Verf. hat am Kaninchen den Einfluss der subcutanen Einverleibung von Natriumlactat auf die Gerinnbarkeit des Blutes und auf den Gehalt an Thrombin und Fibrinogen im Blutserum untersucht und die folgenden Resultate erzielt.
1.) Natriumlactat wirkt in kleinen und mittleren Dosen wie 0, 003-0, 05g (pro kg Körpergewicht) auf die Gerinnungszeit des Blutes verkürzend und auf den Gehalt an den genannten Gerinnungselementen steigernd, während grosse Dosen wie 0, 1-0, 6g (s. o) eine entgegengesetzte Wirkung zeigen.
2.) Natriumlactat übt auf die Gerinnungszeit des Blutes im Reagenzglas keinen Einfluss aus, sodass die obengenannte Wirkung dieses Giftes auf der Reaktion der lebenden Organe im Körper beruhen muss.
3) Kleine Dosen Adrenalin verstärken die gerinnungsfördernde Wirkung des Natriumlactat und wirken auf die gerinnungshemmende Wirkung desselben antagonistisch. Die gerinnungshemmende Wirkung der grossen Dosen von Adrenalin wird durch kleinere Dosen von Natriumlactat antagonistisch beeinflusst.
4.) Insulin zeigt gegen die gerinnungsfördernde Wirkung des Natriumlactat einen Antagonismus, für die hemmende Wirkung desselben dagegen eine Addition der Wirkungsstärke.
5.) Bei der Kombination von Natriumlactat und Chlorcalcium zeigen je kleine Dosen der beiden Gifte eine Addition der fördernden Wirkung, je mittlere Dosen der beiden dagegen eine Abschwächung der fördernden Wirkung oder eine Umwandelung in die hemmende Wirkung. Eine grosse, hemmend wirkende Dose des einen und eine kleine, fördernd wirkende Dose des anderen zeigen Antagonismus, der sich in einem ein Undeutlichwerden der Wirkung ausdrückt. Merkwürdig ist aber, dass bei der Kombination von grossen Dosen jedes der beiden wieder eine fördernde Wirkung auftritt.
6.) Bei der Kombination von Natriumlactat und Natriumoxalat zeigen kleine Dosen der beiden, die eine fördernde Wirkung ausüben, eine Addition. Eine grosse, hemmend wirkende Dosis des einen und eine kleine, fördernd wirkende Dosis des anderen zeigen Antagonismus. Bei der Einwirkung von je grossen Dosen der beiden, die hemmend wirken, erfährt die hemmende Wirkung eine Verstärkung.
7.) Pilocarpin wirkt auf die fördernde Wirkung des Natriumlactat hemmend und auf die hemmende Wirkung desselben addierend.
8.) Nach der Blockierung des Reticuloendothelsystem mit Tusche oder Collargol zeigt Natriumlactat in kleinen Dosen keine fördernde Wirkung mehr, sondern eine leichte Hemmung, in grossen Dosen dagegen eine Verstärkung der hemmenden Wirkung. Die die Blutgerinnung fördernde Wirkung dieses Stoffes scheint also auf der Funktionssteigerung dieses Systems zu beruhen.
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