Der Verfasser untersuchte den Einfluss des aus den Urin schwangerer Frauen hergestellten sog. Vorderlappenhormons (Prolan) auf den Stickstoffumsatz. Als Versuchstier dienten ausgewachsene, männliche weisse Ratten. Um den Einfluss des im Prolan vermuteten den Stoffwechsel beeinflussenden Faktors von dem des gonadtropen Hormons getrennt festzustellen, wurden normale und orchektomierte Tiere zum Versuche herangezogen. Jedes der Versuchstiere wurde stets je in einem besonders für den Versuchszweck gebauten Stoffwechselkäfig gehalten, der den genannten ausgeschiedenen Harn leicht zu sammeln erlaubte. Beim täglichen Harn wurden der gesamte Stickstoff (nach Micro-Kjeldahl), das Harnstoff-N (nach Plimmer u. Skeletens Ureasemethode), das Ammoniak-N (n. Folin), das KreatinN und das Kreatinin-N (mittels Folins Colorimetrie) bestimmt. Das Vorderlappenhormon wurde aus dem Harn schwangerer Frauen nach Zondeks Alkoholfällungsmethode hergestellt. Bei der Injektion wurde jeweils eine Dose gewählt, die 4.0 ccm Originalurin entsprach und 0.05 mg Stickstoff enthielt.
Die Versuchsergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen :
1) Injizierte man dem gesunden Tier das Vorderlappenhormon (Prolan), so kam es zu vorübergehender Zunahme der gesamten NAusscheidung im Harn, worauf die N-Ausscheidung allmählich abnahm. Die N-bilanz zeigte dabei Zunahme in positiver Richtung.Es zeigte sich also eine leichte Zunahme des N-Ansatzes im Körper. Auch das Harnstoff-N nahm leicht ab sowohl in seiner absoluten Menge als auch in seinem Prozentsatze zum gesam ten Harn-N. Das Ammoniak-N liess in seiner absoluten Menge leichte Abnahme, aber im Prozentsatz zum gesam ten Harn-N keine Veränderung erkennen. Beim Kreatin- und Kreatinin-N fand sich in ihrer absolut ausgeschiedenen Menge sowie auch im Prozentsatz zum gesamten Harn-N Abnahme. Nach dem Aufhören der Prolaneinspritzung kehrten die genannten N-Anteile im Harn alle auf ihren Ausgangswert vor der Prolaninjektion zurück.
2) Injizierte man dem orchektomierten Tier das Vorderlappenhormon (Prolan), so kam es zur leichten Abnahme des gesainten HarnN und.auch zur leichten Abnahme der Stickstoff-Bilanz in positiver Richtung. Die Abnahme der letzteren war etwas geringer als bei den Kontrolltieren, was auf einen etwas gesteigerten Stickstoffansatz im Körper hindeutete. Das Harnstoff-N nahm sowohl in seiner absoluten Menge und auch im Prozentsatz zum gesamten Harn-N ab. Das Ammoniak-N und das Kreatinin-N zeigten Abnahnae in ihrer absoluten Menge, aber fast keine Veränderung in ihrem Prozentsatz zum gesamten Harn-N. Das Kreatin-N blieb fast unbeeinflusst sowohl in seiner absoluten Menge als auch im Prozentsatz zum gesamten Harn-N.
3) Es wurde in dieser Arbeit festgestellt, dass die Wirkung des Prolans den Stickstoffstoffwechsel der männlichen weissen Ratten zu beeinflussen vermag. Dabei handelte es sich um die gleichzeitigen Wirkungen zweier Substanzen, und zwar einmal um die der im Prolan enthaltenen den Stoffwechsel beeinflussenden Substanz, die die Hauptwirkung verursacht, und zum andern um die des im Prolan enthaltenen Sexualreifungshormons, welch letzteres sekundär über den. Hoden hinweg wirkt. Die im Prolan enthaltene stoffwechselbeeinflussende Substanz wirkt auf den Stickstoffumsatz hemmend.
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