Die Entzündung der Nasennebenhöhlen kommt nur ganz selten selbständig vor und in meisten Fällen geht, sie Hand in Hand mit der Entzündung der eigentlichen Nasenhöhle. In der bisherigen Literatur stehen über den Infektionsmechanismus der Nasennebenhöhlentzündung hauptsächlich zwei Ansichtengegenüber: die eine Theorie besteht darin, daB sie die Nebenhöhlenentzüundung als durch eine vorangehende Entzündung der eigentlichen Nasenhöhle sekundär verursacht betrachtet, die andere setzt dagegen eine mit der Nasenhöhleentzündung gleichzeitige also primäre Ansteckung der Nebenhöhlen voraus. Die Frage über haematogene Infektion der Nasennebenhöhlen besteht noch keine völlige Klarheit, sie bedarf noch weiterer Bearbeitung.
Ich habe unter Leitung meines Lehrers, Herrn Prof. Dr. Kubo dieses Thema rum Gegenstand einer Reihe experimenteller Untersuchungen gemacht. Weil ich davon überzeugt bin, daß die Versuchsresultate, die mir dadurch zuteil geworden sind, einer Erwähnung wert sind, führe ich sie in folgendem an.
Als Versuchstier wurde die Katze gewählt, weil sie für diese Untersuchungen das geeignetste zu seiu schien. Man ließ auf die Stirnhöhle des Tieres verschiedene physikalische, vor allen durch Temperatur verursachte traumatische, mechanische und chemische Reize einwirken. Vor oder nach der Reizung wurden haemolytische Streptokokken in die Blutbahn injiziert, um sowohl den Einfluß, welchen die Reizung auf das Lokal ausübt, als auch den Zustand, bei dem durch diesen Einfluß die injizierten Streptokokken Gewebeinfektion hervorrufen, einer eingehenden bakteriologischen und pathologisch-histologischen Untersuchung zu unterziehen.
1) Reizung durch Wärme.
Im Experiment mit Reizung durch Wärme ließ sich bei leichtem Grade der eingewirkten Reizung weder EinBuß auf die Stirnhöhle noch Infektion durch die Blutströmung erkennen. Aber bei hohem Reizungsgrade wird branndwundeartige Veränderung der Stirnhöhleschleimhaut hervorgerufen, es kommt zum sogenannten Locus minoris resistentiae, so daß die haematogene Infektion erfolgt und endlich die Entzundung entsteht. Diese pathologische Verändernng der Schleimhaut charakterisiert sich durch die verschorpende Entzündung. Der Infektionsprozentsatz war bei denjenigen Versuchstieren, denen die Streptokokken vor der Reizung injiziert wurden, größer als bei den nach der Reizung eingespritzten.
2) Reizung durch Abkühlung.
Bei diesem Versuch stellte die Reizung durch Abkühlung der Stirnhöhle keine günstige Bedingung für die in der Blutbahn zirkulierenden Bakterien, wie es bei der Reizung durch Wärme der Fall war.
3) Reizung durch Verletzung.
Bei diesem Versuch kam die haematogene Infektion mit Streptokokken nur bei denjenigen zur Beobachtung, bei denen die Verletzung eine Zerstörung und Degeneration der Blutgefäßwände in der Schleimhaut oder Zertrümmerung des Gewebes zur Folge hatte, aber die Blutung stellte nicht immer die notwendige Voraussetzung fur die Ansteckung der Stirnhöhle mit den Streptokokken. Der Infektionsprozentsatz war bei solchen, denen vor der Reizung die Streptokokken in die Blutbahn injiziert wurden, bei weitem größer als bei den nach der Reizung eingespritzten.
4) Reizung durch Luftzugstörung.

抄録全体を表示