Zur Zeit ist eine starke Kritik an das Fach Leibeserziehung in Japan zu beobachten. Welche Grunde sind dafur verantwortlich? In diesem Artikel mochte ich versuchen, Hinweise dazu aus der Diskussion uber den Sinn des Sports in der Leitidee "Handlungsfahigkeit im Sport" in Deutschland herauszuziehen, weil wir ahnliche Situationen um das Fach Sport auch in Deutschlad finden konnen. Die Leitidee "Handlungsfahigkeit im Sport" ist heuzutage die fuhrende Idee des Fachs Sport in Deutschland. Unter dem Begriff "Handlungsfahigkeit im Sport" versteht man zwei Fahigkeiten. Eine ist die spezielle Handlungsfahigkeit im Sport und andere die erweiterte Handlungsfahigkeit im Sport. Der Begriff. orientiert auch den Sinn des Sports. Deswegen bezeichnet man den Begriff mit dem Wort Mehrperspektivitat. Zu diesem Zweck stelle ich folgende drei Prozesse fest: 1) Die Wandlung der Idee des Fachs Sport in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. 2) Die Diskussion uber die Leitidee Handlungsfahigkeit im Sport. 3) Die Wandlung der Theorie des Sinnes des Sports in dieser Leitidee. Den VeranderungsprozeB der Theorie vom Sinn des Sports teile ich in folgende drei Stufen ein. 1) Die Phase der Schulsportprojekte am Beispiel der Gesamtschule Waldhauser Ost in Tubingen (1972-1976) 2) Die Phase der Habilitationsschrift von Kurz 1977 und Entwicklung seines Konzepts vom Sinn des Sports bis 1986 3) Die Phase der padagogischen Diskussion uber den Sinn des Sports in Deutschland ab 1987. Aufgrund dieses Versuchs kennzeichne ich die Wandlung der Theorie des Sinnes des Sport in der Leitidee Handlungsfahigkeit im Sport aus folgenden drei Punkten: 1) In der ersten Stufe wurde der Schulsport begrundet, weil Sport als gesellschaftliches Phanomen angesehen wurde. Die padagogische Verantwortung der Schule besteht darin, dieses Phanomen in der Schule zu behandeln.. Unter dem Begriff padagogische Moglichkeiten des Sports verstand man sowohl die Moglichkeiten der Menschenbildung im und durch Sport als auch die gesellschaftliche. Kurz hat die Notwendigikeit der vielfaltigen Sinnerfahrungen im und durch Sport in der Schule vorgestellt. 2) In der zweiten Phase hat Kurz 6 Sinndimensionen des Sports gezeigt. Sie ergeben sich aus den Motiven des Menschen zum Sport und den Bildungsgehalte des Sports. Wichtig ist, daB nach Kurz der Sinn des Sports von dem Beteiligten immer selbst erzeugt wird. 3) In der dritten Stufe hat Kurz den vorher gesagten Sinn des Sports unter padagogischen Aspekten neu benannt. Als Begrundung des padagogischen Aspekts nennt er die Entwicklung des Kindes, die padagogische Verantwortung der Schule und auch die Verwirklichungsmoglichkeiten des Unterrichts. Man soll nicht ubersehen, daB man hier den Sinn des Sports im Zusammenhang mit der Institution Schule, dem Unterricht und auch der Gesellschaft insgesamt diskutiert. Das bedeutet, daB man anfangt, nach den padagogischen Moglichkeiten des Sports im Zussamenhang mit den verschiedener Kulturen zu fragen. Der ProzeB der Theorieentwicklung dieser Leitidee zeigt, daB man Aktivierungsfunktionen im Sinne des Sports und dessen Wiedergabefunktion im Schulsport erkennt. Man erkennt auch die Relativierungsfunktion dessen Sinnes und Notwendigkeit der Methodik zur Verwirklichung dieser Leitidee. Aus dieser Diskussion uber den Sinn des Sports ergeben sich folgende Konsequenzen fur die japanische Fachdidaktik. 1) Die Bedeutung des Wortes "im Sport". Die Orientierung am Standpunkt "im Sport" bedeutet nicht, daB man die Funktion des Sports zur Identitatsbildung und zur Gestaltung der sozialen Verhaltnisse im Sport nicht erkennt. Sport hat Moglichkeiten, durch den Sport reiche Erfahrung zur Personalbildung, Aktivierung der Schule und auch Gesellschaft zu geben. In diesem Sinn, das Wort Handlungsfahigkeit im Sport erhalt auch die Bedeutung "durch Sport". Man muB auch erkennen, daB man zur Realisierung dieser Funktionen bestimm
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