Auch heute ist die Frage noch nicht ganz geklärt, was mit dem sezernierten Adrenalin im Blut geschieht, da die Adrenalinwirkung im Blut äusserst schnell verschwindet. Als ich mit einer Modifikation der Folinechen Methode das Adrenalin Kaninchenblut extrahierte, entdeckte ich, dass das Blutadreualin durch die roten Blutkörperchen in vivo unerwartet stark adsorbiert wird. Ich will daher über diese Tatsache nähere Angaben machen.
Herstellung des Blutadrenalinextrakts.
2ccm Vollblut werden mit 4ccm N/8 HCl (od. 2ccm N/4 HCl) gemischt und in siedendem Wasser 2-3 Minuten lang erhifzt. Hierauf werden 4ccm (bezw. 1ccm) einer Mischlössung von 15%igem Na
2SO
4+1%igem NaCl zugesetzt und dae Ganze noch einige Minuten auf der gleichen Temperatur erhalterr. Dann wird dieses Blut in fliessehdem Wasser 2-3 Stunden lang abgekühlt, worauf man es mait dest, Wasser bis auf 10ccm (bezw. 5ccm) auffullt und filtriert. Das Filtrat ist klar oder dunn gelblich braun; sein Ph zeigt weniger als 4.
Aus 2ccm Blut wird jeweilig das Plasma, das Serum bezw. Blutkörperchen durch Zentrifugierung abgetrennt und in gleicher Weise behandelt. Auf diese Weise gelangt man zu Adrenalinextrakt von Vollblut (A), von Plasma oder Serum (B) von Blutkörperchen (C).
Adrenalin-Bestimmungsmethode fur den Extrakt.
Zuerst neutrierte Verfasser den Extrakt mit N/10 NaOH oder Na
2CO
3 genau zuimmer gleicher PH=7, 3. Dabei wurde als Farbindikator eine Losung von 0.1‰ Neutralrot, 0, 1‰ Wasserblau und 0, 5‰ Phenolphthalein benutzt, und dann die gleiche Menge Wasser hinzugefügt, um den osmotischen Druck des Extrakts von Blat, Plasma und Blutkörperchen isotonisch auszugleichen. Darauf wurde sofort die Adrenalinmenge mit diesem neutrierten und isotonisch gemachten Extrakt durch die Kaninchendünndarm-Methods von Kodama, die Kaninchenohrgefäss-Methode von Pissemskii und ausserdem durch Blutdruck-Methode in der Carotis bestimmt.
Zusammenfassung.
1. Über dem Extrakt.
Der Extrakt aus Blut, Plasma und Blutkorperchen zeigt eine adrenalinartige Wirkung auf Kaniuchendunndarm, Ohrgefäss und Blutdruck. Durch folgende Untersuchungen kann man diese Wirkung als wirkung von ·Adrenalin" nachweisen.
a) Chemisch reins Adrenalin (Sankyo) wurden dem Kaninchenblut zugesetzt und nach obigen Methoden extrahiert. Dabei konute Verfasser Adrenalin im Blutextrakt in der gleichen zugesetzten Menge und sogar noch mehr im Blute selbst nachweisen.
b) Es ist bekannt, dass das Adrenalin gegen Säure stark resistent aber gegen Alkali sehr labil ist. Das Gleiche gilt auch fur den Blutadrenalinextrakt. Wenn der Extrakt in Bezug auf PH geringer ist als 4, so ist eine starke Adrenalin Wirkung festzustellen, wenn dagegen zwischen 5, 5-6, 5, dann eine vial schwachere, und bei alkalischer Reaktion gar keine mehr.
c) Das Blutadrenalin ist auch gegen thermische Wirkung sehr labil. Durch Erwärmung des Blutes 30 Minuten lang bei 56°C. sieht man keine Adrenelinwirkung. Erwärmung bei 50°C. zeigt eine sehwaehe, bei 40°C. oder 0°C. aber eine unveräudert starke Adrenalinwirkung.
d) Um andere adrenalinartige Stoffe in ineinem Extrakt auszuschalten, habe ich mit diesem Extrakt Histaminwirkung (durch isolierten Kaninchendünndarm), Acethylcholiu (durch Blutegel) und Lipoid bezw. andere giftige Substanzen geprüft, aberkeine nennenswerte positive Reaktion bemerkt. Die Mineralsubstanz im Extrakt zeigt keine adrenalinartige Wirkung.
2. Über die gesamte Adrenalinmenge im peripheren Blut (A).
a) Wenn man dem Versuchtier im Rubezustand, ohne Bewegungsbeechränknng and freivon Angst, Blut entnimmt, findet man in 1cem Blut eine Adrenalin-Konzentration von etwa 1:50-200 Millionen.
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