Verfasser stellte unter Anwendung der Arsenpräparate Untersuchungen über akustischen Ohrmuschelreflex, vestiblären Nystagmus, Lage- und Stell-reflex an und konnte folgende Resultate erhalten:
1) Die Präparate rufen entweder Verminderung der Amplitude des akustischen Ohrmuschelreflexes oder Verschwinden desselben hervor. Sie bedingen gegen die untere Tongrenze die früheste und stärkste Reflexstörung gegen die obere eine mittelmässige und gegen die mittlere die späteste und leichteste. Die dadurch einmal bedingten Reflexstörungen sind nicht wieder herstellbar; aber die Ohrmuschelreflexbewegungen infolge der mechanischen Reizung am Eingang des äusseren Gehörgangs bleiben normal. Die Präparate wirken hauptsächlich auf den N. acusticus in Zentralgebiet und nicht den N. facialis ein.
2) Die Präparate wirken auf den durch Zerstörung einseitigen Labyrinths hervorgerufenen Nystagmus ein, vermindern die Amplitude und Schwingszahl desselben in einer Zeiteinheit und bringen es endlich zum Verschwinden. Ihre lokale Applikation im Mittelohrraum ruft erst Reizung der Gleichseitigen Labyrinths und endlich Lähmung desselben hervor. Sie wirken auch im Reflexbogen fur die vestibulären Augenbewegungen hauptsächlich auf das Zentralgebiet der Vestibularnerven ein.
3) Das Arsen wirkt zuerst auf das Schneckenorgan ein, hemmt dessen Funktion und bringt sie dann zum Verschwinden, hernach ruft etwas später entweder Funktionsstörung des Vorhofes oder Vernichtung der Funktion hervor.
4) Die von Arsen hervorgerufene labyrinthische Stellreflexstörung erscheint früher und stärker als die spinale. Die Bogengangsreflexstörung erscheint früher als die Otolithenreflexstörung. Es hat nämlich mehr für sich, dass das Arsen hauptsachlich auf das Labyrinth und das Gebiet des Vestibularnervenkerns einwirken werde.
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