In diesen Untersuchungen beschäftigte sich Verfasser mit der Lokalanaphylaxie des Kaninchens bei aktiver und passiver Immunisierung und bei der umgekehrten Injektionsweise, bei welch'letzterer zuerst das Antigen und dann das Immunserum in das Versuchstier injiziert wird. Dabei wurde die Stärke der Anaphylaxie durch lokale Veränderung und Temperaturerhöhung gemessen und mit dem Präzipitinwert des Versuchstieres verglichen.
Als Antigen wurde das Rinderserum benützt, das bei intracutaner Injektion sofort resorbiert wurde. Bei Reinjektion des Antigens nach der Sensibilisierung des Versuchstieres wurde dagegen die Resorption verhindert und eine lokale Erscheinung (Arthus-Phänomen) an der Injektionsstelle beobachtet.
Methode: Aktive Anaphylaxie: Das Kaninchen wurde durch Rinderserum intravenös oder intracutan vorher sensibilisiert und nach der positiven Präzipitinbildung (über 50 nach der Verdünnungsmethode) wurden die Antigene intracutan an der Rückenseite des Tieres injiziert, wobei die Antigenmenge je nach der Injektionsstelle bei demselben Tier verschieden bemessen wurde.
Passive Anaphylaxie: Das Antirinderserum von Kaninchen wurde dem normalen Tier intravenös in grossen Mengen (10cc) injiziert und nach 2 Tagen das Antigen intracutan injeziert.
Umgekehrte Anaphylaxie: Eine grosse Menge von Antigen wurde intravenös dem normalen Kaninchen injiziert und nach 2 Tagen das Immunserum in verschiedener Menge intracutan injiziert.
Die Stärke der anaphylaktischen lokalen Erscheinung wurde je nach Anschwellung, Rötung, Oedem, Geschwürbildung und Nekrosenbildung in 5 Grade geteilt.
Resultat:
1) Die lokale Erscheinung bei aktiver Anaphylaxie hängt bei demselben Tier von der reinjizierten Antigenmenge (1cc-Nekrosenbildung, 0.001cc-negativer Befund) ab. Diese Stärke der lokalen Erscheinung steht jedoch in innigem Zusammenhang mit dem Präzipitinwert des Versuchstieres, weil bei der Injektion der gleichen Antigenmenge bei zwei anderen Tieren die Stärke der Reaktion von dem Präzipitinwert abhängig war.
2) Wenn die Resorption der injizierten Antigene in irgend einer Weise gehemmt wird, so wird die lokale Erscheinung verstärkt.
Verfasser benützte 5% Gumiarabicum Kochsalzlösung statt Kochsalzlösung allein als Verdünnungsmittel der Antigene, wobei er eine stärkere Erscheinung an der Injektionsstelle fand; z. B. 0.5cc-0.1cc-Geschwürbildung, 0001cc schwach positive Reaktion. Dabei waren die Befunde an der Injektionsstelle bei Verwendung einer gleichen Menge Gummilösung immer negativ.
3) Das Arthusphänomen kann man auch bei passiv sensibilisiertem Tiere beobachten, doch schwächer als bei aktiver Anaphylaxie.
Es ist interessant, dass bei der Sensibilisierung mit hoch immunisiertem Präzipitin die hemmende Erscheinung bei Verwendung einer grossen Antigenmenge an der Injektionsstelle beobachtet wird. Daher kann man diese Hemmung als eine der Präzipitinreaktion gleiche Erscheinung ansehen.
4) Die lokale Erscheinung tritt auch bei umgekehrter Anaphylaxie auf, wobei die Reaktionsstärke parallel zu der reinjizierten Immunserummenge steht.
5) Diese Lokaler-scheinung ist spezifisch, doch kann man auch mit einem verwandten Serum die Reaktion in vermindertem Grade erzeugen.
6) Ausser mittels des makroskopischen Befundes wird die Stärke der lokalen Entzündung durch Antigeninjektion mit der lokalen Hauttemperaturerhöhung gemessen, weil bei starker Reaktion sich die Temperatur an der Hautstelle um 1°C über die Temperatur des normalen Teiles steigert. Die Hauttemperatur wurde durch Thermoelement galvanometrisch gemessen.
抄録全体を表示