Der Vorzug der von Takino modifizierten Cajalschen Silber-, imprägnationsmethode besteht darin, dass man dadurch die Achsenzylinder von dem übrigen Gewebe, besonders von den elastischen mid Gitterfasern leieht differenziere kanu, indem sich die Achsenzylinder schwärzlich oder bräunlich sehwärzlich die übrigen Fasern dagegen nicht oder in einem anderen Farbton färben. Um sichere Resultate zu erzielen, studierten wir die Gitterfasern zu gleicher Zeit mit Hilfe der Bielschowskyschen Gitterfärbung. Unseren Beobachtungen nach sind die Achsenzylinder der Nervenfasern der Lunge, gleieiigültig ob sie inarkhaltig oder marklos sind, im allgemeinen nicht stark gewunden, während im Gegensatze dazu die G-itterfasern stärkere wellen-förmige oder spiralige Windung und sehr unregelmässige Verzweigung zeigen. Nur in der Nähe der Endverzweigung ist die Windungder Achsenzylinder stellenweise etwas stärker.
Unsere Resultate waren wie folgt :
1.) Wir konnten die dickmarkhaltigen Nervenfasern bis zuin Hals der Alveolen verfolgen, wo die Achsenzylinder sehr fein werden und in die Alveolarwandung treten.
2) Wir sehen zuweilen kleine Nervenfaserbünd.elchen im Septumbindgewebe der Alveolen, wobei es sich vorwiegend um marklose Nervenfasern und wenige dickmarkhaltige handelte. Wenn auch die betreffenden Nervenfasernbündelchen im Septumbindegewebe wei ter verlaufen, enden sie doch nicht in der Alveolarwandung, sondern begeben sich in die benachbarten Bronchien oder Bronchiolen.
3) Da beim Foetus die postmortalen Veränderungen der Achsenzylinder sehr sehnell aufzutreten seheinen, so konnten wir nicht feststellen, ob die marklosen Nervenfasern in den Kapillaren der Lungenalveolen enden oder nicht.
4) An den Kapillaren, die den Bronchialarterien angehören z. B. an denen der Lymphdrüsen, der Bronchialschleirnhaut und der Vasa vasorum der grossen Arterien (A. pulm.) und Venen (V. puhn.) sahen wir in grosser Menge die begleitenden Nervenfasern.
5) Sicher ist, dass die Begleitnerven der Kapillaren des Bronchialsystems reichlicher als die des kleinen Kreislaufes vorhanden sind.
6) Beim Foetus finden sich bei den Bronchialarterien, die dein grossen 'Kreislaufe angehören, die Nervenfasern viel reichlicher als bei den Pulmonalarterien vor. Schon im Foetalleben (bereits im ca. 4. Monate alten Foetus) ist der Untersehied der Innervation der Vasomotoren zwischen dem grossen und dem kleinen Kreislauf deutlich erkenndar.
7) Die Nerven der A. pulm. stammen beim Mensehen im allgemeinen von den peribronchialen Nervenbündeln. Es stehen nämlich die Nerven der-Lungenarterien mit denen der Bronchien in innigem Zusammenhang.
8) Die Nerven der Venen (V. pulm.) stammen dagegen grösstenteils von den Nervenbündein in der Hilusgegend, die sich in demdie Venenstämme umgebenden Bindegewebe befinden, nicht aber von den peribronchialen Nervenbündeln. Wir fanden die feinsten Nerven-fasern von den Venenstämme an bis in die Gegend der Prae-kapillaren. 9) Die Ganglien und die Ganglienzellen liegen gerade in der Nähe der grossen Arterien und Venen. Doch sind sie in der Nähe der ersteren Gefässe viel weniger als in der der letzteren.
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