In der letzten Zeit sprechen sich unter anderen Nordmann und Bernhard gegen den operativen Eingriff akuter Pankreasnekrose aus. Als ein Chirurg hegt aber der Verf. auf Grund seiner klinischen sowie experimentellen Erfahrungen kein Zweifel daran, dass bei akuter Pankreasnekrose die Krankheitsherde jedenfalls operativ eingegriffen werden mussen, weil man dadurch bei der durch den Pankreassaft hervorgerufenen Peritonitis die Beseitigung der im Exsudat befindlichen toxischen Fermente befördern, den heftigen Schmerz der Patienten erleichtern und znletzt noch Fehldiagnose vermeiden kann. Wenn jedoch die toxischen Fermente bereits in die Blutbahn gelangt, in verschiedene wichtige Organe eingedrungen und dort behalten geblieben sind, damn muss man selbstverständlich andere Behandlungsweise ergreifen.
Es wollte aber, wie bereits in der I. Abteilung mitgetcilt worden ist, dem Verf. nicht gelingen, durch immunotherapeutische Methode diesen Zweck zu erreichen.
Hier in dieser Abteilung hat der Verf, daher vorgenommen, durch Anwendung chemischer Präparate die betreffenden Pankreasfermente zu neutralisieren und damit therapeutischen Erfolge zu erziclen. Dazu dienten folgende Experimente:
Zunächst bat er bei 69 Präparaten, welche bis jetzt als die die Wirkung der Fermente hemmende Mittel angesehen oder für die der hemmenden Wirkung befähigte Mittel gehalten wurden und welche sich auf den menschlichen Körper anwenden lassen, ihre hemmende Wirkung in vitro mit der Lösuug der aus Pankreasfermenten bergestellten Protamylase untersucht. Dadurch konnte der Verf. 8 Präparate erhalten, Welche auf die Fermente verhaältdismässig stark hemmend wirken und welche man auch dem menschlichen Körper einführen oder ihn damit abspülen darf.
Es stellte sich indessen heraus, dass auf die Diastase Mercurochrome, Spezijod (ein. heimisch: Presojod) und Oxyfull, auf das Trypsin Kongorot, Aktisol und Mercurochrome, auf die Lipase Rivanol, Trypaflavin und Trypanrot die hemmende Wirkung jn einer so starken Verdünnung wie 1/250, 000bzw. 1/1, 000, 000gr. noch befähig sind, die Wirkung der Fermente auf die Hälfte zu reduzieren. Oben daran lassen sich diese im kreisenden Blut des menschlichen Körpers von selbst auf die genannte Konzentration herabsetzen. Wenn es sich aber um das Spezijod handelt, so ist es zwar in der Verdünnung von 1/1000ccm und darunter nicht imstande, auf die Diastase hemmend zu wirken, im menschlichen Körper jedoch zeitigt es den gewunschten Erfolg, da es auf denselben in der grossen Dosis von 50- 200ccm angewandt werden muss.
Um sodann die biologischen Eigenschaften der die Wirkung der Fermente hemmenden Präparate festzustellen, hat der Verf. bei 149 weissen Mäusen den therapeutischen Erfolg der Präpatate bei der wegen des Pankreassaftes aufgetretenen Peritonitis Verfolgt und Konnte beobachten, dass dabei die Lebensdauer der Versuchstiere verlängert worden war, was mit dem Resultat in vitro übereinstimmte.
Ferner hat der Verf. bei Hunden experimentell durch die Injektion der Rindergalle in den nicht unterbunden Pankreasgang akute Pankreasnekrose hervorgerufen (37 Fälle) und konnte ebenfalls die die Lebensdauer der Tiere Verlängernde feststellen, indem er die letzteren den Versuchstieren intravenös eingeführt hatte.
Die meisten der oben angewandten Präparate, welche auf die Pankreasfermente hemmend wirken, gehören dem Sterilisations- söwie Blutstillungsmittel im weiteren Sinne des Wortes, insbesondere unter ihnen diejenigen, welche man der Gruppe der Azofarbstoffe zureehnet, zeitigen den grössren Erfolg. Im einzelnen sind zu nennen Kongorot, Aktisol und Szezijod, die alle auffallend starke Wirkung aufweisen und um so stärker, wenn sie in Kombination mit anderen Präparaten eingeführt worden sind.
抄録全体を表示