Ein Nachlaß-Fragment von Fr. Schlegel 1796 besagt, daß die,,wahre Philosophie, d. i. die Grundwissenschaft, wie Epik, in der Mitte anfangen und endigen muß. Da die Mitte zwei Sphären voraussetzt, so muß sie (Grundwissenschaft) zwischen zwei Anschauungssphären auf Grund der Reflexion zu philosophieren beginnen. In die gesagten zwei lassen sich einmal das Ideale und das Reale hineinsetzen, dann aber auch das Antike und das Moderne, wie das 149. Athenäums-Fragment 1798 es impliziert.
Um Differenz und Identität von Antike und Moderne geht es das Fragment, dessen früher angelegte Konzeptionen in seinem Aufsatz,,Über das Studium der Griechischen Poesie 1795 zu bestätigen sind. Die Struktur des Aufsatzes, der als Universalgeschichte der Poesie zu charakterisieren ist, läßt sich mit der der religiös-philosophischen Universalgeschichte von Lessings Erziehungesschrift schematisch vergleichen: 1) die erste und die darauf sukzessiv folgende zweite Stufe der Universalgeschichte; 2) Projizierung der dritten Stufe als Synthesis von beiden, die jedoch mittels der Revolution verwirklicht werden könnte. Die genannte Revolution ist in der Tat von der praktischen Prägung; bei Schlegel heißt sie jedoch die „,Ästhetische Revolution, wodurch aber Antike und Moderne nicht als Zeitalter sondern als Sphären erscheinen.
,,Absolute Verschiedenheit von Antike und Moderne hatte Winckelmann zuerst erkannt; Schlegls Intentionen sind deshalb darauf gelegt, um zuletzt die ,,absolute Identität (von beiden), die war, ist und sein wird zu erfinden und prophetisch anzukündigen. Dies ist aber ein bloßer Traum. Wenn es vollbracht würde, so wäre die Wissenschaft fertig. Die Ästhetische Revolution muß deswegen versuchen, die ,,Kontur der Wissenschaft auf Grund der Fichtescher Methode der,,fortschreitenden Synthesis unendlich darzustellen. Dies bringt das Ideal der ,,romantischen Poesie mit sich. Das 149. und das berühmte 116. Fragment sind in der Weise als Programm der Frühromantik anzusehen.
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