Die Aufgabe dieser Forschung besteht darin, die Architektur-Theorie bei Leo von Klenze (1784-1864) in bezug auf die Idee einer "Stilsynthese" (Synthese der historischen Stile) zu betrachten. Dieses Synthesebestreben, die Idee, es musse zwischen dem als einseitig betrachteten Antiken (Heidnischen bzw. Griechischen) und Mittelalterlichen (Christlichen bzw. Gotischen) ein Drittes liegen, wo "Architravsystem" und "Gewolbesystem" in Harmonie ausgewogen ist, gilt als eines der Leitmotive in der deutschen Architektur-Theorie im 19. Jahrhundert, die Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) als erster ergriffen hat. Durch sein Leben hindurch hat Klenze die griechische Architektur als "Baukunst der Welt und aller Zeiten" bezeichnet, die fur ihn ein Ideal war. Er konnte jedoch nicht ohne Interesse an der Idee einer Stilsynthese vorbeigehen, indem sein Auftraggeber, Konig Ludwig I. und Konig Maximilian II. sowie die zeitgenossischen Architekten wie Friedrich Gartner auf ihn stark wirkten ; d. h. er konnte nicht Klassizist bleiben. Es lohnt sich, beispielsweise seinen "Athenaum"-Entwurf (1852) zu beobachten, denn Klenze versuchte sich darin, das Formprinzip des Hellenismus zur Geltung bringend, alle heterogenen Stilelemente zum organischen Ganzen zusammenzuschmelzen. Daraus geht hervor, dass sein Standpunkt durch den von ihm genannten Begriff, d. h. durch das "Bewahren" der Antike prazisiert wird.
抄録全体を表示