Wie kurzlich schon mitgeteilt, 2) haben wir 1931 durch die Lowensteinsche Blutkulturmethode von Tuberkelbazillen bei 65 Fallen Knotenleprakranker 10 Stamme von Mycobacterium leprae kultiviert, die nach der Farbe der Kolonien in 2 Typen: Typus aurantiacus (7 mal) and T. albus (3 mal) eingeteilt werden konnen. Die Kultivierung des Hansenschen Bazillus mit Gewebsbrei des Lepra- knotens als Ausgangsmaterial ist in jedem Falle sehr schwer; uns ist sie bis jetzt nur emn einziges Mal gelungen, obwohl wir es damit bei 37 Fallen 39 mal ver- sucht haben. Dieser Stamm (Cc2) ruhrt von einem Kranken (Takeuchi) mit multiplen Lepromen her, bei dem wir mehrere Monate vorher (im Dez. 1930) einen andern Stamm desselben Typus (Cc1: Typus aurantiacus) aus Blut isoliert hatten. Fein zerschnittene Gewebsstuckchen des Leproms dieses Kranken, die am 11. Marz 1931 auf 36 Nahrboden (die meisten waren Nahrboden von Petrag- nani) verteilt wurden, gerieten bald in Autolyse, innem sie etwas anschwollen, weicher wurden and sich auffallend gelblich verfarbten. Obwohl die Bazillen sich in solchen Gewebsbrei ausserordentlich vermehrten, so bldeten sie doch nicht als nur auf einem Nahrboden (Petragnani) Kolonien . (erst am 29. April gefunden), die sich leicht fortzuchten liessen. Die Gewebsstuckchen auf alien anderen Nahrboden blieben wie im Anfang, ausgenommen 2 Rohren, die von gewohnlichen Bahterien verunreinigt wurden. Spater gluckte es uns auch, aus solchen erweichten Gewebsstuckchen noch einen andern Stamen (Cc3) desselben Typos zu erhalten nachdem, wir Sie mit einer 5%igen Schwefelsaurelosung behandelt hatten. Wir vermuten danach, dass man durch obiges Verfahren den Leprabazillus auch mit Gewebsstuckchen als Ausgangsmaterial zu zuchten vermag.
Die ersten Kulturen des saurefesten Bazillus, die wir aus leprosem Material erhielten, stammten indessen nicht von Lepra-, sondern Tuberkelbazillcn. Wir haben namlich im Jahre 1929 bei 29 Fallen von ziemlich schweren Knotenlepra- kranken auf den verschiedensten Nahrboden Kulturversuche angestellt. Da wir zunachst die Kulturmthoden von HARADA und von SHIGA, die positiven Kul- turerfolg erzielt zu haben behaupteten, nachprufen wollten, so verwandten wir unter anderem glyzerinierte Kartoffelnahrboden (nach SHIGA) und verschiedene Bouillonarten mit Kori-Konnyaku" (Konnyaku ist ein eigentumliches japanisches Nahrungsmittel, das durch Gelieren des Amorphophallus Konjac-Mehls-Haupt- bestandteil: Mannan-in alkaiischem Medium entsteht. Da nach Verdunstung des einmal gef rorenen Wassers im Inneren poros gewordene, trockene Konnyaku ist Kori-Konnyaku, d.h. gefrorenes Konnyaku) als Unterlage fur die Gewebs- stuckchen (nach HARADA). Sonst gebrauchten wir verschiedene a ndere Nahr- boden, wie z.B. die von Hohn, Petroff, Petragnani, Emile-Weil oder mit men- schlicher Nervensuhstanz baschickte. Die Gesamtzahl der Nahrboden betrug uber 3000. In diesem Jahre gelang es uns aber nicht, Leprabazillenkultur zu erhalten. Dagegen gewannen wir 3 Stamme Tuherkelbazillen aus einem Lepra- knoten, der von einer Knotenleprakranken mit Lungentuberkulose als Komplika- tion herstammte. Der Kulturversuch wurde am 11. Juli 1929 angestellt, die Kolonien wurden aber erst im November bzw. Dezomber desselben Jahres gefunden, und zwar 1. auf einem Nahrboden von Hohn, 2. auf einem von. Petragnani und 3. auf einem Pepton-Traubeuzuckeragar, das mit dem Blutserum eines Kaninchens, dem 2 Wochen lang Cholesterin -Olivenol intramuskular injiziert worden war, gemischt wurde. Die Tochterkllturen gedeihen besonders uppig auf mit Huhnerei geschaffenen Narboden; sie brauchten indessen wenig- stens 3 Wochen, um sich zu sichtbaren Kolonien auszubiden. Sie wuchsen durchaus nicht auf gewohnlichem Nahragar.
Da diese Kulturen bei den gleichen Versuchen gegenuber Neerschweinchen wenig pathogen zu sein schienen and der Lepraknoten as Ausg ngsrnaterial klinisch und histologisch ganz typisch lepros war, da sich die Leprabazillen ferner auf der Oberflache der Nahrboden,
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