Abstract
Durers Selbstbildnis ist das fruheste Kunstlersselbstbildnis im Norden, in dem steht ein Kunstler fur sich allein mit der Absicht, sich zu "bekennen", wie Jantzen und Waetzoldt gesagt haben. Seit dem Munchener Portrat hat Durer zwar sein Selbstbildnis in manchen Zeichnungen gelassen, aber nicht mehr als einzelnes Bildnis sondern nur als eine der vielen Figuren in einem Bild. Solches Selbstbildnis aber verschwand auch mit dem Gemalde von 1511. Eine Zeichnung von 1522 deutet augenscheinlich eine Veranderung seines Bewusstseins an. Durer war also sich des Kunstler-Berufes bewusst und zuerst verglich sich selbst als einen Schopfer mit Gott. Dann begann er grosse Gemalde zu malen, um sich als einen Schopfer zu zeigen. Dieses Bewusstsein zog sich aber mit der Zeit zuruck, ging innerlich tief, und endlich liess ihn jenem schmersbeladenen Christo nachmachen.