Der Verfasser hat den Einfluss der Thyreo-Suprarenalektomie auf den Blutzucker und das Leber- und Muskelglykogen untersucht. Als Versuchstiere dienten ausgewachsene männliche Kaninchen. Die Arbeitsergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen.
1) Bei der Thyreoidektomie kam es zur leich ten Abnahme des Blutzuckers und zur Zunahme des Leberglykogens. Das Muskelglykogen wies dabei keine nennenswerte Veränderung auf.
2) Einseitige und zweizeitig ausgeführte, doppelseitige Nebennierenexstirpation übten keinen nennenswerten Einfluss auf den Blutzuckergehalt aus. Der Leberglykogengehalt neigte bei der doppelseitigen Suprarenalektomie zur Abnahme, aber der Muskelglykogengehalt zeigte dabei keine nennenswerte Veränderung.
3) Beim thyreoidektomierten und dann einseitig suprarenalektomierten Kaninchen zeigte der Blutzucker leichte Abnahme. Beim thyreoidektomierten und dann zweizeitig doppelseitig suprarenalektomierten Kaninchen zeigte der Blutzucker ebenfalls Abnahme. 2 bis 4 Wochen nach der Suprarenalektoinie zeigte der Blutzucker aber die Tendenz, sich wieder dem Niveau vor dein Versuch zu nähern. Bei einigen Fällen war diese Tendenz nicht nachweisbar und es trat eine fortschreitend zunehmende Hypoglykämie mit tödlichern Ausgang ein.
4) Bei dem thyreoidektomierten und danii zweizeitig doppelseitig suprarenalektomierten Kaninchen zeigte sich eine deutliche Zunahme des Leberglykogens. Das Muskelglykogen wies dabei keine nennenswerte Veränderung auf. Bei einigen Tieren dieser Gruppe, welche fortschreitende Abmagerung und deutliche Hypoglykämie zeigten und endlich zugrunde gingen, hatte das Leberglykogen deutlich abgenommen, ja, war sogar z. T. verschwunden und das Muskelglykogen hatte sich auch vermindert. Die Glykogenatnahme der Muskeln war hierbei viel schwächer als die der Leber.
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