Das Problem Kohlenstaublunge und Lungentuberkulose ist schon lange und vielfach im Deutschland, England, Nordamerika und südafrikanischen Staaten bearbeitet und diesbezügliche ausgedehnte Statistiken und genaue Untersuchungen der Bergarbeiter sowie Tierversuche von manchen Autoren berichtet worden. Allgemein ist die Tatsache bekannt, dass die Arbeiter in Kohlenbergwerken überall in der Welt eine niedrige Tuberkulosesterblichkeit haben. Die Ursache hierfür ist aber von den Forschern verschiedentlich angegeben. Der eine nimmt Unschädlichkeit des Kohlenstaubes für die Lunge an, während der andere strenge Auslese der Arbeiter für Hauptursache hält.
Um die Bedeutung der Immunität bei der Tuberkulose für die tuberkulöse Infektion zu erforschen, hat sich der Verf. seit November 1926 mit der Immunisierung und nachfolgender Impfung beschäftigt, indein er 0.0001 m. g. lebenden Tuberkelbazillen von sstarkvirulentem und schwachvirulentem Stamme in einer Suspension in den linken Ventrikel sowohl bei den gesunden als auch bei den mit Tuberkelbazillenpulver (Vitaphtisin nach Sata) immunisierten Meerschweinchen einspritzte und dadurch hervorgerufene Gi-websveranderungen veschiedener Organe pathologisch-anatomisch genau beobachtete.