Linguisten-Seminar : Forum japanisch-germanistischer Sprachforschung
Online ISSN : 2434-5407
5 巻
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Linguistik in Erwartung und Wirklichkeit: Rückblick auf das Linguisten-Seminar online 2021
  • Josef BAYER
    2023 年 5 巻 p. 9-39
    発行日: 2023年
    公開日: 2023/02/28
    ジャーナル フリー
    Ziel dieses Artikels ist die Vorstellung einer Theorie, die zunächst mit dem Studium der Fokuspartikeln begonnen hat und später auf die Modalpartikeln hin erweitert und fortentwickelt wurde. In den ersten Abschnitten werden einige grundlegende Eigenschaften von Partikeln eingeführt. Sektion 6 beginnt mit der Argumentation, wonach Partikeln keine Adverbien oder sonstigen Adjunkte sind, sondern für die Phrasenstruktur konstitutive funktionale Köpfe. Der zentrale Teil ist Sektion 7, der den syntaktisch-semantischen Teil anhand von Modalpartikeln in W-Fragen entwickelt. Partikeln erscheinen als Köpfe einer Partikelphrase, in der ihr Skopus irreversibel festgelegt ist. Daneben gibt es im Deutschen, aber auch in vielen anderen Sprachen eine parallele Syntax, in der sich die Partikeln mit subsententiellen XPs verbinden können. Die aus dieser Verbindung hervorgehenden „kleinen Partikelphrasen“ sind so etwas wie W-Operatoren oder negative Quantoren. Sie werden entsprechend im Spezifikator der Partikelphrase des Satzes verwaltet und beziehen von dort ihren propositionalen Skopus. Wie in Sektion 8 ausgeführt wird, ergibt sich daraus ein duales System, dessen Teile ideal ineinander greifen. Die scheinbare Komplexität des Systems erweist sich in der hier vorgestellten Dekonstruktion als einfach und schlüssig. Die Theorie kommt mit den Standardannahmen der minimalistischen Syntax aus. Es gibt keine Stipulationen. Der Artikel schließt ab mit einer Demonstration von potentiellen Wortstellungsaporien, die sich in dem vorgeschlagenen System elegant auflösen. Es zeigt sich, dass die hier entwickelte Theorie über Partikeln als funktionale Köpfe den Partikeln eine zentrale Stellung in der Syntax zuweist. Von der früher gelegentlich behaupteten Idiosynkrasie und damit funktionellen Marginalität v. a. der Modalpartikeln kann nicht mehr die Rede sein.
  • Reanalyse anhand verschiedener schon-Äußerungen
    Miki IKOMA
    2023 年 5 巻 p. 40-57
    発行日: 2023年
    公開日: 2023/02/28
    ジャーナル フリー
    Die vorliegende Studie konzentriert sich auf die Partikel schon, mit der unterschiedliche Intentionen ausgedrückt werden können. In der bisherigen Forschung wird oft argumentiert, dass die Partikel schon mit den Intentionen Einschränkung und Widerspruch einen kontrastiven Akzent tragen kann. Bezüglich der betonbaren Partikel schon wird jedoch in Zimmermann (2018) auch ein Beispiel angegeben, in dem der Akzent entweder auf die Partikel schon oder auf ein finites Verb gesetzt werden kann, obwohl beide Sätze als identisch gelten.
    Daraus ergibt sich die Frage: Warum ändert sich die Akzentposition, obwohl die Äußerung dieselbe Intention wie Widerspruch aufweist? Um diese Frage zu beantworten, wurde ein Experiment anhand verschiedener kurzer schon-Sätze durchgeführt, wobei die Akzentposition, der Akzenttyp sowie die prosodischen Merkmale in der schon-Äußerung akustisch analysiert wurden. Aus der Analyse ging hervor, dass bei Einschränkung die Partikel schon sowohl akzentuiert als auch unakzentuiert vorkommt. Es gibt keinen signifikanten Unterschied zur Häufigkeit einer Betonung auf schon in vier unterschiedlich langen Sätzen. Die Intonationskontur wurde von H*L-H% dominiert. Bei Widerspruch unterschied sich die Position des Akzents je nach schon-Testsätzen. Die Intonationskontur L+H*L-%, welche in GToBI als typisches Muster der kontrastiven Behauptung aufgeführt wird, bestätigte sich als ein typischer Fall bei Widerspruch. Diese Ergebnisse geben einen Hinweis darauf, dass der Grund, warum schon je nach Satzart in derselben Situation akzentuiert oder nicht akzentuiert vorkommt, auf phonetischphonologische Faktoren zurückzuführen sein könnte.
  • Shungo FUJII
    2023 年 5 巻 p. 58-75
    発行日: 2023年
    公開日: 2023/02/28
    ジャーナル フリー
    In verblosen Direktiva, die aus einer präpositionalen Partikel und/oder einer direktionalen präpositionalen Phrase (PP) bestehen und die Adressatin/den Adressaten anweisen, etwas bzw. jemanden zu bewegen, werden Thema-Argumente als mit-PPs oder als akkusativische Nomina realisiert. Während Thema-mit-PPs hinter präpositionalen Partikeln erscheinen, befinden sich akkusativische Thema-Argumente vor präpositionalen Partikeln. Fortmann (2018) nimmt an, dass verblose Direktiva durch koverte infinitivische Bewegungsverben gebildet werden und korreliert zwei Realisierungsarten der Thema-Argumente von verblosen Direktiva mit zwei alternierenden Thema-Argumenten von kausativen Bewegungsverben wie rücken. Seine Analyse sieht jedoch nicht voraus, dass Thema-mit-PPs und akkusativische Thema-Argumente in verblosen Direktiva unterschiedliche Diskursfunktionen haben. Ausgehend davon, dass präpositionale Partikeln und/oder direktionale PPs ihre Linksperipherie wie verbale Phrasen bilden, werden in diesem Beitrag Realisierungsprozesse der Thema-Argumente in verblosen Direktiva dargestellt. Basierend darauf, dass akkusativische Thema-Argumente in verblosen Direktiva nicht nur als emphatische Elemente, sondern auch als Topik funktionieren, vertrete ich die Ansicht, dass sich akkusativische Thema-Argumente in die Linksperipherie, nämlich in die Spezifikatorposition der ETopP (Emphatische Topik Phrase) bewegen, damit ihr Akkusativ lizenziert wird, während Thema-mit-PPs in der TP verbleiben.
  • Akari TAKAHATA, Yoshiki MORI
    2022 年 5 巻 p. 76-92
    発行日: 2022年
    公開日: 2023/02/28
    ジャーナル フリー
    Obwohl Modalität einen der am häufigsten untersuchten Bereiche darstellt, bleibt in Bezug auf koverte Modalitäten, insbesondere ihr syntaktisches Wesen, noch viel zu klären. Als eine solche Modalität wird in dieser Arbeit die ‚sein + zu + Infinitiv’-Konstruktion (fortan: SZIK), wie sie beispielsweise im Satz Die Aufgabe ist zu lösen. zu finden ist, thematisiert. Um die syntaktische Position der koverten Modalität in SZIK zu untersuchen, folgt der vorliegende Beitrag dem System von Ramchand (2018), nach dem die Satzarchitektur in drei syntaktisch-semantische Domänen aufgeteilt und jeder Domäne jeweils eine modale Basis zugeschrieben wird. Aufgrund der syntaktischen sowie semantischen Eigenschaften von SZIK wird darüber diskutiert, in welcher Domäne das Modalitätselement positioniert ist. Insbesondere wird gezeigt, dass das Modalitätselement in der Notwendigkeitslesart von SZIK eine höhere Position einnimmt als das in der Möglichkeitslesart: das letztere stellt eine dispositionelle Modalität dar (vgl. Holl 2010), die mit dynamischer Modalität vergleichbar ist, während das erstere in einigen Fällen hörerorientierte deontische Modalität ausdrückt, die nach Hacquard (2006) strukturell gleich hoch positioniert ist wie die epistemische Modalität. Unsere Analyse von SZIK zeigt daher, dass nicht nur die modale Basis, sondern auch die modale Kraft die syntaktische Position des Modalitätselements beeinflusst, was auf dem wesentlichen kognitiven Unterschied zwischen universaler und existentieller Modalität zu beruhen scheint.
  • Eine Labeling-basierte Analyse
    Katsumasa ITO
    2023 年 5 巻 p. 93-107
    発行日: 2023年
    公開日: 2023/02/28
    ジャーナル フリー
    Dieser Aufsatz behandelt das Vorfeld-es im Deutschen. Beim Vorfeld-es stellen sich zwei Fragen: Warum wird es eingeführt? Warum ist ein Satz ohne Subjekt zugelassen? In der Literatur gibt es zwei Ansätze für das Vorfeld-es: zum einen die TP-Analyse (Cardinaletti 1990, Vikner 1995 und Yoshida 1997) und zum anderen die CP-Analyse (Tomaselli 1986, Bayer & Suchsland 1998, Cabredo Hofherr 1999 und Mohr 2005). Im Falle der TP-Analyse geht man davon aus, dass das Vorfeld-es in Spec-TP basisgeneriert wird, während bei der CP-Analyse die Basisgenerierung vom Vorfeld-es in Spec-CP angenommen wird. In dieser Arbeit vergleiche ich diese zwei Ansätze und argumentiere, dass die CP-Analyse aus empirischer Hinsicht zu bevorzugen, aber konzeptuell nicht problemlos ist. Um die konzeptuellen Probleme zu lösen, führe ich die Labeling-Theorie von Chomsky (2013, 2015) ein. Darüber hinaus adoptiere ich Blümels (2017) Ansatz für die V2-Wortstellung im Deutschen und die Operation Phasenannulierung (engl. Phase cancellation), die in Epstein, Kitahara & Seely (2016) vorgeschlagen wird. Unter diesen Annahmen wird eine Analyse präsentiert, der es gelingt, die oben erwähnten Fragen zufriedenstellend zu beantworten.
  • zum Sprachwandel der Juden in Deutschland
    Shoou-Huey CHANG
    2023 年 5 巻 p. 108-123
    発行日: 2023年
    公開日: 2023/02/28
    ジャーナル フリー
    Der vorliegende Beitrag untersucht die Faktoren, die im 18. und 19. Jahrhundert zur Akkulturation, zum Sprachwechsel und zur Ausbildung einer neuen Identität der auf dem deutschen Sprachgebiet lebenden Juden geführt haben. Dies zeigt sich in den jüdischen Gemeinden in Deutschland, da sie sowohl die deutsche als auch die jüdische Kultur beeinflussen.
      Diese Arbeit beginnt mit einer Einführung in den zentralen Begriff der Akkulturation, der im Folgenden in einen historischen Kontext gesetzt wird. Daraufhin wird Sprache als Faktor der Akkulturation der aschkenasischen Juden in den Vordergrund gerückt. Im Rahmen dieses Beitrags findet die Forschung von Nils Römer und Arndt Kremer Berücksichtigung, die sich beide intensiv mit dieser Problematik auseinandergesetzt haben. Durch den Prozess des Sprachwandels vom Jiddischen zum Deutschen wird ein Sprachphänomen der Akkulturation aschkenasischer Juden im 18. Jahrhundert veranschaulicht. Abschließend erfolgt das Fazit der gegenseitigen Beeinflussung deutscher und jüdischer Kultur in Deutschland.
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