Die Verfasser erstatten hier ausführlieh klinischen Berieht über einen Fall von akuter schwerer Sublimatniere, bei welehem einseitige Dekapsulation der Niere als Notoperation darchgeführt wurde.
Patient: H. K. ein 35 jähriger Mann.
Gesund in der Kindheit. Der Patient litt seit dem 23 Lj. an tuberkulösem Pyothorax, dieser Pyothorax heilte in 3 jähriger ärztlicher Behandlung aus. Im 33 Lj. an Lues erkrankt, davon aber geheilt.
Um 11,30 am 24/I zwechs Selbstmords 10 Sublimattabletten (entsprach 5.0 g Sublimat) und 10 g Adalin eingenommen. Nach 30 Minuten heftiges Erbrechen und Diarrhoe und sogleich in die hierige chirurgische Klinik eingeiiefert. Sofort wurde ausführliche Magenspülung durchgeführt und 200 cc Milch, 3 Eier und 4.0 g Tierkohle gegeben. Um p. m. 4 in die Medizinische Klinik eingeliefert. Die erbrocheue Masse war gallig-blutig.
Der Aufnahmestatus war: typisehe akute Sublimatvergiftung. Von Anfang an bestand völlige Anurie. Blutdruck normal.
Als weitere Therapie wurde eine grosse Menge hypertonische Kochsalzlösung intravenös eingespritzt. Die Aufnahme von Flüssigkeit wurde nicht streng beschränkt, wir liessen den Patienten beliebig trinken.
Bis 26/I kein Troffen Harn ausgeschieden selbst mittels Katheterisation. Die Kurzwellenbestrahlung der Niere wirkte gar nicht.
Am 27/I etwa 3.0 cc Urin ausgeschieden, der stark saner und weisslich getrübt war. Dann am 28/I wieder 40 cc Urin, der 9 ‰ Kochsalz enthielt. Am 29/I wieder 60 cc Urin, Rest-N betrug 85 mg/dl. An diesem Tag rechtsseitige Dekapsulation der Niere durehgeführt. Bei der Operation deutliches subkutanes Ödem festgestellt. Vom 30/I ab nahm die Urinmenge bis 443 cc zu, deren spez. Gew. anf 1014 lag. Die Urinmenge nahm von diesem Tag an deutlich zu wie auf der Tabelle aufgezeigt ist. Per Kochsalzgehalt war ziemlich gross. Am 2/II starb der Patient unter fortschreitenden urämisehen Symptomen (Xanthoprotein und Indikan _??_, Rest-N stark zugenommen).
Anfangs bestand hochgradige Eindickung des Blutes (Plsmaeiweisskörper und Blutbild.)
Sektionsbefund: typisehes Bild der Sublimatvergiftung. Bei der histologischen Untersuchung der Niere fanden die Verfasser starke Nekrose der Epithelien der Harnkanälehen, aber die der Sublimatniere typische Kalknekrose war nirgends festzustellen. Als therapeutische Erwägung haben die Verfasser empfohlen, trotz des hier vorliegenden Misserfolges, sogleich im akuten Stadium eine grosse Menge Koebsalziösung zu geben, wodurch die schwere Schädigung (Kalknekrose) der Nierenepithelien doch gelindert wird.
Die Nierendekapsulation wrikte bei biesem Falle gewiss z. T. sehr gut.
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