Verfasser untersuchte 22 in 16 Entwicklungsstufen gruppierte Embryonen von Columba domestica, die von 28 Bebrütungsstunden bis zum 10. Bebrütungstage liegen, und stellte fest, dass das Chordagewebe das Leitungsorgan bei der Entwicklung der Wirbelsäule und des Basisteils vom Hinterhauptbein ist. Die hauptsächlichen Resultate sind folgende:
1) Das Chordagewebe von Columba domestica entwickelt sich aus dem mesodermalen Gewebe wie das von Anas domestica.
2) In der frühembryonalen Zeit sieht das Chordagewebe wie ein quer ovaler Stock aus und schwillt an den oralen und caudalen Enden an. Gemäss der Entwicklung umgestaltet sich anfangs der Halsteil des Chordagewebes, dann wird der Brustteil rundstockförmig und die beiden Enden werden schmal und klein. Endlich wird das Gewebe wie ein langer rundlicher Stock. Diese Veränderungen gehen binnen 3 Tagen nach der Bebrütung vor sich.
3) In der frühembryonalen Zeit ist die Chorda dorsalis in der frontalen Richtung ganz gerade, hat aber mehrere schwache sagittale Krümmungen und berührt daher einmal dorsal die Nervenplatte (Später Vorderdarm). Wenn aber die Kopfbeuge 2 Tage nach der Bebrütung beginnt, so fängt auch die Chorda dorsalis an sich nach vorn zu beugen. Beim 7.0mm langen Embryo krümmt sich die Chordaspitze parallel dem Embryo hakenförmig.
4) Beim Embryo mit 10 Ursegmenten verläuft die Chorda dorsalis fast parallel dem Nervenrohr, entfernt sich jedoch im Brustteil infolge der Vergrösserung der A. dorsalis allmählich von der Vorderdarmwand.
5) Die frühembryonalen Chordazellen sind fast cubisch, einige auch kegelförmig oder vieleckig, wobei sich hier und da eine mitotische Zellteilung zeigt. Je mehr sich das Chordagewebe entwickelt, desto mehr fügen sich die Chordazellen in eine bestimmte ordnung. Beim 28 Stunden bebrüteten Embryo treten die membrana limitans propria, die übergehenden Vacuolisierung und Vacuolisierungs-zellen und die Chordascheide auf.
6) Beim 35 Stunden bebrüteten Embryo wird deutlich beobachtet, dass der Ursprung der Chordascheide Plasmastreifen sind, die aus den Plasmodesmen entstehen.
7) Beim 4 Tage bebrüteten Embryo treten die Bildungszellen des ossis vertebralis auf, die die Chorda dorsalis umhüllen. Beim 5 Tage bebrüteten Embryo beginnt der Wirbel mit der Segmentation.
8) Bei den Embryonen mit 6 Ursegmenten und 16 Ursegmenten kann man den hypochordaähnlichen Bau erkennen.
9) Beim Embryo mit 7 Ursegmenten finden sich ein 50μ langer Kanal im Chordagewebe und reichliche Chromosomen in den Chordazellen.
10) Beim Embryo mit 10 Ursegmenten liegen die Chordazellen nebeneinander geldrollenartig auf dem Längsschnitt des Embryo, aber es ist nicht das wahre Geldrollenstadium.
11) Über die Anfangsstelle der Vacuolisierung im Chordagewebe stimmt meine Untersuchung mit dem intrazellularen Vorgang ganz überein.
12) Über die Entstehung der chromophilen Masse, die fast zu gleicher Zeit mit der Vacuolisierung der Chorda dorsalis im Gallertkörper auftritt, unterstütze ich die Kuhlenbeck'sche Theorie, d. h. die chromophile Masse ist eine Umgestaltung oder Entartung der Kerne des plasmodialen Gellertkörpers.
13) Beim Embryo mit 20 Ursegmenten beweist der Veränderungszustand des am caudalen Ende der Chorda dorsalis befindlichen Centralkanals des Rückenmarks die sogenannte Unterteilung nach Kuhlenbeck.
14) Von der Ausbildung der Chordascheide und der Vacuolisierung aus gesehen, entwickelt sich die Chorda dorsalis zuerst in der Nähe des von dem Rhombencephalon nach dem Rückenmark übergehenden Teils, an dem den vorderen Extremitäten entsprechenden Teil und der Herzgegend. Dann schreitet die Differenzierung weiter rostral- und caudal-wärts fort.
15) Von der Ausbildung der Membrana limitans propria und der Chordascheide
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