Schon in früheren Mitteilungen hat der Verfasser berichtet, dass die durch verschiedene Kapillarengifte, wie Histamin sowie Senföl, Cantharidin, Crotonöl und Cobragift, erzeugte Atemnot einfach eine Folgeerscheinung des durch Dilatation und Transsudation (Permeabilitätserhöhung) der Lungenkapillaren hervorgerufenen reflektorischen Bronchospasmus ist.
Aber es ist leicht verständlich, dass die Dilatation der Lungenkapillaren nur ein Hilfsmoment ist und ihre Permeabilitätserhöhung eine grosse Rolle spielt.
Was die Literatur über die Innervation der Lungengefässe anbetrifft, so findet sich nicht viel vor, und doch stimmen diese Resultate nicht überein.
Nach Tribe sollen in Vagus von Hund und Kaninchen gefässerweiternde Nerven vorhanden sein.
Wenn man einem kleinen Hunde von l kg Gewicht 0.0015 g Eserin einspritzt, so tritt zwar keine asthmaartige Dyspnoe auf, aber es finden sich bei der histologischen Untersuchung der Lungen deutliche Dilatation und Schlängelung der die Lungenalveolen umschliessenden Kapillaren und Verengerung der Alveolen.
Trotzdem bergen die Alveolen kein Transsudat und sind nicht emphysematös gebläht, wie das beides bei der Histaminvergiftuug der Fall ist.So kann eine einfache Vagusreizung bzw. einfache Dilatation der Lungenkapillaren, besonders wenn sie nicht hochgradig ist, keine asthmaartige Dyspnoe hervorrufen.
Zur Entstehung einer asthmaartigen Dyspnoe ist also die Permeabilitätserhöhung von grosser Bedeutung.
Wird die Transsudation der Lungenkapillaren gehemmt, so wird vielleicht die Atemnot durch die oben beschriebenen Kapillarengifte nicht zustande kommen.
Gegen die Hemmung der Permeabilität von Blutgefässkapillaren ist es nötig, die Blutviskosität zu erhöhen und die Kapillarenwand zu verdichten.
Zu diesem Zweck verwendete der Verfasser 10 ccm 8 % ige Gummi arabicum Lösung und 1 ccm 10 % ige Calcium chlorid Lösung.
Er injizierte den Kaninchen (ca. 2.0 kg Gewicht), die mit Gummi arabicum-und Calcium chlorid Lösungen vorbehandelt worden warcn, ein Kapillarengift, wie Histamin (0.1 mg), Senföl oder Cantharidin (10 mg), einige Male in zeitlichem Verlauf in die Halsvene und beobachtete die A tembewegung des Kaninchens.
Dabei stellte der Verfasser fest, dass bei den mit Gummi arabicum-und Calcium chlorid Lösungen vorbehandelten Kaninchen die durch diese verschiedenen Kapillarengifte hervorgerufene Atemnot deutlich gehemmt wird. Besonders war diese hemmende Wirkung 5-10 Minuten nach dem Behandlung deutlich. Sic hielt 30-60 Minuten an oder nahm von da an ab. Anderthalb Stunden später trat wieder langsam die eigentliche Atemnot in Erscheinung.
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