Wie die geschichtswissenschaftler in der Geistesgeschichte Europas im 20. Jahrhundert eine große Wendung vom Historismus zur Soziologie fanden, so sah Joris Vorstius (1894-1964) dieselbe Richtung der Entwicklung der Bibliothekswissenschaft in Deutschland, die später W. Schmidt in seinem Vortrag bestätigte.
Vor dem 2. Weltkrieg beschäftigte sich Vorstius mit den bibliographischen Tätigkeiten an der Staats-bibliothek Berlin. Seine Theorie der Bibliographie und Katalogisierung beruhte damals auf den
Preusischen Instruktionen, die die Tendez des Histosismus der Philologie in der grammatischen Ordnungsmethode haben.
Nach dem Weltkrieg interessierte er sich mehr für die Bibliotheksbenutzung und Leser als für die Literatur als solche. Er wies auf den Charakter des Historismus in der “buchgeschichtlichen Forschung” von K. Dziatzko und seiner Schule hin, und obwohl er die Nützlichkeit dieser Forschungsrichtung wußte, um das Niveau der Bibliothekswissenschaft und des Bibliothekarstandes zu erhöhen, verlangte er einen neuen “einheitlichen Urgrund” der Bibliothekswissenschaft, der die Benutzer einschloß, damit man auch die öffentliche Bibliothek ins Forschungsgebiet hineinziehen konnte.
Die Grundfunktion der Bibliothek als der Forschungsgegenstand muß die Literaturerschließung und Literaturauswertung sein, die nicht nur die Bücher sondern auch die Benutzer und ihre “literarischen Bedürfnisse” in Betracht ziehen. Die “soziologische Struktur der Leser” kann nun eine der Hauptaufgaben der Forsschung sein.
Die Voraussage von Vorstius erwies sich als richtig, da F. Karstedt, R. Kluth oder andere Forscher der Biblistheksbenutzung in den fogenden Johren die soziologische Richtung der Bibliothekswissenschaft weiter förderten.
抄録全体を表示