Die anatomische Struktur eines Akupunkturpunktes wird durch ein in lockeres Bin-degewebe gehülltes Nerven-Gefäßbündel gebildet, das im Punkt die oberflächliche Kör-perfaszie (Facia corporis superficialis Fcs) durchstößt. Flier ist auch der elektrische Widerstand erniedrigt. Dort, wo keine Fcs entwickelt ist, wie im Gesicht, Teilberei-chen des Kopfes oder den Extrermitätendenden läßt sich im Akupunkturptuikt ebenfalls ein derartiges Nerven-Gefäßbündel nachweisen Dies gilt auch für die speziellen Verhältnisse entlang des Du Mai- und Ren Mai Meridians, wo im Punktbereich die Nerven-Gefäßbündel beider Körperseiten miteinander verschaltet sind.
Die Anatomie der Ohrakupunkturpunkte ist prinzipiell anders. Im Punktbereich tret-en mehrere ca 0.1mm große Kollagenkörperchen auf, die von terminalen Nervenfasern und feinen Blutgefäßen durchstetzt werden. Aufgrund der besonderen sensiblen Inner-vation des Ohres, sind dessen Nerven an die Kerne des Trigeminus, Vagus und Gloss-opharyngeus im Gehirnstamm angeschaltet.
Der Struktur der klassischen Akupunkturpunkte wie der Ohrakupunkturpunkte ist gemeinsam, daß dabei die Grundsubstanz (extrazelluläre Matrix) des Bindegewebes in Form von Kollagen sowie Proteoglykanen und Glykosaminoglykanen eine entscheidende Rolle spielt. Diese Biopolymeren sind geeignet als Biosensoren auf die blind in der Grundsubstanz endigenden sensiblen Nervenfasern einzuwirken bzw. von deren Neuro-transmittem und Neuropeptiden beeinflußt zu werden. Über die Endstrombahn ist das Hormonsystem zugeschaltet.
Auf diese Weise ergeben sich zahlreiche peripher-zentral-peripher verlaufende Reflexmöglichkeiten unter Einschluß von Organen, Muskulatur und Haut. Die Akupunkturtherapie kann aber nur dort sinnvoll sein, wo these segmental-reflektorischen Reflexe ausreichend ansprechen was besonders füir Befindensstörungen gilt.
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