Folia Endocrinologica Japonica
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Volume 14, Issue 11
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  • II. Mitteilung. Der Einfluss der Schilddrüsenexstirpation auf Blutdruck, Puls-und Atemzahl sowie auf die pharmacodynamischen Reaktionen des Kaninchens sowie die Wirkung des Hypophysenvorderlappen
    S. Sayama
    1939 Volume 14 Issue 11 Pages 1095-1117,83
    Published: 1939
    Released on J-STAGE: September 24, 2012
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    Bei seiner Untersuchung exstirpierte der Verfasser bei ausgewachsenen weissen männlichen Kaninchen die Schilddrüse. Während der der Exstirpation vorangehenden 15 Tage und der ihr nachfolgenden 45 wurden bei jedem Versuchstier das Körpergewicht, die Puls-und Atemzahl, der Blutdruck sowie die Empfindlichkeit gegen Adrenalin und Pilocarpin laufend festgestellt, und zwar stets in zweitägigen Abständen.
    Die Ergebinsse waren kurz, zusammengefasst ungefähr folgende :
    1) Bei der Exstirpation der Schiiddrüse kam es zur Zunahme des Körpergewichts, Verminderung der Atem-und Pulszahl sowie zur Erniedrizung des Blutdrucks.
    2) Das schilddrüsenlose Kaninchen reagierte auf A drenalin weniger empfindlich als vor der Thyreoidektornie, indem bei ibm der nach der Adrenalininjektion zu beobachtende Anstieg des Blutdrucks nicht so ausgeprägt wie ante exstirpationem war.
    Die. SChilddrüsenexstirpation übte einen leichten hemmenden Einfluss auf die bei der Pilocarpininjektion normalerweise zu beobachtende Blutdruckerniedrigung aus. Der Verfasser ist der Ansicht, dass die nach der Thyreoidektomie beobachtete Zunahme des Körpergewichtes und die Abnahme der Atemzahl auf den herabgesetzten Stoffwechsel zurückzufübren sind und ferner, dass der Abnahme der Adrenalinhypertonie und der der Pilocarpinhypotonie die durch Schilddrüsenexstirpation hervorgerufene Herabsetzung der Erregbarkeit des vegetativen Nervensystems zugrundeliegt. Ferner spritzte der Verfasser schilddrüsenlosen Kaninchen von 15. Tag nach der Operation an 5 Tage lang täglich einmal Kochsalzlösungsextrakt des Rindervorderlappens in einer Menge ein, welche 0.35 g von mit Aceton gewaschenem und dann getrocknetem Vorderlappen entsprach.
    Dies beeinflusste das Körpergewicht, die Atem-und Pulszahl sowie die Adrenalin-und Pilocarpinempfindlichkeit nicht nennenswert. Nur der Blutdruck fiel allrnählich noch weiter.
    Aus dem obigen lässt sich schliessen, dass es zur Abnahin des Körpergewichtes, zur Zunahme der Atem-und Pulszahl sowie zur Verstärkung der Adrenalinhypertonie, welche alle drei bei der Einverleibung des Vorderlappenextraktes zu beobachten sind, stets der Verrnittlung über Schilddrüse bedarf und ferner, dass der durch den Vorderlappenextrakt hervorgerufenen Hypotonie die Wirkung einer neuen, noch unbekannten Blutdruckerniedrigenden Substanz im Hypophyse n vorderlappen zugrundeliegt.
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  • N. Ito, T. Z. Sai, M. Tsuzawa, P. Y. Hong
    1939 Volume 14 Issue 11 Pages 1118-1131,85
    Published: 1939
    Released on J-STAGE: September 24, 2012
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    Wir haben den Grundumsatz 38 bei Patienten in endemischen Gebiet mit dem Benedict'schen Apparat bestimmt.
    Die Resultate lassen sich kurz in folgender Tabelle zusammenfassen
    Tabelle :
    Fälle Grundumsatx
    18 (±)10%
    5 (±)10-(±)15%
    15 ü(+)15%
    0 unter(-)15%
    Nach unseren Erfahrungen. sind Grundumsatzwerte von (±) 15 % als normal anzusehen. So zeigten 15 unter 38 Fällen leicht erhöhte Werte mit dem Maximum von (+) 43.7%. Die Grundumsatzsteigerung ist nicht so hochgradig wie bei Basedow. Sie ist der Steigerung bei latenter Hyperthyreose (Merke), Basedowbereitschaft (Hellwig) bez. latenter Thyreotoxikose (Hoist) gleichzustellen.
    Die übrigen 23 Fälle waren normal, and Hypothyreose wurde nieinals angetroffen.
    Klimatische Schwankungen des Grundumsatzes wurden nur bei einem Falle, der im Winter höhere Werte als im Sommer zeigte, einwandfrei beobachtet.
    P. S., Ueber die Kaschin-Becksche Krankheit wird Dr. Sai in den Folia endocrinologica japonica, Band XIV Heft 11, 1939 auf deutsch kurz berichten.
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  • T. Sai
    1939 Volume 14 Issue 11 Pages 1132-1203,86
    Published: 1939
    Released on J-STAGE: September 24, 2012
    JOURNAL FREE ACCESS
    Die Kascihn-Becksche Krankheit ist eine unbekannte Krankheit in Europa und Amerika. Sie ist zuerst im. Transbaikalgebiet Russlands beobachtet worden. Der russische Militärarzt “Kaschin” war der erste, der im Jahre 1861 über diese Krankheit schrieb, danach berichtete “Beck” erst im Jahre 1906 wieder über dieselbe als eine Erkrankung sui generis miter dem Namen ?gOsteoarthritis defor mans endemica?h.
    Im. April 1935 hat Prof. Dr. Takamori aus unserer Klinik zum erstenmal darüber berichtet, dass die Erkrankung auch in Mandschukuo' endemisch vorkommt. Sie ist hier in dem nordöstlichen Gebirgslande weit verbreitet, und je nach der Örtlichkeit sind bis zu 60 % der Einwohner befallen.
    Die Erkrankung tritt ineistens iin frühen Lebensalter (vom 8. Lebensjahre bis zum Pubertätsalter) auf, und gwar unter ziemlich gleichinäissiger Beteiligung der Geschlechter.
    Die Hauptveränderungen sind am Knochensystem zu sehen. Beim Beginn der Erkrankung sind keine Beschwerden ausser leichten Schwellungen der Fingergelenke festzustellen. Erst nach Ablauf von mehreren Jahren treten die poIyarticulären Deformi täten symmetrisch an fast allen Gelenken inehr und inehr hervor. Dabei sehen wir nicht nur Schwellungen und Deformitäten der Gelenke, sondern auch Wachstumsstörungen. So findet man im endemischen Gebiet oft erwachsene Patienten mit einer Körpergrösse von kaum 1 in..Besonders auffallend ist auch die Unproportionalität des ganzen Körpers, besonders die Ungleichheit der beiden oberen und unteren Extremitäten.
    Diese Wachstumsstörung ist n.ach Prof. Dr. Takamori bedingt durch die prämature Synostose an den Epiphysenknorpeln. Das Knorpelgewebe weist eine Reihe von degenerativen Veränderungen auf, wie Zellschwund, körnige und schleimige Degeneration, Nekrosen and Blutungen. Die Knorpelzellensäulen sind kurz und ganz unregelmässig angeordnet. Die präparatorische Verkalkungszone ist verhältnismässig gut erhalten, und die prall gefüllten Markgefässe sind tief und schrankenlos in die Knorpelschicht eingedrungen, so dass die Auflösung der Knorpelgrundsubstanz stark erhöht ist. Dabei ist die Knochenbildung durch Osteoblasten normal erhalten und kein osteoides Gewebe nachweisbar. Auf diese Weise wird die Epiphysenscheibe immer dünner, so dass die Epiphysenfuge frühzeitig verschwindet.
    Der Gelenkknorpel weist ähnliche degenerative Veränderungen auf wie der Epiphysenknorpel, wobei die fibröse Umwandlung des hyalinen Knorpels besonders auffallend ist. Dadurch verliert der Gelenkknorpel seine normale Eflastizität und oft sind Usuren zu sehen.
    Die oben beschriebene enchondrale Ossifikationsstörung ist ein der Kaschin-Beckschen Krankheit eigentümlicher Befund. Dadurch uiiterscheidet sich diese Erkrankung ohne weiteres von Rachitis und Kretinismus, die verzögerte Synostose im Gefolge haben. Daruin korilmt differentialdiagnostisch eigentlich nur Chondrodystrophia foetalis tarda in Frage.
    Diese letztere von.Kaufmann zum ersten Male genau studierte Krankheit zeigt auch unvollständige Knorpelwucherung und frühzeitiges Aufhören der enchondralen Ossifikation, doch ist der Grad der prämaturen Synostose an den Epiphysenknorpeln aller ROhrenknochen gleichmässig fortgeschritten, während man bei der Kaschin-Beckschen Krankheit sehr verschiedene Stadien sieht. Dadurch kommt es, dass die gleichnamigen Knochen der Extremitäten ungleiche Länge aufweisen. Wei ter ist das Auftreten von Periostst reifen im Epiphysenknorpel bei Chondrodystrophia fast als charakteristisch anzusehen. Bei der Kasehin-Becksehen Krankheit fehlen die Perioststreifen gänzlich. Das Dickenwachstum der Knochen ist bei Chondrodystrophia manchmal übernormal and die Corticalis kompakt.
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