Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Studien über die LANGERHANSsche Insel des Pankreas bei der Schlange, Elaphe quadrivirgata
Toshio ITONakazo WATARITerumichi YAMAMOTO
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

1960 Volume 20 Issue 2 Pages 311-333

Details
Abstract
Bei den ein ganzes Jahr hindurch monatlich angesammelten 62 ausgewachsenen Schlangen (Elaphe quadrivirgata) wurden LANGERHANSschen Inseln des Pankreas histologisch und cytologisch beobachtet. Für die Fixierung wurde vorwiegend ZENKER-Formol und für die Färbung der Paraffinschnitte hauptsächlich Azan angewandt.
1. Bei der Elaphe quadrivirgata kommen LANGERHANSsche Inseln in der Regel entlang den verästelten Schaltstücken des Ausführungsgangs vom exokrinen Pankreas vor und weisen darauf hin, daß sie sich von den Schaltstücksepithelien entwickelt haben. Innerhalb des Inselgewebes werden nicht selten die wahrscheinlich der Schaltstückslichtung entsprechenden, spaltenartige Kanäle wahrgenommen, welche entweder von eigentlichen Schaltstückepithelien oder Inselzellen selbst umgegeben sind. Auf Grund dieser Befunde läßt sich der Schluß ziehen, daß bei der Schlange den Inseln außer der inkretorischen Tätigkeit noch die Ableitungsfunktion des Sekretes der exokrinen Acini zukommt.
Auf der Oberfläche der Insel ligen oftmals die mehr oder weniger abgeflachten exokrinen Acini gleichartig wie Halbmonde der gemischten Speicheldrüsen der Säuger an, diese sind nichts auders als die den Zweigen eines Schaltstückes angehörige Acinusgruppe. Zwischen den Acini und der Insel findet sich keine bindegewebige Scheidewand, so stehen sie in einem direkten Zusammenhang; dort kommen nicht selten zerstreut Schaltstückepithelien oder centroazinäre Zellen und die oben erwähnten spaltenartige Kanäle vor.
Bei der Schlange verteilen sich viele verhältnismäßig kleine Inseln im ganzen Bezirk des Pankreas, ihre Verteilung ist aber ungleichmäßig und sie werden gewöhnlich in der dem Dünndarm zugerückten Pankreasgegend nahezu vollkommen vermißt, während im entgegengesetzten Milzende des Pankreas in der Regel außerordentlich große Inseln auftreten. Diese großen Inseln stimmen aber in der histologischen Struktur mit den kleineren überein, so sind sie als kompakte Anhäufungen kleinerer Inseln zu betrachten.
Im Bereich der größeren Ausführungsgänge kommen die Inseln in der Regel kaum vor, es wurde aber aüßerst selten eine kleine Insel aus wenigen Inselzellen innerhalb des einschichtigen Zylinderepithels gefunden.
Zwischen den exokrinen Acinuszellen treten zuweilen vereinzelt Inselzellen auf, welche aber niemals Inseln bilden.
2. An den Inseln von Elaphe quadrivirgata lassen sich drei Arten Inselzellen, A-, B- und D-Zellen in den mit Azan gefärbten Präparaten unterscheiden. Die A- und B-Zellen stellen wesentliche Bauelemente der Schlangeninsel dar, während die D-Zellen als Zustandformen der B-Zellen zu betrachten sind, da sie fast immer außer den blau gefärbten D-Granula noch B-Granula in wechselnder Menge zu führen pflegen und Übergänge zwischen beiden Zellen gefunden werden. Das Vorkommen der D-Zellen in einzelnen Inseln ist ganz unbestimmt.
Bei den Schlangeninseln erreichen nahezu sämtliche Inselzellen mit ihren Apikalenden die Wand der Blutkapillaren, die reichlich das Inselgewebe versorgen. Die Kerne der Inselzellen, welche bei der Schlange in den A- und B-Zellen fast gleich beschaffen sind, liegen gewöhnlich in dem entgegengesetzten Basalabschnitt der Inselzellen. Die spezifischen Granula verteilen sich bei drei Arten Inselzellen in der Cytoplasmazone zwischen dem Kern und dem Apikalende der Zelle, in der sie mehr oder weniger dichte Anhäufung bilden, diese nach der Blutkapillare orientierte Granulaverteilung ist bei den Schlangeninselzellen auffallend deutlich ausgeprägt. Bei den Schlangeninselzellen wird der Befund aber nicht bestätigt
Content from these authors
© International Society of Histology and Cytology
Previous article
feedback
Top