Dass sich das Shwartzmansche Phänomen durch verschieclene Bakterienfiltrate und dergleichen, ferner durch hitzevorbehandlte Bakterienfiltrate hervorrufen lässt, ist bereits bekannt. Gerade in Japan werden die KoktiOne Torigata (gekochte Bakterienfiltrate) wegen ihrer geringen Toxizität bei verschiedenen Infektionskrankheiten vielgebraucht. Von riforigata und seiner Schule ist nachgewiesen, dass es hit Ilaufgewebe zu gesteigerter Bildung von spezifischem Opsonin kommt, wenn man in die betreffenden Hautteile die Koktigensalba einreibt. Es ist dabei besonders bemerkenswert, dass diese Opsoninmenge im Hautpresssaft ihren Höhepunkt gerade 24 Stunden nach der Einreibung erreicl.t. Dieser Zeitpunkt stimrnt gerade mit dem. beim Shwartzmanschen Phänomen hinsichtlich des Höhepunktes der Hinfälligkeit der vorbehandelten Hautteile überein. Diese Opsoninproduktion soll nach Torlgata durch Einreibung von Cocainsalbe verhindert werden. All diesen. Versuchsergebnissen nach liegt der Gedanke nahe, dass es zwisdlen der aktiven Tätigkeit des Hautgewebes, wie sie durch die starke Opsoninbildung zum Ausdruck kommt, und der Vulnerabilitätssteige. rung der Haut im Sinne der Hautvorbehandlung beim Shwartzmansche.n. Phänornen ein inniger kausalerZusammenhang besteht. Ferner ist es auch von Wert zu wissen, ob man mit den klinisch so viel gebrauchten Koktigenen aus verschiedenen Bakterien das Shwartzmansche Phänomen zu erzeugen vermag. So wuicle zunächst mit Koktigenen aus 11 verschiedenen Bakterien, nämlich Colibazillen, Staphylocoecen, Streptococcen, Pneuinococcen, Influenzabazillen,.Keuchhustenbazillen, Ducreyschen Streptobazillen, Gonococcen, Typhusbazillen, Gemisch von Paratyphus A-und Bbazillen und Tuberkelbazillen, die Nachprüfung des Shwartzmanschen Phänomens versucht. Darauf wurde durch Einreibung von Koktigensalbe oder Coli-filtratsalbe das Hautgewebe vorbehandelt und zuletzt der Einfluss der Cocain.salbeeinreibung auf das eigentliche Shwartzmansche Phänomen inittels Colifiltrats festgestellt.
Als Versuchstiere dienten stets ca 2.5 kg schwere männliche Kaninchen. Aus den Ergebnissen ist etwa folgendes hervorzuheben.
1) Unter den 11 verwendeten Koktigenen (Torigata) war nur das Coli-Koktigen imstande, bei intracutaner Vorbehandlung und dieser sich an.schliessenden intravenösen Injektion das Shwartzmansehe Phänomen hervorzurufen. Alle übrigen Koktigenen erwiesen sich als völlig wirkungslos.
2) Die Einreibung und die sich dieser anschliessende Auflegung der Coli-Koktigensalbe waren nicht imstande, das lokale Hautgewebe im Sinne der Vorbehandlung des Shwartzmanschen Phanomen.s vorzubereiten.
3) Selbst durch die Einreibung von an sich Sinne des Shwartzmanschen Phänomens hochwirksamem Coli-filtrat in Salbenform war das Shwartzmansche Phänomen nicht hervorzurufen.
4) : Die Einreibung und Auflegung der Cocainsalbe hem.mten. die Entstehung des Shwartzmanschen Päanomens nicht.
5) Aus dem in 1) -4) Geschilderten folgt, dass die Veränderung der Reaktionslage des lokalen Hautgewebes im Sinne des Shwartzmanschen Phänomens mit der Produktion der Antikörper im lokalen Hautgewebe nicht parallel geht.
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