgeschwür zeigten die Personen, die mit Apoplexie, Tuberkulose bzw. Karzinom belastet waren, hinsichtlich der okkulten Blutung im Stuhl einen höheren positiven Prozentsatz als die anderen Personen unseres statistischen Materials.
10) Boas'seher Druckpunkt : Beim Magengesehwür war der Boas'sche Druckpunkt bei 61.5%, beim Duodenalgeschwür bei 59.1% der Fälle vorhanden.
11) Das Aschner'sche Phänomen : Dieses Phänomen wurde bei 60/0 der Magengesehwür- und bei 57.1% der Duodenalgeschwürfälle
12) Die Acidität des Magensaftes : Bei 43.6% der Fälle von Magengeschwür zeigte sich Hypacidität, bei 28.2% Hyperacidität, bei 28.2% lag die Acidität in den normalen. Grenzen. Bei 37.5% der Fälle von Duodenalgeschwür lag die Acidität in den normalen Grenzen, bei 31.3% fand sich Hyperacidität bzw. Hypacidität.
13) Jahreszeit und Morbidität : Das Magengeschwür trat bei 31.3% im Winter (im Februar 11.9%), bei 25.4% im Herbst, bei 22.3% im Sommer und bei 21.0% im Frühling auf, das Duodenalgeschwür bei 35.8% im Winter
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