Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Histogenetische Untersuchungen über die Leber des Hühnchens während der Brütung und nach der Ausbrütung mit besonderer Berücksichtigung der Fettspeicherungszellen (fat-storing cells) und der Mitochondrien der Leberzellen
Toshio ITOYosio TANAKAManji NEMOTO
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

1960 Volume 19 Issue 4 Pages 565-595

Details
Abstract
Bei den 6, 10, 14 und 18 Tage alten Hühnerembryonen sowie 2, 5, 10, 22, 30, 46, 65, 95 96 und 120 Tage alten Hühnchen wurden die Lebern histogenetisch und cytologisch studiert, dabei wurde besondere Beachtung auf die Entwicklung der Fettspeicherungszellen (ITO) der Sinusoidwand angestellt. Für die Fixierung wurden vorwiegend LEVIsches Osmiumgemisch und ZENKER-Formol benutzt, die hergestellten Paraffinschnitte wurden mit Azan, Eisenhämatoxylin nach HEIDENHAIN und Hamätoxylin Ecsin gefärbt. Für den Glykogennachweis wurde die Perjodsäure-SCHIFFsche Reaktion (PAS) und für die Darstellung der Gitterfaser außer der Azanfärbung die GOMORIsche Silberimprägnationsmethode angewandt.
Die Histogenese des Lebergewebes stimmt bei den Hühnerembryonen im großen und ganzen mit der bei den Säugern überein: die dicken Leberzellenstränge bilden am 6. Bruttage ein unregelmäßiges weitmasehiges Netzwerk, so stellt das Lebergewebe als ganzes eine spongiöse Struktur dar, die weiten Netzmaschen sind von Sinusoiden eingenommen, vom 10. Bruttage an weist das Lebergewebe aber eine dichte Struktur auf, da die Leberzellenstränge fortwährend wuchern, so daß die Sinusoide sehr eng werden. Im dicht gebauten Lebergewebe treten aber hier und da dünnwandige Blutgefäße verstreut auf, von denen einige den Vv. centrales und andere den Zweigen der V. portae entsprechen; die letzteren sind schon am 10. Tage der Brütung von minimaler Menge des Bindegewebes (GLISSONsche Scheide) umgehüllt. Am Endstadium der Brütung ist das Lebergewebe histologisch nahezu vollkommen ausgebildet, aber eine von der V. centralis ausgehende radiäre Anordnung der Leberzellenstränge wird sogar bei den 120 Tage alten jungen Hühnchen im Gegensatz zu den Säugern nicht bestätigt und die sichere Unterscheidung der einzelnen Leberläppchen ist kaum möglich.
Bei den Hühnerembryonen und den jungen Hühnchen stimmen die Leberzellenstränge in ihrer Struktur mit den Endstücken der gewöhnlichen tubulösen Drüsen überein, so sind viele Leberzellen um eine Gallenkapillare herum, die einem Drüsenlumen enspricht, radiär angeordnet; die gewöhnliche Zahl der eine Gallenkapillare umgebenden Leberzellen beträgt im früheren Brutstadium etwa 10 und nach der Ausbrütung etwa 4-6. Der Apikalteil der einzelnen Leberzellen ist der Gallenkapillare zugewandt und die Basalfläche, die von Gitterfasern und Endothel bekleidet ist, bildet die Sinusoidwand. Die Leberzellkerne liegen stets exzentrisch im Basalteil der Leberzellen. Am 14. Tage der Brütung lassen sich Zeichen des Eintritts der Gallensekretion der Leberzellen bemerken. Bei den Hühnerembryonen kommen an der Grenze zwischen dem Bindegewebe der GLISSONschen Scheide und dem Leberparenchym Bilder der Gallengangbildung aus Leberzellensträngen vor, dies wird aber nach der Ausbrütung nicht mehr wahrgenommen.
Am Ende der Brütung treten viele, verschieden große Vakuolen in Leberzellen auf und füllen das Cytoplasma aus, so daß die Leberzellen sich vergrößern; diese Vakuolen entsprechen hochstwahrscheinlich den aufgelösten Cholesterintropfen. Die Cholesterinvakuolen nehmen am 5. Tage nach der Ausbrütung an Menge ab und verschwinden am 22. Tage nahezu vollkommen. Vorwiegend kleine Vakuolen, welche zuerst am 2. Tage nach der Ausbrütung, also etwas später als bei den Leberzellen in Sternzellen vorkommen, sind ebenso Cholesterinvakuolen, sie nehmen am 5.-10. Tage an Menge deutlich zu und füllen das Cytoplasma fast aller Sternzellen aus. Der Schwund der Cholesterinvakuolen von den Sternzellen kommt am 30. Tage nach der Ausbrütung zutage.
Content from these authors
© International Society of Histology and Cytology
Previous article Next article
feedback
Top