Abstract
Die frischen kollagenen Fibrillen der Mausschwanzsehne werden durch 10minütige Ultraschallwirkung schon teilweise in Mikrofibrillen zerlegt, die mit Formalin fixierten aber erst nach 20 Minuten. Die periodische Struktur det so isolierten Mikrofibrillen ist die gleiche wie die der durch Verreiben im Achatmörser isolierten. Jede Periode teilt sich nämlich in 6 kleine Zonen.
Verlängert sich die Beschallungsdauer, so verschwindet die Strukturperiode der nicht fixierten Mikrofibrillen. Sie teilen sich in Elementarfibrillen, Ketten von Molekülen oder Micellen, und zerfallen schließlich in einzelne Moleküle oder Micellen von 2-5mμ Diameter. Die Erscheinuug ist umgekehrt zu der Beobachtung von SEKI (1952, 1955) bei der Mikrofibrillenbildung. Nach ihm bildet sich eine Elementarfibrille durch Verbindung der Moleküle oder Micellen in Längsrichtung, und durch gleichzeitige und wiederholte Zusammenlagerung mehrerer Elementarfibrillen entsteht eine dickere Mikrofibrille.
Bei der Azanfärbung benutzt man kleinmolekulares Goldorange G, mittelgroß molekulares, rotes Azokarmin und noch größer molekulares Anilinblau. Die unbehandelten Gefrierschnitte der frischen Sehnenfasern färben sich nach der Azanmethode bei Anwendung der Farbstofflösungen in gewissen Konzentrationen orangerot. Nach der 5minütiger Ultraschallwirkung werden sie rotviolett und nach der 10minütiger violettblau oder blau färbbar. Die Färbung in abnehmendem Rot und zunehmendem Blau zeigt eine Herabsetzung der Strukturdichte. Die mit Formalin fixierten Fasern färbten sich immer violettblau. Ihr Strukturdichte wurde durch die Beschallung nicht verändert.
Durch die Ultraschallwirkung entstehen aus den kollagenen Fasern zahlreiche tropfenförmige Gebilde, vielleicht von fettiger und lipoider Natur.