詳細検索結果
以下の条件での結果を表示する: 検索条件を変更
クエリ検索: "ヨハン・ペーター・ヘーベル"
2件中 1-2の結果を表示しています
  • J. P. ヘーベルにおける民衆性の意味
    木下 康光
    ドイツ文學
    1989年 82 巻 44-52
    発行日: 1989/03/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    Wer J. P. Hebels Kalendergeschichten liest, dem wird gleich auffallen, wie viele Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten es da gibt. Auch wo diese nicht in der eigentlichen Form gebraucht werden, finden sich oft ihre Abwandlungen oder Stellen, die an sie erinnern bzw. auf sie anspielen. Es wäre ohne Übertreibung zu sagen, daß seine Erzählungen mit ihnen gefüllt sind. Es besteht von alters her ein inniger Zusammenhang zwischen den Sprichwörtern und Parabeln oder lehrhaften Schwänken, um die es sich bei manchen Hebels Kalendergeschichten handelt. Daher könnte man sagen, daß seine Kalendererzählungen in dieser alten literarischen Tradition stehen. Andererseits ist das Sprichwort eine dem Volke von klein auf vertraute, einfache literarische Form. Es gehört zu den literarischen Urformen. Dies gilt auch für die Rätsel, die in seinem Kalender hie und da vorkommen. Darüber hinaus läßt sich bemerken, wie häufig sozusagen Urphänomene der Sprache das Motiv der Geschichten bilden: wie in "Mißverstand“, "Der Wegweiser“, "Kannitverstan“, "Ein Wort gibt das andere“ und sogar auch in "Die leichteste Todesstrafe“ oder "Das wohlfeile Mittagessen“. In einem Brief schreibt Hebel: "Ein großer Teil unseres Lebens ist ein angenehmer oder unangenehmer Irrgang durch Worte.“ (an Sophie Haufe) Diese Erzählungen, deren Motiv die Sprache ist, erwekken den Anschein, als ob man bei ihrem Lesen durch ein Museum der Alltagssprache durchginge. Hier mag Hebel den Lesern, dem ungebildeten Volke, eine Art Sprachlehre erteilen. Nun muß jeder diese vielfältigen Urphänomene im Prozeß des Erlernens der Sprache erlebt haben. In diesem Sinne sind sie den Lesern vertraut. Also hat Hebel seine literarische Welt mit dem Sprachgut des Volkes gestaltet, und trotzdem bleiben ihr alle Gemeinheiten erspart-darin besteht sein literarisches Verdienst. (Man erinnere sich z.B. daran, daß die Hochliteratur traditionell die Sprichwörter als gemeinsamen Sprachbesitz des Volkes verachtet hat. Aber wenn er die Sprache der Hochliteratur als die der Gebildeten gebraucht hätte, wäre dem Volk fremd zumute gewesen und es hätte sich von ihm abgewendet.)
    Aber er predigte nicht unkritisch über die alte Moral der Sprichwörter. Manchmal hat er diese umgearbeitet, oder sogar parodiert, um die Gefahr des erstarrten, automatischen Denkens von den Lesern abzuwenden. In seinem Herzen wohnte eine heiße Sehnsucht nach der Freiheit, die ja ab und zu auch als Neigung zum Chaotischen auftauchte. Daraus erklärt sich seine Vorliebe für die schalkhaften Spitzbuben, die in seinen Erzählungen auftreten. Wie Trickster zerstören sie die alltägliche gesellschaftliche Norm und Ordnung (z.B. die Besitzordnung durch Diebstahl und Betrug) und relativieren die herrschenden Werte. In Hinsicht auf die Relativierung der irdischen Werte hatte die Predigt dieselbe Funktion. Wie die religiöse Wahr-heit dem irdischen Auge oft paradox erscheint, so wälzt die Predigt manchmal die irdischen Wertordnung um und weist die nicht von Gott kommenden, nicht in Gott gegründeten Werte als unwesentlich zurück. Und Hebel war auch ein solcher Prediger. Er wohnte überhaupt seit dem Tode seiner Nächsten zugleich im Diesseits und im Jenseits. Wer hat vom Jenseits so anschaulich und vertraut reden können wie J. P. Hebel! (Vgl.: Brief an G. Fecht, Dez. 1795, "Allgemeine Betrachtung über das Weltgebäude 1813“ usw.) Er spricht von der Fahrt zum Himmel ganz gegenständlich wie ein Naturwissenschaftler. Für ihn waren der Tod wie die Auferstehung sicher, weil sie eine sowohl religiöse als auch wissenschaftliche Wahrheit sind.
  • 木下 康光
    ドイツ文學
    1982年 69 巻 73-82
    発行日: 1982/10/01
    公開日: 2008/03/28
    ジャーナル フリー
    J. P. Hebel war der Tradition des Volkskalenders treu, der seit alters "eine belehrend-informierende wie auch unterhaltende Funktion“ (D. Pilling) gehabt hatte. Er redete seinen Lesern, deren größter Teil das einfache Volk war, freundlich und einfach von den Dingen, die zu ihrem alltäglichen Leben engste Beziehungen hatten. Er erfüllte dabei in erster Linie eine aufklärerische Aufgabe. Hebel wurde im Zeitalter der Aufklärung geboren und wuchs dort auf, wo der Landesherr ein aufgeklärter Herrscher war. Aber so aufklärerisch der Dichter auch war, läßt er keine Spur von Plattheit bemerken, die in der aufklärerischen, im allgemeinen tendenziösen Literatur oft als Schwäche anzusehen ist. Was ihn von dieser Schwäche freihielt, waren seine Religiosität, die durch das Gefühl der Vergänglichkeit alles Irdischen genährt wurde, und seine eigene Perspektive, die von seinem auf das Ewige gerichteten Blick herrührte. Wie schon oft erwähnt, muß der Tod seiner Mutter in dem 13jährigen Hebel unauslöschliche Eindrücke hinterlassen haben. Durch ihren Tod hat er das Absolute in dieser irdischen Welt verloren und dafür den Blick auf die unvergängliche Ewigkeit gewonnen, indem die irdische Welt relativiert worden ist.
    Dieser Blick stimmt nun gerade mit dem eines Kalendermachers überein. Hebel sagt mehrmals "wir Sternseher und Kalendermacher“. Der Kalendermacher schaut in derselben Weise wie der Astronom-nur in entgegengesetzter Richtung. In seinem Kalender steht: "Was aber sonst noch von der Erde zu sagen ist, und wie ihre Einwohner täten, was dem Herrn übel gefiel, bisweilen aber doch auch etwas, das ihm wohl gefiel.“ Ohnedies distanziert sich der Kalender, der nur einmal im Jahr erscheint und wiederholt zu lesen ist, im Gegensatz zur Zeitung von der Wirklichkeit. (L. Rohner) Sub specie aeternitatis erscheint alles vereinfacht, mit anderen Worten, sticht nur Wichtiges, Wesentliches hervor. Hebel hat-auch beim Bericht über Begebenheiten in der großen Welt-dieses Wesentliche, d.h. das für immer Unveränderte im Menschen nie aus den Augen gelassen. Dieser Perspektive entspringt sein Humor, der manchmal mit sachlichem Realismus verbunden ist. Sein Realismus beruht auf seinem gegenständlichen Geist, der durch die Ehrfurcht vor der Welt, die sich scheut zu abstrahieren und die Dinge bloß begrifflich zu behandeln, und durch die wissenschaftlich offene, d.h. vorurteilsfreie Haltung der Aufklärung genährt wurde. Bei Hebel stehen Religiosität und Aufklärung in wunderbarer Harmonie, die den unerschöpflichen Reiz seiner Kalendergeschichten ausmacht.
    Obwohl Hebel in seiner eigenen Perspektive und der aufklärerischen Haltung die Unterschiede der Rassen, Religionen und Stände ignorierte, hegte er doch eindeutig Sympathie für die kleinen Leute, d.h. die Plebejer, denen er selbst entstammte. Das kann man auch daran sehen, wie viele Plebejer in seinen Erzählungen auftreten. Unter diesen Helden fallen die schalkhaften Brüder Zundelfrieder und Zundelheiner besonders auf. Sie sind keine anderen als die Nachkommen des weltbekannten Till Eulenspiegels; in Hinsicht auf ihr echtes Vergnügen an Streichen, unerwartetes Auftauchen und rechtzeitige Flucht, Spottlust u.s.w., auch wenn sie im Vergleich zu ihrem Ahnherrn wesentlich verharmlost sind. Wie dieser zeigen sie, die Hebels Lieblingsgestalten und also seine geistigen Verwandten sind, auch Ähnlichkeit mit dem, Trickster‘. Der Streich richtet sich im allgemeinen gegen die herrschende Ordnung, und gelegentlich problematisiert er sie gründlich und relativiert sie, wie es der Trickster tut. In diesem Sinne könnte man sagen,
feedback
Top