Beitraege zur oesterreichischen Literatur
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Literatur als Ort zwischen Heimat und Exil : Der Fall Ingeborg Bachmann
Kyoko TOKUNAGA
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2005 Volume 21 Pages A1-A10

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Der Roman "Malina" und der Erzahlband "Simultan" verliehen Bachmann das Image einer Wienerin, da sie dort ausfuhrlich Wiener Stadtbild und Mentalitat beschreibt. Sie ist jedoch Karntnerin und wuchs in Klagenfurt auf. Mit neunzehn suchte sie rich aus Studiengrunden immer wieder neue Wohnsitze. Nach jeweils einem Semester in Innsbruck und Graz landete sie endlich in ihrer "Traumstadt Wien". Der Weg von Klagenfurt nach Wien war ihr vielleicht sehr lang, so wie der Semmeringtunnel der mannlichen Hauptfigur in "Der Fall Franza" "als der langste der Welt erschienen war". Trotz der sechs Wiener Jahre ist aus ihr keine "echte Wienerin" geworden, sie zog weiter in andere Stadte -wie die aus Klagenfurt stammende Protagonistin in "Drei Wege zum See", die mit "Fernfieber" "abfuhr, reiste und immer weiter reiste". Es gibt viele Stellen in den Werken der reisenden Autorin Bachmann, die sowohl von "Heimweh" als auch von "Femweh" stark gepragt sind. Im ersten Kapitel werden die Selbstaussagen Bachmanns uber ihre Heimat vorgestellt, in denen ihre Hassliebe klar zum Ausdruck kommt. Im zweiten Kapitel wird gezeigt, wie oft sie ihre Wohnorte gewechselt hat, so oft, dass sie sich selbst wie eine "Exilierte" empfindet. Weiters wird die Frage gestellt, ob es legitim ist, die freiwillig "Exilierte" Bachmann mit echten Exilierten zu vergleichen. Im dritten Kapitel werden die literarischen Orte ins Zentrum geruckt, die in Hinblick auf U-topoi besprochen werden.
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